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sches Vaterland mit freigewähltem Parla­mente und kräftiger Central-Regierung sei das Banner, um das sich die deutschen Män­ner zu treuem Bunde schaaren. (Pf. T.)

Berlin, 2. Juni. Frhr. v. d. Heydt, wel­cher für den Krieg ist, tritt als Finanzminister an die Stelle Bodelschwingh's in's Kabinet ein.

Alte Fritze" haben die preußischen Offi­ziere genug, denn sie haben ihre Geldbeutel mit Friedrichsd'ors gespickt, worüber sich die Kroaten, Panduren, Slowaken und anderesdeutsches Bruder" freuen werden; aber der alte Fritz der fehlt ihnen halt doch. Es müßte denn nur der alte Wrangel Fritz heißen, was wir nicht wissen.

Württemberg.

Stuttgart, 31. Mai. Heute Abend ist Ihre Majestät die Königin nach dreimonat­licher Abwesenheit in St. Petersburg in er­wünschtem Wohlsein wieder hier eingetroffen. Höchstdieselben haben die Rückreise über Wien gemacht und dort einige Tage zum Besuche der Kaiserlichen Familie verweilt.

Stuttgart, 4. Juni. (Aus der 4. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.^ 1) Berathung des Berichts der Fünfzehner-Kommission über den Gesetzesentwurf wegen Bestreitung des Aufwands für außerordentliche Militärbedürfnisse. 2) Be­rathung des Berichts derselben Kommission über den Gesetzesentwurf, betreffend den Aufruf der gesammten Landwehr. Der Gesetzesentwurf ver­langt zu Bestreitung des außerordentlichen Auf­wands für die Bereithaltung und feldmäßige Aufstellung des Truppenkorps die Summe von 7,700,000 fl., zur Verfügung der Ministerien des Kriegs und der Finanzen. Der Bericht geht davon aus, daß, wenn die zwei mächtigsten deut­schen Staaten zum Kampf gerüstet sich gegen­überstehen, für uns und die dritte Gruppe die Neutalität rechtlich und faktisch unmöglich^ sei. Ferner wird gesagt, daß die jetzigen Zerwürfnisse zunächst auf dem Bestreben einer einzelnen deut­schen Regierung beruhen, sich die Herrschaft über einen zur Selbstständigkeit und Selbstbestimmung berechtigten deutschen Volksstamm ohne dessen Zustimmung anzueignen, und wenn inr Verlaufe des Streits selbst die Verbindung mit dem Aus­land nicht gescheut worden, wenn endlich durch solche rechtswidrige Bestrebungen sogar die In­tegrität deutschen Landes bedroht sein sollte, so würde kein Opfer zu groß sein, welches zu Ab­wendung einer solchen Gefahr zu bringen wäre. Wenn aber ein Kampf unter Deutschen in Frage stehe, so sei es Pflicht der Volksvertretung, sich zu versichern, daß das Ziel dieses Kampfes auch wirklich das Ziel Deutschlands sein werde, und die verhängnißvollen Vorgänge der zwei letzten Jahre machen es der Volksvertretung zur Auf­gabe, die möglichsten Garantreen dafür zu ver­langen, daß ein deutsches Parlament, und da­durch die Ordnung der nationalen Verhältnisse und die Sicherung der Rechte der Einzelstaaten, erstrebt werde. Daher der Antrag: Hohe Kam­mer wolle die Zustimmung zu dem Gesetze, wie sich dasselbe nach eingehender Berathung gestalten wird, an die Bedingung knüpfen, daß von Sei­ten der Kgl. Staatsregierung sofort undunaus­gesetzt Alles ausgeboten werde, um von den

sämmtlichen Staaten, mit welchen Württemberg Hand in Hand zu gehen im Begriffe steht, eine feste Gewähr dafür zu erlangen, daß das Ziel des drohenden Kampfes nur in dem Rechte Deutschlands bestehen dürfe, und zwar a) in der Herstellung des Selbstbestimmungsrechts der Her­zogtümer Schleswig-Holstein und b) in der Ei­nigung des ganzen deutschen Volkes in einem frei gewählten Parlamente, das, mit der Fülle konstitutioneller Befugnisse ausgestattet, die über Einzelregierungen zu stellende Centralgewalt zu stützen und mit dieser den Gesammtwillen Deutsch­lands zur Geltung zu bringen im Stande ist. Minister v. Varnbüler gibt folgende Er­klärung Namens der K. Regierung ab: Er er­kläre, daß die von der Kommission gewünschten Bedingungen durchaus der Auffassung der Thron­rede entsprechen, und er sei im Allerhöchsten Auf­träge ermächtigt, diese bindenden Zusicherungen, wie die Kammer dieselben verlange, zu geben, wie hiermit geschehe.

Reutlingen, 2. Juni. Heute Vormittag 9 Uhr langte Se. Maj. der König in Begleitung seines Adjutanten, Obersten Frhrn. v. Spizem- berg mit Extrazug hier an, um die Schwarz- waldkreis-Ausstellung zu besichtigen.

Wildbad, 4. Juni. Gestern Mittag um 1 Uhr traf eine größere Anzahl der Mitglieder der Neuenbürger freiwilligen Feuerwehr 'zum Be­suche der hiesigen Kameraden, - die sie am Ein­gang der Stadt begrüßt hatten, hier ein und ge­leiteten sie unter den Klängen der Feuerwehr­musik durch die Stadt bis zum Hotel Frey, wo Erfrischung eingenommen wurde; später war Zu­sammenkunft im Gasthaus zum Kühlen Brunnen, wo sich unter Gesang und Musik ein recht heite­res kameradschaftliches Leben entwickelte und ge­wünscht wurde, daß sich solche Besuche gegenseitig öfter wiederholen möchten. Um 6 Uhr Abends traten die Neuenbürger ihren Heimweg wieder an.

Ausland.

Paris, 4. Juni. Der Moniteur schreibt: Die Antwort Oestreichs bezügsich der Konfe­renz enthält gewisse Vorbehalte, welche vor dem Zusammentritt der Bevollmächtigten geprüft wer­den müssen. Die Verhandlungen, welche durch diese Vorbehalte veranlaßt find, müssen noth- wendig das beabsichtigte Zusammentreten der Konferenz um einige Tage verschieben. Der Con- stitutionnel sagt: Depeschen, welche gestern Mor­gen von Wien angekommen sind, scheinen die Lösung der Fragen, welche Europa beunruhigen, sehr schwierig zu machen. (S. M.)

Frankfurter Course vom 2. Zuni. Geldsorten.

Pistolen.

Friedrichs'dor ....

Holländische 10 fl.-St.

Dukaten......

20-Frankenstücke . . .

Englische Sovereigens .

Preußische Kassenscheine Gold p. Pfd. sein ....

Hochhaltig Silber p. Pfd. fein

S fl. 38 - 40 kr. 9 fl. 56-/-- 57 kr. 9 fl. 36 - 39 kr. 5 fl. 27 28 kr. 9 fl. 18-/,- 19-/-kr. 11 fl. 36 - 40 kr. 1 fl. 44-/4- 44tz.tzkr.

'. '. 52 20. 50.

Goldkours der K. Württ. Staatskassen-

Verwaltung.

u) mit unveränderlichem CourS:

württ. Dukaten 5 fl. 45 kr. 6) mit veränderlichem Cours:

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.

Rand-Dukaten 5 fl. 27 kr. Friedrichsd'or 9 fl. 55 kr. Pistolen . . 9 fl. 39 kr. 20-Frankenstücke 9 fl. 17 kr. Stuttgart, I.Juni 1866.