Neuenbürg.
Darlehens-Gesuch.
Für einen pünktlichen Zinszähler wird ein Anlehen von 1000 fl. gegen 4ffsprozentige Verzinsung und doppelte Pfandsicherheit, r/stig in Gebäude und "/rüg in Gütern gesucht.
Den 4. Juni 1866.
Pfandhilfsbeamter, Rev.-Assistent Dengler.
Ein Bürger in Loffenau sucht ein Anlehen von 1200 fl. gegen 2fache Sicherheit in Gebäude und Gütern. Gefällige Anträge bittet man der Redaktion des Enzthälers oder dem Schult- heißenamt zukommen zu lassen.
Neuenbürg.
iVt Morgen Heugras an der Höfener Straße verkauft
Carl Kappler.
Calmbach.
Gustav Pielenz verpachtet von 4 Morgen Wiesen das Heu- und Oehmd-Gras, wovon 2V4 Morgen sogleich abgemäht werden können.
Birkenfeld.
125 fl. Pflegschaftsgeld leiht gegen gesetzliche Sicherheit aus
Jonathan Schroth.
Birkenfeld.
160 fl. Pflegschaftsgeld leiht gegen gesetzliche Sicherheit aus
Jakob Weßinger.
Neuenbürg.
Kochzeits-Lmladung.
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Zur Feier unserer am Sonntag, den 10. Zuni siattfindenden Hochzeit laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte in das
Gasthaus zum Baren
hier freundlichst ein.
Den 4. Juni 1866.
Carl Titclius.
Marie Brudi aus Dettingen.
Neuenbürg.
Ein geordneter Schuhmacher-Lehrling wird gesucht.
Von wem? sagt die Redaktion d. Blatts.
Neuenbürg.
Turn-Vereür.
Samstag, den 9. Juni Turntag. Zusammenkunft Abends 8 Uhr im Gasthof zum Ochsen. Hiebei Wahl des ersten Turn- warts und Schriftführers, sowie Besprechung wegen einer Turnfahrt.
.Der Vorstand.
Neuenbürg.
Fahrniß-Anktion.
Wegen Wegzugs werde ich am Dienstag, den 12. Juni, von Morgens 8 Uhr an Nachstehendes gegen Baarzahlung versteigern lassen.
Einen Wirthschaftsschild, sämmtliche zu der Wirthschaftseinrichtung gehörigen Mobilien und Geräthschaften; ferner ein Ruhebett, Spiegel, Porträts und sonstigen Hausrath, sowie verschiedene ältere Herren- und Frauenkleider.
C. Mauser.
GW«
Kronik.
Deutschland.
Nicht Bestreich, nicht Preußen! — Cin Deutschland!
In einer Zeit so gränzenloser Verwirrung aller Begriffe, wo die Geister brutaler Gewalt und niedriger Heuchelei in einer für das Vaterland verderblichen Verbindung ihr unverschämtes Wesen treiben, wird es Pflicht eines jeden redlichgesinnten Mannes laut und unumwunden seine Meinung auszusprechen.
Man muß den Politikern der Annexion, den Anbetern des Götzen roher Vergewaltigung, den Verächtern des Selbstbestimmungsrechtes des Volkes offen und unverblümt sagen, daß man Raub nicht für deutsche Einigung, sondern für Raub, daß man die Verbindung mit dem Auslande, um deutsche Bundesglieder zu bekriegen, nicht für Vaterlandsliebe, sondern für Verrath halte. Sobald mau aber sich gegen die Ueber- griffe der Junkerpolitik ausspricht, wird man von den Verehrern des Preußenthums ü tout xrix der Vorliebe für Oestreich oder des Partikularismus, wenn nicht gar des Ultramontanismus und der Pfaffenwirthschast oder der Verehrung eines Beust und v. d. Pfordten beschuldigt.
Sind wir aber wirklich bis zur traurigen Alternative herab gesunken: Entweder preußisches Junkerthum oder östreichisches Pfaffenwesen? Gibt es für den deutschen Patrioten keine andere Wahl? Sind die Deutschen, die weder durch Junker geknechtet, noch durch Pfaffen verdummt werden wollen, so wenige geworden, daß sie kein Wort mehr reden dürfen? daß ihre Stimme nicht mehr gehört wird? dann üuis tllermauias!
Aber soweit sind wir noch nicht gesunken; noch gibt es Millionen deutscher Männer, die dem Satze huldigen: Nicht Oestreich, nicht Preußen, ein einiges Deutschland hoffen, wollen, erstreben wir!
Noch ist die Unmöglichkeit der Schaffung einer tüchtigen Centralgewalt mit Volksvertretung nicht erwiesen. Ehe dieser einzige rechte Weg zur deutschen Einheit versucht würde, hat kein deutscher Staat das Recht mit dem Säbel zu rasseln und mit dem Bruderkrieg zu drohen. Wer es aber dennoch thut, wer den Brudermords der Berathung und dem Rechte vorzieht, der ist ein Verräther am Vaterlande, und Alle, die seinem ungerechten Beginnen Beifall geben, sind Genossen des Verraths.
Nicht Oestreich, nicht Preußen, ein deut-