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träges an ist der letztere dein Agenten, beziehungsweise dem Versicherungslustigen, mit der obrigkeitlichen Beurkundung versehen zurückgegeben oder im Falle der Beanstandung das Aufnahms- und Schntzungsverfahren einzuleiten und möglichst schnell zu erledigen.
das ganze in Haufen, ungefähr 2 Eentimeter hoch, ausbreite, 20 auf diese Weise behandelte Neben gaben eine treffliche Ernte, während unmittelbar neben diesen 20 andere ungeschützt gebliebene Neben ihre Trauben vollkommen verloren. Das Mittel bewährt sich auch, wenn man es zur Zerstörung deö bekannten Schwaui-
MisMen.
Die Beseitigung der Rost- und Eifen- stecken aus der Wäsche.
Bekanntlich sind die Hausfrauen unversöhnliche Feinde der in der Wäsche unvermeidlichen Eisenflccken, welche, wenn sie sich durch die bekannten chemischen Mittel nicht entfernen lassen, die armen Hausfrauen zur Verzweiflung bringen. Ich wurde vor einiger Zeit in einem solchen Falle angegangen, aus einem großen wcrthvollen Tischtuche einen rothbraunen Rostflecken herauszumachen. Der Fleck war während der Wäsche entstanden, es war aber nicht in Erfahrung zu bringen, auf welche Weise. Er nahm die Fläche eines halben Quadratfußes ein. Kleesalz, Citronensäure, selbst Salzsäure, übten nicht die geringste Wirkung aus. Da kam ich auf die Idee, es mit Schwefelammonium zu versuchen und der Versuch wurde auch vom günstigsten Erfolge gekrönt. Das Verfahren ist folgendes: Man nehme ca. V- Pfd. dcstiUirleö Wasser, säure dieses mit 2 Loth Salzsäure an und lasse das Stuck Leinen V, Stunde darin liegen. Dies ist zum Geling-m unbedingt nothwendig. Hierauf wäscht man das Leinen in reinem Wasser gehörig aus und begießt dann den noch feuchten Fleck mit Schwe« felammcnium*). Man läßt dieses Mittel 5 bis 10 Minuten einwirken, wodurch das Eisen in Schwefeleisen verwandelt wird. (Wegen des fürchterlichen Geruchs des Schwefelam- moniums nach faulen Eiern muß dieser Prozeß im Freien oorgeuommen werden.) Das Leinen spült man dann mit reinem Wasser aus und begießt den Fleck mit einer Mischung aus 1 Theil Salzsäure und 15 Theilen destillirtem Wasser, um dann sofort nochmals mit reinem Wasscrgehörig auszuspülen. (Gew.-Bl.f.Hessen )
Steinkvhlentheer und Phenylsänre als Mittel zur Vertilgung schädlicher Insekten.
Herr Chevreul hielt in der Sitzung der Pariser Landwirthschaftögesellschaft, in welcher er auf Grund vielfältiger Erfahrungen die Ueber- zcugung aussprach, daß Steinkohlentheer und Phenplsäure allen Thieren niedriger Klasse verderbenbringend sind, eine Rede. Eine wässerige nur 1 pCt. Phenplsäure enthaltende Auflösung zerstört augenblicklich die Milben, die beim Menschen, sowie bei den Thieren die Krätze oder Räude verursachen.
Zur Zerstörung von Insekten bei Pflanzen kann man eine Lösung, welche 1 pCt. Phenplsäure enthält, nicht anwenden, weil man dadurch auch die Pflanzen beschädigen würde. Herr Lemaire schlägt deßhalb vor, daß man für Neben, welche von dem Oidium (Traubenkrank- heit) angegriffen werden, 3 pCl. Steinkohlentheer mit Erde oder grobem Sand mische und
mes Uredo anweudct.
Nach Herrn Lemaire's Angabe können Ge- reideso>ten und alle vegetabilischen Produkte und Thiere im trockenen Zustande bewahrt, vor den schaben und anderen Insekten geschützt werden, wenn man die Luft in Magazinen mit Phenplsäure imprägnirt; der frischen Luft aus- gesetzt, verlieren sie schnell jede Spur der flüchtigen Säure.
Deutschlands Volk an Preußens König.
(Aus der „Didaskalia".)
Du blickst von Deines Schlosses Brüstung Auf Deiner Ahnen Ruhm zurück;
Du flehst Dein Heer in voller Rüstung,
Und träumst von neuem Siegcsglück:
Und fühlt denn keiner Deiner (Äroßcn,
Was Deinem armen Volk gebricht?
Und hörst Du vor der Waffen Tosen Germanins Donnerstimme nicht?
Wohl rief von Deinem Herrschersttze Dereinst ein Wilhelm znm Gefecht;
Wild zuckten rings des Kampfes Blitze,
Doch war's ein Kampf für deutsches Recht! Wie Jauchzen scholl's bei seinem Rusen,
Und alle Herzen waren sein;
Doch jetzt umtobt des Thrones Stufen Ein millionenfaches Nein 1!!
Hoffst Du den Wehschrci zu ersticken,
Wenn Du die Trommeln wirbeln läßt?
Denkst Du des Geistes Kraft zn knicken.
Wenn ihn die Faust des Kriegers preßt?
Nur wer im Inner» Frieden findet.
Spricht jedem Feind nach Außen Hohn,
Und wo des Volkes Liebe schwindet,
Da stützt kein Heer den stolzen Thron!
Noch kannst Du Frieden uns verkünden.
Noch ist der Zeiten Zügel Dein;
Du kannst, was stürzte, neu begründen.
Und Deutschlands Scgcnsbote sein.
Du bist's, der die Geschicke wendet,
Wenn Du den Zauberbann zcrreiß'st.
Und von dem Dämon, der dich blendet. Dich und Dein treues Volk befreist!!
Arthur Frhr. v. Deich.
Auflösung des Bierhaus-MthselS iu Nr. 42.
„ , Der eine hat den Zmäßigen Lru^ gefüllt und das Bier in den Zmäßigen Krug geleert, sodann füllte er den Zmäßigen Krug noch einmal und leerte das Bier wieder in den Zmäßigen Krug, so daß in crstcrcm noch eine Maaß zurückblieb. Nachdem dieses geschehen war, leerte er das Bier in dem Zmäßigen Krug in das Fäßchen, leerte dann die eine Maaß i» dem Zmäßigen Krug in den Zmäßigen, füllte den Zmäßigen noch einmal, leerte die 3 Maaß zu der einen Maaß in den Zmäßigen Krug und somit hatte jeder 4 Maaß Bier, der eine im Fäßchen, der andere im Krug.
Preise der Lebensbedürfnisse in Stuttgart
auf dem Wochenmarkt am 29. Mai:
40 Pfd. Kartoffeln
gelbe u. blaue 30 kr. 1 Kl. Buchenholz 23 fl. 1 Kl. Birkenholz 21 fl. 1 Kl. Tannenholz 18 fl. 1 Ctr. Heu 2 fl. 24 kr. 1 Bund Stroh 18 kr. 1 Pf. Mastochsenff. 16 kr. 1 Pf. Schweines!. 15 kr.
1 Pf. Kalbfleisch 14 kr. 6 Pfl Kernenbrod 20 kr. 6 Pf. Schwarzbrot» 18 kr.
2 Kreuzerwecken 8 V 2 Loth.
Das in den Apotheken vorräthige Schwefelam- msninm kann für diesen Behuf mit gleichviel destillirtem Wasser verdünnt sein.
1 Pfd. Butter 28 kr. 1 Pfd. Rindschmalz 32 kr. 1 Ps. Schwcinefchm. 28 kr. 1 Maas Milch «kr. 3 Eier für 4 kr., 7 für 8 kr.
1 junge Gans 1 Ente 1 Huhn
1 Paar Tauben 34 Pfd. Erbsen 34 Pfd. Linsen 34 Pfd. Welschkorn
1 fl. 20 kr.
1 fl. 12 kr. 48 kr. 36 kr. 18 kr. 3 fl. 36 kr. 3 fl. 36 kr.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.