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Unser soeben in 8ter Auflage erschienenes

Jeitungs - Verzeichniß,

welches wir hiermit unseren Geschäftskunden und ollen Reflectirendcn zur Disposition stellen, entbält auf 72 gr. 8° Seiten die Zeitungsprefse aller Länder:

die Titel von mehr als 6VVV politischen, wissenschaftlichen, bel­letristischen u. technischen Journalen, sowie Kalendern und Cours­büchern, welche Annoncen veröffentlichen, unter Angabe des Erscheinens, der Jnsertionsprcisc unv der Auflagen, soweit dieselben zu ermitteln waren. Das Verzeichniß, wenn auch zunächst nur für unsere Gcschäfts- zwecke bestimmt, darf ein allgemeineres Interesse von Seiten Aller, welche sich für die Entwickelung der Zeitungs Literatur inieressiren, in Anspruch nehmen; eS übertrifft an Vollständigkeit und Uebersichtlichkeit Alles, was bisher in dieser Richtung zusammcnge« stellt wurde.

Indem wir bei dieser Gelegenheit unsere Dienste empfehlen, erinnern wir daran, daß unser Geschäftsbetrieb durch das gemeinsame Wirken unserer Comptoire an sechs Hauptstationsplätzen alle Garantien der Sicherheit zu bieten geeignet ist, und daß wir das bisher genossene allseitige Vertrauen auch ferner durch unsere BedienungSweise zu rechtfertigen bestrebt sein werden.

LeitiiiiAs-LiMMoeii-LxxeäitiM,

in Frankfurt a/M., Hamburg, Derlin, Wien, Dasei, Paris.

Kronik.

Deutschland.

Frankfurt, 31. Mai. In der gestrigen Sitzung des wegen der Konferenz gewählter Bundestagsausschusses wurde die Annahme der Konferenzeinladung und die Vertretung des Bun­des durch Bayern beschlossen. Die Wahl fin­det in der Freitagssitzung der Bundesversammlung statt. (S. M.)

Wien, 30. Mai. Die Einladung zur Konferenz ist heute hier überreicht worden. Graf Mensdorff geht vorläufig nicht nach Paris. Ein höherer Beamter der Staatskanzlei über­bringt heute dem Fürsten Metternich die Instruk­tionen Oestreichs. Das Programm geht wesent­lich auf Ablehnung eines etwaigen Vorschlages wegen Abtretung Venetiens, in der schleswig-hol­steinischen Frage auf Befragung der Stände und auf Ablehnng der Kompetenz der Konferenz hin­sichtlich der Bundesreform.

Berlin, 30. Mai. Preußen hat in den Vorverhandlungen seine Theilnahme an der Kon­ferenz nur unter der Voraussetzung zugesagt, daß eine Einmischung in die innern Ange­legenheiten des deutschen Bundes nichtbe- absichtigt wird. Die Mächte sind darauf auf­merksam gemacht worden, daß die preußischen Bundesreformvorschlüge jeden Anlaß zu einer fremden Einmischung vermeiden. (S. M.)

Gelegenheit macht Annexisten, und Dank der bismarckischen Einigungsversuche Deutsch­lands will Holland die Gelegenheit benützen, um das deutsche Bundesland Limburg wieder hol­ländisch zu machen. Das aber leiden wir nicht, Unverletzlichkeit des Bundesgebiets ist unsere Lo­sung und Limburg geben wir nicht heraus, und selbst wenn der Limburger Käse Schuld wäre, daß der deutsche Bund in so schlechten Geruch

gekommen ist. Er ist aber nicht Schuld, sondern der Gestank kommt ganz anderswo her.

(M. Drfz.)

Durch den Pariser Congreß, zu dessen Be­schickung die in Waffen stehenden Mächte einge­laden sind, scheint die Kriegsgefahr, die dem Wohl­stand Deutschlands bereits die empfindlichsten Wunden geschlagen hat, vorläufig beschwichtigt zu sein. So sehr man auch den Frieden wünscht und desselben bedürftig ist, kann man doch die­ser Wendung nicht recht froh werden: an frem­dem Ort und vor fremden Richtern soll über dis Geschicke Deutschlands entschieden werden. Armes Deutschland!

Karlsruhe, 28. Mai. 2. Kammer. Nach fast Ostündigen Debatten wurde der von der Kom­mission gestellte Antrag auf Bewilligung des von der Regierung verlangten außerordentlichen Kre­dits zum Zwecke Militär. Rüstungen einstimmig angenommen; ebenso zwei von Ekhard gestellte Anträge auf baldigste Berufung eines deutschen Parlaments und auf Volksbewaffnung. Minister v. Edelsheim hatte im Laufe der Verhandlun­gen als leitende Gesichtspunkte der Politik der bad. Regierung angegeben: 1) kräftigst für Er­haltung des Friedens zu wirken; 2) vorerst nach keiner Seite hin sich zu engagiren; 3) mit den süddeutschen Staaten zusammenzugehen; 4) für deutsche Reform nach allen Kräften zu wirken.

Pforzheim. Viehmarkt am Montag den 4. Juni.

Württemberg.

In der Absicht, das Verfahren der Ge­meind er äthe bei dem ihnen obliegenden Er- kenntniß über Anträge auf Versicherung be­weglichen Vermögens gegen Brandschaden im Interesse der Versicherungslustigen möglichst zu beschleunigen, wird der Instruktion vom 28. Mai 1852 angefügt: Längstens innerhalb 8 Tagen vomZeitpunkte der Uebergabe des Versicherungsan-