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Kronik.
Rechtfertigung.
Die Stimme vom linkseitigen Enzufer in Nro. 12 des Enzthälers, welche in Nr. 90 des vorigen Jahrgangs dieses BlaltcS eine direkte Zufahrt von der Schwanner Straße aus zum Neuenbürger Bahnhofe verlangte, um möglichst bald zur Bahn zu gelangen, hätte tiefen Vortheil setzt zu Gunsten unserer Stadtgemeinde um die Summe von 1000 fl. schwinden lassen und wundert sich über die Kurzsichtigkeit der Mehrheit des Gemeindcraths und des einstimmig jenen Beitrag ablehnenden Bürgerausschusses, die allein die Schuld treffe, wenn die neue Marrzeller Straße an Neuenbürg vorbei, aber ja nicht in die Stadl hineinführe. Ich halte es gegenüber von meinen Mitbürgern für meine Pflicht, nachdem unser Verfahren in dieser Stra- ßenangelegenheit der öffentlichen Kritik unterstellt worden ist, gleichfalls durch das Organ Vcs Bezirks die Gründe zu ihrer Kenntniß zu bringen, welche den Bürgerausschuß und die Mehrheit deS Gemeinderaihs bei ihrer Abstimmung geleitet haben.
Als unser Ortsvorstand den Antrag stellte, zu dem Kostenaufwand, welchen die Marrzeller Straße erheische, einen Beitrag von 1000 fl. zu verwilligen, sprach er sich über die Richtung, welche dieselbe in der Nähe der Stadt nehmen werde, dahin aus, daß die seitherige Straße bei der Ziegelhütte verlassen und die neue in die alte Pforzheimer Straße einmünden werde. Wo die Vereinigung statifinde, ob in der Nähe der Stadt, oder in größerer Entfernung derselben, konnte er nicht angeben; die Stimme in Nr. 12 läßt uns darüber auch im Unklaren.
Sowohl im Gemeinderathe als im Bür- gerausschuffe wurde alsbald die Besorgniß laut, es könnte, wenn die neue Straße einmal in den alten Pforzheimer Weg geführt sei» dieselbe von da aus fortgesetzt werven, um direkt und nicht auf einem Umweg durch die Stadt zu unserem Bahnhofe gelangen zu können.
Um den Bau einer solchen Zufahrtsstraße zu verhindern, wollten einige Gemeinderaths- mitglieder den Beitrag zwar verwilligt wissen, aber an die Verwilligung die Bedingung knüpfen, es sollen sich die betreffenden Gemeinden und die Regierung verbindlich machen, nie von dem alten Pforzheimer Weg aus eine direkte Zufahrt auf den Bahnhof zu machen. Im Bür- gerausschusse und von dem größeren Theil des Gemeinderaths wurde aber gegen diese bedingte Verwilligung geltend gemacht, eS sei vorauö- zusehen, daß von der Regierung und den Gemeinden auf eine selche den Verkehr auf Umwege leitende Bedingung nicht eingcgangen werde, und daß, wenn dieß je geschehen sollte, der Verkehr sich dennoch nicht durch die Stadt dem Neuenbürger- sondern über den Riegerswasen dem Girtenfeldec Bahnhofe zuwenden würde, sobald die Straße, welche die Gemeinde Birkenfeld vom Ort aus zu ihrem künftigen Bahnhof zu bauen beabsichtige, vollendet sein werde. Weiter wurde bervorgehoden, daß jedenfalls die Fußgänger, sobald die neue Marrzeller Straße in den alten Pforzheimer Weg ausmünde, nicht den Umweg über Neuonbürg, sondern nähere
Fußwege einschlagen werden um zum Dahnhsf zu kommen, daher wir voraussichtlich einen großen Theil des Verkehrs vom untern und hintern Amt verlieren werden, wenn auch die Herstellung einer direkten Zufahrt unterbleibe.
In einer zweiten Sitzung wurde uns zwar ein Ministerial-Erlaß mttgetheilt, der die Zusicherung gab, daß die von uns befürchtete Herstellung einer Zufahrtsstraße auf den Bahnhof nicht beabsichtigt werde. Allein da eine rechtsgültig bindende Zulage in dieser Zusicherung nicht lag, und wohl auch nicht gegeben werden wollte, so hielten wir in Erwägung, daß ein Personenwechsel in der Regierungsbehörde in der Regel auch andere Ansichten im Ge- folge habe, wir deßhalb gegen die Gefahr der Ausführung einer Zufahrt vom allen Pforzheimer Wege aus nicht für die Zukunft gesichert seien und in Erwägung daß auch, im Fall der Nicht- ausfübrung dieser Zufahrtsstraße, wir gleichwohl einen großen Theil des Verkehrs aus den oben entwickelten Gründen verlieren werden, unfern frühen, Beschluß aufrecht.
Wie wir vernehmen, haben sich nun die Landgemeinden Herrenalb re. mit der Bitte um Herstellung einer direkten Zufahrt zum Bahnhof an die Negierung gewendet. Ob ihnen diese trotz der in dem uns eröffneten Ministe» rial-Erlasse gemachten Zusicherung willfährig entgegcnkommen wird, wissen wir nicht. Ist eS aber der Fall, so muß die neue Zufahrt zum Bahnhofe noihwendig die alte nach Neuenbürg führende Pforzheimer Straße durchschneiden. Da letztere in diesem Falle eine Fortsetzung der Marrzeller Straße bildet, so ist die am Schluffe des Artikels mit großem Nachdruck aufgestellte Behauptung eS werde die neue Straße an Neuenbürg vorbei aber ja nicht in die Stadt hinein- führcn, völlig unrichtig.
Bürgerausschuß-Obmann kr. Lutz.
Frankfurter Course vom 10 Febr. 1866.
Pistolen.
ditto Doppelte.
dttto Preußische.
Holländische Zchnguldenstücke . .
Dukaten ..
ditto al marco.
Zwanzig-Frankcnstücke . . . .
Englische Souvereigns. . . . .
Russische Imperiales . . . . .
Golv das Pfund fein.
Fünf-Frankenthalcr.
Alte Ocstr.Zwanzigerpr. rauh Pfund Randzwanziger per raub Pfund Hochhaltig Silber per Pfund fein . Preußische Kassenscheine . . . .
Dollars in Gold.
st. S 45'/,-46'/, ., 9 43'„-4l'/, „ S 55-/2-56'/, „ 9 50-51 „ 5 36-37
7 9 29-30 „ tl 53-55 „ 9 45—46 „ 812-817
," 30 24 k.
„ 30 12 6.
„ 52 15. 45 „ 1 44V,-4Z „ 2 26-27
Gold-Cours
derK. württemb.Staatskassen-Verwaltung.
Stuttgart, den 1. Febr. 1866. Württemberg. Dukaten (Fester Cours) 5 fl. 45 kr.
Dukaten mit veränderlichem CourS . 5 fl. 35 kr.
Preußische Pistolen. 9 fl. 55 k».
Andere ditto.. 9 fl- 43 kr.
20 Franks-Stücke. 9 ff. 26 kr.
(Mit einer Beilage )
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh Ln Ne uenbürg.