Recht behält, so wird künftig für unser Verkehrs, wesen aufs beste gesorgt sein. Der neue Justl'zmi'iiifler, Hr. v. Neurath, hat sich bezüg. lich der seit Jahren angebahnten Justizorganisä- tion derart ausgesprochen, daß unfern Juristen um die baldige Erfüllung ihrer Besserstellungs- «räume bange geworden ist. Knegsminister v. Miller bleibt, wie ich Ihnen früher berichtet, im Amte. Dagegen sind andere wichtige Der» ä'ndcrungen in den höchsten militärischen Kreisen im Plane.

Die württembergischen Arbeiterbildungsve» reine und andere Angehörige des Arbeiterstan­des haben an die Abgeordnetenkammer eine Pe­tition übergeben, in welcher sie Klage erheben über die drückenden Beschränkungen des Verehe- lichungsgesezes von 1852 und eine Abänderung und Verbesserung desselben verlangen.

Die Landstände werden vor Mitte Novem­bers nicht zusammentreten.

Neuenbürg, 18. Okt. Der Anbruch des heutigen TageS wurde mit Böllerschüssen be­grüßt. Die bürgerlichen Collegien haben auf den Vorschlag des Vorsitzenden beschlossen: die im Etat für Schießübungen vorgesehene Summe von 25 fl. auf den heutigen Tag als den Ge- dächtnißtag der Leipziger Schlacht, der hiesigen Schützengesellschaft zur Aufmunterung in ihren Bestrebungen zukommen zu lassen. So ist die vorjährige Feier des Tages, der eine nationale Stimmung wieder wachgerufen hat» auch hier nicht spurlos verhallt und hat eine des TageS Bedeutung erfassende Frucht getra­gen. Läßt man das den Patriotismus und die Bildung fördernde Bereinswesen zu Ge- deihen kommen, so lernt das Volk mehr und mehr sich waffnen und gegenseitig schützen, auch für oft ungeahnte schlimme Stunden. Und in kleineren Kreisen schon kann es den Wahlspruch unserer Feuerwehren zur Wahrheit machen: Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr."

Ausland.

Die Nachrichten aus Algerien sind fort­während sehr wenig zufriedenstellend. Die In­surrektion gewinnt trotz der kleinen Niederlagen, die sie in den letzten Tagen erlitten, an Umfang, und die Verstärkungen, die man in den letzten vierzehn Tagen nach der französischen Kolonie absendet gestern gingen wieder zwei Regi­menter ab belaufen sich auf nahe an 30,000 Mann. Es scheint, daß die Insurrektion un­bequem wird, zumal man in Anbetracht der Verhältnisse iu Europa in Afrika Ruhe haben will. Der Herzog von Magenta har deßhalb auch Befehl, mit größter Energie vorzugehcn.

Gold-Cours

der K. württemb. Staatskassen-Verwaltung.

Stuttgart, den 15. Oktober 1864. Württemberg. Dukaten (Fester CourS.) 5 fl. 45 kr. Dukaten mit veränderlichem CourS . . 5 ff. 32 !r.

Preußische Pistolen.9 ff. 55 kr

Andere ditto.. . S ff. 38 kr.

29 Franks-Stücke . ... S ff. 22 kr. ,

Miszellen.

Zum 18 . Oktober.

Bundeslied von E. M. Arndt. 1815.

Sind wir vereint zur guten Stunde,

Wr starker deutscher Männerchor,

So dringt aus jedem frohen Munde Die Seele zum Gebet hervor:

Denn wir find hier in ernsten Dingen Mit hehrem heiligen Gefühl;

Drum muß die volle Brust erklingen Ein volles Helles Saitenspiel.

Wem soll der erste Dank erschallen?

Dem Gott, der groß und wunderbar Aus langer Schande Nacht uns allen In Flammen aufgrgangrn war.

Der unsrer Feiude Trotz zerblitzet.

Der unsre Kraft uns schön erneut Und auf den Sternen waltend fitzet Von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Wem soll der zweite Wunsch ertönen? D«S Vaterlandes Majestät!

Verderben allen, die eS höhnen!

Glück dem, der mit ihm fällt und steht I Es geh', durch Tugenden bewundert,

Geliebt durch Redlichkeit und Recht,

Stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert,

An Kraft und Ehren ungeschwächt!

Das Dritte, deutscher Männer Weide! Am hellsten soll's geklungen sein!

Die Freiheit heißet deutsche Freude,

Die Freiheit führt den deutschen Reih'n;

Für fie zu leben und zu sterben,

Das flammt durch jede deutsche Brust,

Für sie um großen Tod zu werben Ist deutsche Ehre, deutsche Lust.

Das Vierte Hebt zur hehren Weihe Dir Hände und die Herzen hoch!

ES lebe alte deutsche Treue!

ES lebe deutscher Glaube hoch!

Mit diesen wollen wir's bestehen.

Sie find des Bundes Schild und Hort: Fürwahr eS muß die Welt vergehen,

Vergeht das feste Mänoerwort.

Rückt dichter in der heil'gen Runde,

Und klingt den letzten Jubelklangl Von Her; zu Herz, von Mund zu Munde Erbrause freudig der Gelang!

Das Wort, das unsern Bund geschürzet.

Das Heil, das uns kein Teufel raubt Und kein Tprannentrug uns kürzet,

Das sei gehalten und geglaubt!

Redaktion, Druck und Berlax der Mreh'sche» Buchdrucker« « Hleueudira.