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im Fall einer Störung der Ruhe und Ordnung, oder auf Verlangen des WirthS nach 12, bezw. auch 11 Uhr gestattet sein soll.

Durch das Testament des höchstseligen Kö­nigs sind alle Schlösser und Güter dem König Karl vermacht und für die übrigen Mitglieder der Königsfamilie in anderer Weise hinreichend gesorgt.

Der nächste siebente Kongreß deutscher Volkswirthe wird diesmal in den Tagen vom 22. bis. August stattfin- finden, der Ort jedoch erst spät defintiv bestimmt und bekannt gemacht werden. Als Berathungs- gegenstände sollen auf die Tagesordnung kommen: 1. Einkommensteuer uud Ociroi mit Bezug auf Staat und Gemeinde; 2. Häuserbaugenossenschaf. ten;3.ZwangSkoursder Banknoten; 4.Kan«lfrage (Rhein-, Weser-, Elbe-Kana Oderregulirung);

5. Staatslottcricn und concessionirre Spielbanken;

6. Die Handelsverträge des Zollvereins, ins­besondere der Vertrag mit Rußland; 7. Die Stellvertretung in der Wehrpflicht.

Die Konferenz ist rühmlos und erfolglos zu Ende gegangen. Die Künste der Diploma­ten haben sich machtlos erwiesen; die gezogene Kanone und der Gewehrkolben machen ihre Rechte wieder geltend, und wir, bedauren es nicht. Die deutschen Mächte hätten sich auf eine Konferenz dem englischen Ministerium zu gefallen gar nie einlaffen, die Einmischung drit­ter undetheiligter Mächte gar nicht dulden sollen. Hat man Deutschland gefragt, als Oesterreich die Lombardei an Sardinien, dieses Savoyen und Nizza an Frankreich abtrat? Wir haben nichts davon gehört, daß England zu Gunsten des Königs von Neapel oder des Großherzogs von Toskana gegen Viktor Emmanuel ausge­treten wäre, und haben es ihm auch gar nicht zugemuthet. Aber wir verlangen auch für Deutsch­land, das ja nicht erobern, nicht den rechtmä­ßigen Herzog von Schleswig-Holstein verjagen, nicht die Freiheit und Selstständigkeit des schles­wig-holsteinischen Volkes unterdrücken, sondern oieseS von der dänischen Knechtschaft befreien

will, das gleiche Recht wie für Italien, daS Recht der freien Selbstbestimmung ohne fremde Einmischling.

Berlin. 29!Juni, 3V, Uhr Nachmittags. Bei dem heute früh voo 2 bis 5 Uhr bewerk­stelligten Uebergang der Preußen auf die Insel Alsen sind 4000 Dänen zu Kriegsgefangenen gewacht worden. Jütland wird um der re­gelrechten Steuerbeitreibung willen unter preu­ßisch-österreichische Civilkommiffäre gestellt.

(Franks. Postztg.)

Ausland.

Lord Palmeiston hat im Parlament in der Hauptsache Folgendes gesagt:Mil Rücksicht darauf, daß Dänemark beim Beginn des Con- flikts im Unrecht war und daß es zuletz« nicht weise war, den englischen Vorschlag eines Schieds« Spruchs abzulehnen, ferner mit Rücksicht darauf, daß Frankreich und die andern neutralen Mächte ihre Abneigung erklärt haben, an dem Streite Thcil zu nehmen, hat das englische Gouverne­ment trotz der Sympathien, welche es für die dänische Angelegenheit fühlt, es nicht für gerecht­fertigt gehalten, der Königin zu rathe», Dä­nemark thäisächlich zu unterstützen."

Ein fürchterliches Unglück hat sich am 27. Mai in Neu-Bern in den vereinigten Staaten zugetragen. Der Bahnzug führte außer zahl­reichem Militär 4 Döllenmaschinen, welche bei der Blokade der Neuse bei Kingston verwendet werden sollten. Beim Halte» im Bahnhof ent­zündete ein starker Stoß eine der Kapseln der einen Maschine, und nun sprangen sämmtlichc 4 Maschinen mit einem Krachen wie bei einer Salve von mehreren hundert Kanonen in die Luft. Der Signaltvurm und das Wärterhaus stürzten krachend zusammen, während die Glie­der der gctöeteten Soldaten nebst den Holz­splittern gegen 500 Fuß in die Höbe, gegen 1000 Fuß in die Weiie flogen. Das 134. Re­giment von New-Iork allein zählt 40 Todte und über 100 Schwerverwundcte. Unvcrwundet blieb Niemand, der auf und an den Wagen war.

jkL' Auf 1. Juli halj die neue Halbjahre-Bcstellzeit begonnen. Die verehrt. Leser, sind freundlichst gebeten, ihre geneigten Bestellungen rechtzeitig zu machen. Auswärtige wie gewöhnlich bei ihren nächsten Postämtern.

In Folge Errichtung der Landpost geschieht die Versendung des Enzthälers im ganzen O beramtS-Bezirke durch die Königliche Postanstalt. Sämmtlichc auswärtige geneigte Leser bitten wir, ihre Bestellungen künftig immer unmittelbar bei d en K. Postämtern ihres Postbezirkö, also in Neuenbürg, Wildbad, Calmbach, Höfen oder Herrenalb zu machen. DiePostboten können solche Bestellungen auch mündlich an das Postamt bringen.

Durch die Postämter im Bezirk kostet der Enzthäler gemäs der Uebereinkunft auch im entfernten Bezirksort nicht mehr als 1 fl. 1 kr. halbjährlich und 3 1 ? r. vierteljährlich.

Der Enzthäler eignet sich zu Bekanntmachungen der verschiedensten Art; bei der er­leichterten und schnelleren Beförderung und bei der fortwährenden Zunahme deö Blattes unter allen Ständen erreichen sie ihren Zweck bestens und wir können mit vollem Rechte uns dem fer ncren Wohlwollen unserer geehrten Leser empfehlen.

Redaktion -es Gnzthalers.

Redtcktiou, Druck und Berlar der Meetzlcheu Buchdrucker« in »««rudilr-.