münz austrete. Dagegen stellten am 21. Dec.. 1844 die holsteinischen Stände in einer Zuschrift an den König die folgenden drei Fundamentalsätze aus: „Die Herzozthümer sind selbstständige Staaten." — „Es gilt in ihnen nur die männliche Erbfolge." — „Schleswig und Holstein sind fest unter einander verbundene Staaten." Zwischen der dänischen und der deutschen Partei halte sich noch eine dritte gebildet, die s. g. Eider-Dänen, welche Schleswig von Holstein losrcißen und Holstein aufgeben wollte.
-«Frts. flgt.)
Ein Stückchen von» alten Blücher.
(Fortsetzung.)
Der Rittmeister sprang mit lautem Lachen empor, rieb sich die erstarrten Hände mit Schnee und betrachtete den gebändigten Gegner mit sichtbarer Freude. Das Thier war ein alter Wolf, hager und verhungert dis zum Entsetzen. Die Zunge hing ihm lang aus ! dem geifertriefenden Maul, die langen Zotteln des WinterpelzeS standen weit vom Körper ab und aus / den mit Blut unterlaufenen Augen bedrohte uns Tod ^ und Verderben. j
„Wird sich der Bursche nicht ganz stattlich im l Glanze der Lichter unter dem funkelnden WeihnachtS- , bäume ausnehmen? fragte mich der Rittmeister, und umging seine» Gefangenen von allen Seiten. „Wahr- l hastig, eine prächtigere WeihnachtSbeschecrung, als ich ! der gnädigen Frau zu Füßen legen werde, möchte heute ! wohl Niemand einer Dame anzubieten haben. Aber I wie bringen wir das Thier fort? ^
Ich erlaubte mir zu bemerken, daß unsere Pferde ' wahrscheinlich in gerader Richtung auf dem schon oft ! zurückgelegten Wege mach C. geeilt seien, und knüpfte j daran die Vermuthung, daß man uns von dort bald > Hülfe entgegenschicken werde. ^
»Wirst Recht haben," entgegnete der Rittmeister; I „ich glaube, wir werden nicht lange zu warten babcn, j denn wir sind höchstens eine viertel Meile von E. ent- ! fernt und unsere Rosse müssen den Hof längst erreicht ! und allamirt haben. W',r können jeden Augenblick auf Hülfe rechnen."
Und so geschah eS. Nach kurzer Zeit hörten wir ein mächtiges Halloh durch den Wald schallen; wir l antworteten, und gleich darauf erschienen am Ende der langen Wildbahn, durch welche der Weg lief, zwei vom Mondlichte bell beleuchtete Schlitten, die in vollen Jagen auf uns zueilten. Als der erste Schlitten hielt, sprang Herr von W. dem Rittmeister entgegen und umarmte ihn mit großer Herzlichkeit.
„Brüderchen, Du lebst, bist unbeschädigt?" fragte er theilnehmend, und betastete seinen Freund nach allen Richtungen.
„Beim Himmel!" fuhr er fort, „als Deine Pferde mit dem zertrümmerten Schlitten auf den Hof rasten, fürchteten wir, daß Du unter die Wölfe gerathen sein konntest, denn diese Thiere sind in der letzten Zeit in großen Rudeln hier gesehen worden und der Hunger den sie in diesem langen und harten Winter erdulden, hat dieselben äußerst wild und verwegen gemacht."
„Na, die Thierchen werden wenigstens in Zukunft s einigen Respekt vor den Bclling'schcn Uniformen haben,"
sagte der Rittmeister lachend, indem er auf den gefesselten Wolf zeigte.
„Was ist das?" rief der kleine bewegliche Gutsherr, sich nach dem Thiere hinuntcrbeugend. „DaS Brest leebt ja!" schrie er plötzlich auf und sprang mit der Behendigkeit einer Katze zurück.
Der Rittmeister mußte! erzählen. Als Herr von W. endlich hörte, daß der gefangene Wolf für seine Frau zum Weihnachtsgeschenk bestnnmt sei, sprang er lachend auf dem Schnee umher.
„Das ist ein prächtiger Einfall, wie ihn nur ein Blücher haben kan» !" rief er. Der Spaß ist ja fünfzig Flaschen Champagner werth, und Du, Brüderchen, sollst nicht eher aus meinem Hause kommen, als bis wir der lezten davon den Hals gebrochen haben. Aber jetzt in den Schlitten; meine Frau erwartet uns mit Sehnsucht!"
Der Rittmeister und Herr von W. bestiegen den ersten Schlitten; auf den zweiten wurden die beiden Wölfe gelaven, zwischen denen ich und die miigebrach- ten Oicnstleute des Gutsbesitzers Platz nahmen. Als wir vor das Herrenhaus fuhren, waren alle Fenster des stattlichen Gebäudes erleuchtet. Am Eingang standen zwei Bediente mit Fackeln und zwischen denselben erkannten wir die hohe Gestalt der Frau Baronin v.W.
»Gott sei gelobt," rief diese freudig, als der Rittmeister sich im Schlitten aufrichtetc und ihr mit seiner sonoren Stimme einen guten Abend bot. „Sie leben? Sie sind unbeschädigt?" fragte sie, und als der Rittmeister diese Frage bejahte, erglänzten die großen Augen der schönen Frau. Der Rittmeister beugte sich auf die ihm dargereichte Hand der schönen Frau nieder und dankte ihr für diese Theilnahme; dabei klang seine Stimme so weich, wie ich sie nie vorher gehört.
Unter dem Vortritt der gnädigen Frau gelangten wir in den großen Saal, wo ein großer WeihnachtS- baum brannte, der in seinen Zweigen für jeden Hausgenossen und auch für jeden der zahlreichen Gäste eine Ueberraschung barg. Der Rittmeister erhielt eine Brieftasche, deren Decken die gnädige Frau mit eigener Haud gestickt hatie. Nachdem er seinen Dank ausgc. sprachen hatte, erzählte er die tragische Geschichte von dem Mopse, knüpfte daran die Miltheilung der letzten Erlebnisse und ließ am Schluß seinen Gefangenen hereiniragen und unter den Weihnachtsbaum nicder- lcgen. Er bat die erstaunte Hausfrau, das Thierchen als Ersatz für den verunglückten Mops und als ein Zeichen seiner unbcgränzten Hochachtung anzunehmen.
(Schluß folgt)
Gold-Eours
derK. württemb.StaatSkassen-Verwaltung.
Württemberg Dukaten (Fester Cours.) 5 ff. 45 kr.
Dukaten mit veränderlichem Cours . . 5 fl. 31 kr.
Preußische Pistolen.9 ff. 54 kr.
Andere ditto.9 ff. 36 kr.
20 Franks-Stücke.9 fl. IS kr.
Stuttgart, den 1. März t864.