69
Dobel.
150 fl. liegen gegen zweifache Sicherheit zum Ausleihen zu 4'/,°/« parat bei der
Gemeindepflege.
Dobel.
Gegen zweifache Sicherheit liegen 300 fl. zum Ausleihen zu 4'/,°/« parat bei der
_StistungSpflege.
Arnbach.
275 fl. liegen gegen gesetzliche Versicherung zum Ausleihen parat bei der
Stiftungspflege.
Schwann.
250 fl. Pflegschaftsgeld ist gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen bei
Georg Fried. Treiber.
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 16. Febr. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet: Nach amtlichen Be- richten haben die dänischen Kriegsschiffe Befehl erhalten, die Schiffe sämmtlicher deutschen Bun. deSstaoteo aufzubringen.
Ein satyrisches Volkslied. Die Neue Preußische Zeitung theilt folgende zwei Strophen eines Liedes mit, welches in Schleswig und Holstein den dänisch Gesinnten gegenüber ge» sungen wird:
Wat iS den Dän' sin Vaaderland?
So nenn' doch endlich mi dat Land,
Wat immer Höger rovper zecht,
Dat min Verstand gar still bi steiht;
Denn Höger kann ick nich herop,
Sonst wer ick swindelig in'n Kopp.
Dat iS den Dän' sin Baadcrlavd:
Grön-, Js», See. La- und Langeland,
Und Fünen, Falster und Färöer;
Da nennt se di de Bodder Smör.
Dat fall dat sin, dat fall dat sin,
Dat, Danskemann, dat nenne din.
Bayern. (Erlangen, 12. Febr.) Ge, stern gab der hiesige Schleswig Holstein-Verein sein zweites Flugblatt aus, welches sich die Schilderung des Dänenregiments in Schleswig zur Aufgabe gestellt hat. Möge es eine ebenso günstige Aufnahme finden wie das erste, das binnen sechs Wochen in Bayern in 10,000, in Baden gar in 34,000 Ermeplaren abgesetzt, und durch dessen Verkauf allein eine Einnahme von 1500 fl. für Schleswig-Holstein erzielt wurde. Der Unwille namentlich über die beharrlich fortgesetzte Verschleppung der Anerkennung des Herzogs Friedrich am Bund, auch nachdem in Schleswig die Kanonen gesprochen, ist hier und in der Umgegend sehr groß. Sehr treffend bemerkte Prof. Marquardsen gestern in seinem politischen Wochenbericht in Bezug auf das Verhalten der inittelstaatlichen Regierungen: daß gerade von dort, wo das meiste hätte geschehen sollen, absolut nichts zu berichten sei. (S. Z.)
Heilbrono den 16. Febr. Die gestern unter der Mitwirkung der K. Centralstelle für Gewerbe und Handel hier gehaltene Versteigerung von Gerberrinde gewährte ein ganz befriedigendes Resultat. Zu Markt gebracht wurden: 12,566'/- Ctr. Glanzrinde, 9713 Ctr. Raitelrinde und 748 Klftr. Grobrinde. Davon kamen zum Verkauf: 11,490'/« Etr. Glanzrinde , 9343 Ctr. Raitel- und 624 Klftr. Grob- rinde. Die Preise stellten sich auf 3 fl. 30 kr. bis 4 fl. 56 kr. per Ctr. Glanz- und Raitelrinde; GesammierlöS 89,969 fl. 18 kr. Die ganze Verhandlung gieng in der Zeit von Mittags 12 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr vorüber.
A u s l a n V.
Paris den 16. Febr. Die Nachricht von dem Einrücken preußischer Truppen in Altona hat die diesseitige Regierung sehr angenehm überrascht. Ist doch jede Verbitterung zwischen den deutschen Großmächten und den Mittelstaa- ten Wasser auf die Mühle der kaiserlichen Politik, die nur auf den günstigen Moment wartet, um im Trüben fischen zu können. Man beobachtet diese Politik doch nur ohne vorgefaßte Meinung, und man wird bald von der Ansicht zurückkommen, die zurückhaltende und neutrale Haltung Frankreichs erkläre sich auS den fried. lichen Gesinnungen L. Napoleons oder aus dem kleinlichen Wunsche, sich an England wegen der Verhinderung des Congresses zu rächen. Das Kaiserhaus hat es bisher zu sehr geliebt, in allen Dingen ein lautes Wort zu sprechen, als daß eS aus lauter Friedensliebe schweigen sollte, und es ist sich seines Einflusses zu sehr bewußt, als daß es besorgen sollte, es werde absolut nicht angehört werden, wenn es versöhnliche Worte spräche. Es schweigt, weil ihm die Ve - Wicklungen erwünscht sind. Nichts aber wä>e ihm willkommener, als die Sprengung des deutschen Bundes durch die Großmächte, weil, so hofft man in den Tuilerieen, dann auch die deutschen Mittelstaaten in die Arme Frankreichs getrieben werden würden. (Schw. M. >
(Eine neue Continentalsperre). Durch Decket Napoleons, dabirt Berlin 1806, wuidc bekanntlich Englands Handel von allen Contiucn« talhäfen ausgeschlossen. Der Kaiser traf damit seinen Erzfeind, dem sonst nicht beizukommen war, an seiner empfindlichsten Stelle. Seit Jabren hat nun England gegen Deutschland dieselbe Rolle wie einst gegen Napoleon gespi-li, die eines Erzfeindes. Aufs kränkcidste hat es das in seiner Parteinahme für Dänemark uns gegen Schleswig-Holstein bewiesen. Zu dieser politischen Haltung sind grobe Beleidigungen gekommen, die sich englische Gesandten gegen deutsche Negierungen erlaubt haben. Es ist Zeit, für solche britlische Unverschämtheit deutsche Revanche zu nehmen. Schon ist man in Dresden mit geeigneten Maßregeln vorangcgangen. Ein Verein hat sich dort gebildet, der für deo Fall eines kriegerischen Vorgehens Englands gegen