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Calw.
Ungarische /aßhölzer,
gut trocken und schönster Qualität, sind zu den billigsten Preisen stets vorräthig bei Louis Gieberrrath junior. Langen dran d. ^ s
Ein tüchtiger Schneidergeselle, sowie ein wohlerzogener junger Mensch, welcher die Schneiderprofession erlernen will, finden Stellen bei Thomas Schenkel,
Schneidermeister.
G r u n b a ch.
Sägergefuch nach Ungar».
Ich bin beauftragt einen tüchtigen Säger, der womöglich auch etwas von einer Mahlmühle versteht, zu suchen.
Nähere Auskunft ertheilt
G. F. Burghardt.
Gräfenhausen.
150 fl. Pflegschaftsgeld liegen zum Ausleihen gegen gesetzliche Sicherheit parat bei W. Schumacher zum Rößle.
Im Schulbause zu Untcrlängenhardt können 12-15,000 fl. gegen 4^°/» und gute Sicher, beit, entweder durch Bürgen oder Unterpfänder in einzelnen Posten oder der ganzen Summe erfragt werden.
Den 17. Nov. 1863.
AroniK.
Deutschland.
Stuttgart den 21. No». Die öffentliche Versammlung, welche gestern Abend in der Sache Schleswig-Holsteins hier gehalten wurde, war so zahlreich besucht, daß die stattlichen Räume des großen Saales der Bürgergesellschaft mit Einschluß der Gal- lerieen kaum zureichten. Seit den Bewegungsjahren 1848 und t849 mag im ganzen Lande keine zahlreichere und schwungvollere politische Versammlung stattgefunden haben, als die gestrige, und was dieselbe von anderen Versammlungen der letzten Zeit unterschied, war wesentlich der Umstand, daß Jedermann von der Uebcrzcugung durchdrungen war, daß hinter ben Worten dießmal unmittelbar der Entschluß zur Thar, die Willigkeit zu Opfern, vielleicht zu den schwersten, stehen müsse, daß man sich dafür verantwortlich fühlte, durch das Auftreten der Versammlung eine Wendung der deutschen Geschicke mit herauf zu beschwören, die dem Baterlande zu höchstem Segen gereichen, die es aber auch den höchsten Gefahren ganz nahe bringen kann. — Dr. Am- mcrmüller eröffnet« die Versammlung, indem er als Vorsitzenden unter allgemeiner Zustimmung Stadtschultheiß Sick vorschlug. Sick: Er nehme den Vorsitz an, in der Ueberzeugung, daß die Versammlung, indem sie ihm denselben übertrage, damit sagen wolle, daß in der Sache Schleswig-Holsteins kein Parteistandpunkt sich geltend machen dürfe, daß es sich um eine Bürgerpflicht handle, die Jeder gleichmäßig zu erfüllen habe. Wir seien gekommen, um die Entschlüsse, die in Jedem durch das Ereigniß in Dänemark geweckt worden, an
einander zu kräftigen. Jeder fühle, baß die deutsche Nation Verpflichtungen habe, besonders auch aus jenen Festen, die wir in den letzten Zeiten gefeiert. Die dort gehaltenen Reden dürfen nicht als bloße Redeübungen verspottet werben, die Kernsprüche unserer Dichter, die wir dabei angewandt, dürfen nicht zu Verdammungs- urtheilcn des deutschen Volkes werden. Die Frage, um die es sich handle, sei ganz scharf und kantig, und eS lasse sich nichts an ihr adbrcchcn. So wenig v. Dir- cking-Holmfeld und Mohl in Frankfurt in Eine Person sich verschmelzen können, so wenig dürfte deutsches und dänisches Recht vermischt werden. Daß cs eine Frage des guten alten Rechtes sei, für die ganz Deutschland zum erstenmale wieder erwärme, sei erfreulich. Wir wollen eine Adresse an die Regierung richten, obgleich derlei Adressen so oft wirkungslos gewesen seien. Aber diese Adresse sei eigener Art: Gebe die Regierung ihr Folge, so müsse man zu weiteren Schritten bereit sein. Die Successionskriege seien zwar nicht die glänzendste Seite der deutschen Geschichte, doch dießmal handelt es sich nicht um einen KabinetSkricg, nicht um Zuwachs fürstlicher Macht, sondern um einen Krieg für die Rechte des deutschen Volks. Zu den Opfern, die derselbe fordere, müsse man bereit sein. Das spreche man aus, indem man die Adresse abgehen lasse. Dr- Ammcrmüller verliest die in kleinerem Kreise vorbereitete Adresse, deren Verfasser durch Unwohlsein verhindert sei, sic selbst der Versammlung vorzulcgcn. Sie lautet:
Hohes Ministeriums
In dem Augenblicke, in welchem die von den deutschen Regierungen zum Schutz der Rechte eines deut«
1 schen Landes wider rechtlose Gewalt beschlossene Bun- deSerekution gegen Däncmark ins Werk gesetzt werden sollte, hat der Tod den König von Däncmark, den Letzten aus dem Manneskamme Friedrichs Ul., ereilt- Ein Ereigniß, welches plötzlich der ganzen Angelegenheit der deutschen Brüder in den Herzogthümera die folgenschwerste Wendung gibt, ist eingetretcn, ja ganz Deutschland steht Angesichts dieses Todesfalls an einem, je nachdem die Entscheidung fällt, glücklichen oder unheilvollen Wendepunkte seiner Geschichte. Dir legitime Thronfolge der Linie der Augustcnburger in den Her- zogthümcrn Schleswig und Holstein befreit Plötzlich zwei deutsche Hcrzogtbümer von einer unnatürlichen Verbindung mit einem fremden Staate, in welchem eine andere Erbfolge gesetzlich herrscht; der Tod ihres König-Hcrzogs befreit sic von den jahrelangen unnennbaren Leiden, welche sie von ihren Herrschern, den Dänen, für treues Aushalten bei ihrem deutschen Va- terlandc, bei deutscher Sitte und Nationalität zu erdulden hatten; er giebt Deutschland zwei wichtige Her- zogthümcr, reich und bedeutungsvoll durch ihre Lage, ihren Wohlstand, ihre wackeren Bewohner, zurück. — Der rechtmäßige Nachfolger deS verstorbenen König- Herzogs in den Herzogthümern, Friedrich, Herzog von Schleswig-Holstein, der bisherige Erbprinz von Augu- stenburg, hat in seinem Regierungsantrittpatent erklärt: „Kraft alter Erbfolgeordnung Unseres Landes und des Oldcnburgiichen Hauses, kraft der Ordnungen, welche die schleswig-holsteinische Landesversammlung im StaatS- grundgesctz ausdrücklich bestätigt hat, kraft der von Meinem B>ter zu Meinen Gunsten ausgestellten Ber-