W i l d b a d.

Ein tüchtiger Kohlenbrenner, der Lust hat in Rußland einen Dienst zu nehmen, kann Nä­heres varauf Bezügliches erfahren durch

Schinicdmcister Horkheim er.

W i l d b a d.

Es hat sich vorige Woche ein Hund, Pen- scher-Nace verlaufen. Der gegenwärtige Be­sitzer desselben wolle solchen bei der Redaktion dieses BlatieS oder im Gasthof zur Sonne in Wildbad gefälligst anzeigen.

Neuenbürg.

Ein im Zimmer heizbares Kanonen« Oe selchen ist zu verkaufen. Wo sagt die Redaktion.

Dobel.

In der hiesigen Gemeindepflege liegen 100 fl. zum Ausleihe» parat.

Gemeindepfleger König.

Kronik.

Deutschland.

Württemberg.

Neuenbürg, 6. Nov. Gestern Abend 4 Uhr brach in der Brauerei des Hrn. A. Lutz Feuer aus. Es brannte im Raum der Malz­darre und schien gefahrdrohend, konnte aber Dank schnell herbeigeeilter Hilfe alsbald gelöscht werden. Doch ist der Schaben an beschädigtem Material nicht unerheblich.

Stuttgart. 2. Nov. Aus den veröffent­lichten Jahresberichten unserer Handels- und Gewerbekammern ist hervorzuhebcn, daß die Baumwollenkrisis ihre schädlichen Einflüsse bei uns noch wenig fühlbar gezeigt hat; bis Februar dieses Jahres wurden noch rn keiner Anstalt die Arbe ter entlassen und nur erst in wenigen die Arbeit gekürzt. Der Verlast des amerikanischen Absatzes hat eine Menge zollvereinsländiicher Artikel veranlaßt, einen größeren Markt in Süd­deutschland zu suchen; massenhaft sehen Gewerbe­treibende und Detailisten, selbst in kleinen Ort- lchasten, von Handlungsreisenden aus Preußen und Sachsen sich bestürmt. Was unsere wein- bautrelbende Bevölkerung betrifft, so hat ihre Lage ganz wesentlich sich gebessert, indem der Herbsterlös in den letzten sieben Jahren zusam­men so viel als in den 28 vorhecgegangenen betrug. Was den Hand elsvertrag mit Frank­reich bttrifft, so dürste der Standpunkt der Mehr­heit der Stuttgarter Handelskammer, wie die­selbe ihn im April vorigen Jahres festgestellt hat, immer noch für die in Süddeutschland ver- hreiteiste Anschauung gelten. Diese Ansicht macht die Annahme des Vertrags von zwei Bedingun­gen abhängig: einmal, daß einzelne Tarifsätze abgeändcrt werden und zweitens, daß das han­delspolitische Verhältniß zu Oesterreich nicht auf

eine nachtheilige Weise alterirt werde. Dabei wird trotz trüber Aussichten an dem Glauben festgehalten, daß der Zollverein fortbestehen werde.

Nachstehenden, dem Schwarzwälder Boten entnommenen Art. theilen wir unfern Lesern, insbesondere der Schuljugend zur Beherzigung, den Mitgliedern des ThierschutzvcreinS zur gen. Beachtung undWeiterverbreimng mit: «Wenn man gegenwärtig durch unsere Straßen geht, so sieht man hin und wieder einen Käfig vor dem Fenster hängen, in welchem sich eine Meise entweder verzweifelnd abmüht, durch die engen Stäbe ihres Kerkers zu entkommen oder trost­los in demselben herumflaltert. Es scheint, daß das Abfangen der Vögel gegenwärtig recht im Schwünge geht. Und Kader will man sich noch wundern, Laß in unfern Feldern und Wäldern der gewiß jedes fühlenden Menschen Herz erfreuende Vogclgesang mehr und mehr abnimmt? Und zu welchem Zwecke fragt man billig, wer­den die armen Tbierchen eingefangen? Um sie in der Näbe singen zu hören und sich vielleicht an ihrem Gefieder zu ergötzen? Aber wie nun, tönt der Gesang eines Vogels in der Freiheit nicht voller, kräftiger, als derjenige eines gefan­genen, und kann sich das Auge an dem niedli­chen Thierchen nicht noch mehr ergötzen, wenn es fröhlich von Ast zu Ast hüpft, und munter von Baum zu Baum fliegt, als wenn man eS immer gleich einförmig von einer Sprosse seines Bauers auf die andere springen sieht? Es er­geht deshalb an Euch Eltern, Erzieher und Lehrer die dringende Aufforderung: gönnt den für das Freie geschaffenen Wesen auch ihre Frei­heit! Oeffnet ihre Kerker und untersagt der Ju­gend das Einfangen der Vögel!! Ihr Alten aber leget Eure Kloben und Meisenschläge bei­seite und sucht eine Eurer würdigere Beschäfti­gung!"

Preußen.

Berlin, 2 Nov. DerStaatsanzeiger" veröffentlicht eine königliche Verordnung, wodurch der Landtag auf den 9. d. einberufen wird.

Ueber die Einführung deS metrischen Maß- und Gewlchtssystems erfährt die Bossische Zei­tung von verläßlicher Seite, daß die diesseitige Staatsregicrung derselben nunmehr ebenfalls keinen Widerstand mehr entgegensetzen wird. Da die übrigen deutschen Regierungen der Ein­führung zuneigen, so ist also Aussicht vorhanden, daß dieselbe, nachdem die entsprechenden Vorbe­reitungen getroffen sind, in ganz Deutschland allgemein erfolgt. Von wesentlichem Einfluß auf die Auffassung der diesseitigen Regierung sind die Berichte der Handelskammern und kauf­männischen Corporationen gewesen, die sich un­seres Wissens ohne Ausnahme für das metrische System ausgesprochen haben.

Saarbrücken, 1. Nov Als Professor Virchow unlängst hier war, begrüßte ihn bei seiner Ankunft auch die dortige freiwillige Feuerwehr, welche gerade von einer Uebung