349
Soeben ist erschienen und bei E. Rnxser und .Helffertch in Stuttgart sowiebei allenBuch- dindern imüande zu haben:
Der
Volksbote
aus
Württemberg.
Jllustrrrter Kalender
für Stgdl und Mud
auf das
Jahr I86Ä.
kr.
Die ungemein günstige Aufnahme, dessen sich der „Volksbvte aus Württemberg" von Jahr zu Jahr mehr erfreut, veranlahte den Herausgeber, nicht nur 20 schöne Illustrationen in diesem Jahre zu geben, sondern auch noch eine Prämien-Nerloosung im Betrage von ÜZO fl. damit zu verbinden. Auf der letzten Seite jedes Kalenders ist ein Prämienschein und spielt die darauf befindliche Nro. mit. Somit hat jeder Käufer des Kalenders Aussicht auf einen Gewinn. Die Ziehung findet am 30. März 1864 statt. Die Namen der Gewinner werden im Volksboten für 1865 veröffentlicht werden.
Kronik.
Deutschland.
Die Zusammenkunft des Grasen Rech, derq mit den Ministern innrerer deutschen Mittel- und Kleinstaaten in Nürnberg bat den Zweck, auf die letzten preußiichen Schriftstücke in der deutschen Rcformfrage eine gemeinsame Antwort zu vereinbaren, welche Preußen durch dringende bundesfreundliche Vorstellungen zur Zurücknahme seiner bekannten drei Vorbedingungen zu bewegen suchen, und es zum Eintritt in die Verhandlungen auf Grund des aus den Frankfurter Fürstenberathungen bervorgegangenen Entwurfes aufforder» soll- Ein gutgemeintes Unternehmen, bas aber bei der Stimmung der gegenwärtigen preußischen Negierung offenbar sehr wenig Aussicht auf Erfolg bat!
Wien, 21. Olt. Die „Gencralkorresv." versichert in einer offiziösen Miriheilung, daß der Nürnberger Konferenz keine'lei feindliche Absicht gegen Preußen zu Grund liege, daß viel-, mehr die bei dem Frankfurter Reformwerke betheiligten Staaten wie früher, so jetzt, nichts
sehnlicher wünschten, als eine Verständigung mit Preußen anzubahnen.
Hören wir auch eine Stimme des Auslandes über die Feier des 18. Okt. DaS englische Blatt die Times bemerkt hierüber: »Sie galt nicht der Niederlage der Franzosen, sondern s der Bczreiung Deutschlands» und insofern liegt in diesem Erinnerungsseste nichts was auch den empfindlichsten Fremden verletzen könnte. Das Fest bezeugt nur eines, und das ist die Stärke des Getüols, welches die Deutschen zur Einheit drängt, trotz ihrer politischen Verfassung, die sie a» etliche treißig Höfe verweilt. Leipzig ist die Rcpräfimatt».Schlacht des Kriegs von 1813, in welchem Deutschland, leider nur für kurze Zeit, einig und siegreich dastanv. Dieser Krieg und Sieg ist das einzige historische Ereigniß des Jahrhunderts, auf welches die Nation mit Stolz blicken kann. Alles seitdem in Deutschland war fast so düster wie das was vorausgegangen. Unerfüllte fürstliche Verheißungen, verletzte Constitutionen, Läbeiherrschaft, eine quälerische, hcrabwürdigenbe, sich in alles und jedes mengende Pcli.ei- und Bureauschrciber-Wirthschaft» Unzufriedenheit dabcim, Ohnmacht nach außen» das war das Loos Deutschlands seit fünfzig Jahren. Die Intelligenz und der Unternehmungsgeist der (nichiefficiellen) deutschen Nation haben Wunder gethan, aber bas Ausland hat fast allen Gewinn davon gezogen. Jetzt in der zweiten Hälfte des Särulums scheint eine Aussicht vorhanden, daß die Deutschen endlich erlangen werben was sie von Leipzig gehofft. Sie I.stürzten zu den Waffen für die Freiheit — Frei- 1 heit von einem fremden Joch, und für die Freiheit des Denkens und Handelns in einer vernünftig eingerichteten Staaisgesellschaft. DaS erstere haben sie mrt den Waffen erkämpft; das zweite Gut soll ihnen hoffentlich, nach langem Verzug, zu Theil werden als der Lohn einer nicht weniger schätzbaren Geduld und muthigen Ausdauer."
Hamburg, 22 Okt. In Altona ist eine bedeutende Abtheilung dänischer Artillerie zur Einquariirnng augeiireldei worden. Im allge- meinen werben d>c kriegerischen Rüstungen von dänischer Leite sehr energisch betrieben.
Württemberg.
Alle Bläiter sind voll von Festbeschreibungen betreffs der Feier des 18. Oktober» die ein würdiges Scitenstück zum Schillerfeste 1859 nicht allein in größeren Städten, sondern in unzähligen kleinen Orten Deutschlands begangen wurde. Von allen Höben des Schwarzwalds bis hinein in die tirclischen Alpen und dem Rhein entlang loderten Freudenfeuer. Auch die Deutschen im Auslände feierten diesen denkwürdigen Tag. Die Zeitungen sind kaum im Stande die Berichte alle unterzubringen.
2^-i^Dobcl. Die Berichte über die Feier deS >8. Oktober in diesem Blatte werden wir wohl mit dem hiesigen würdig abschließen kön-