tischer Emissäre predigte dir Fortsetzung des Kampfes um jeden Preis. Der einfache Bauer von Paffepr noch immer im Glauben an Oesterreich, welches die Tiroler bereits zweimal preisgcgeben, fiel getäuscht, seinem Entschlüsse und gegebnen Versprechen untreu, der letzteren Partei zum Opfer. Er rief seine Lands­leute nochmals zu den Waffen und das war das letzte, gelungene Aufwallen, die letzte sieghafte Zuckung. Der vom Bicekönig von Italien mit einem Truppenkörper nach Tirol gesandte General Baraguap d'HillierS bot Alles auf, um Andreas Hofer zur Beruhigung seiner Landsleute zu vermögen. Er schickte wiederholt Abge­sandte an ihn; Hofer mißtraute diesen und war plötz­lich verschwunden. In mehreren Thälern wüthete je­doch der Aufstand fort. Endlich faßte der General den Entschluß, denselben im Keime zu ersticken; indem er sich des Hauptes desselben, des Sandwirths bemächtigte. Dieser war mit den Seinen in eine hoch auf den Alpen gelegene Sennhütte gezogen, wo er sich völlig sicher glaubte. Ein Biehtrog, etwas Heu und Stroh war Alles, was er hier vorfand. Die Franzosen suchten ihn überall vergebens, man glaubte ihn in Wien, in Ungarn. DaS Schicksal hatte jedoch über Hofer das LooS geworfen, der Vcrräther fand sich in einem blut­armen und schlechten Subjekte NamenS Kessel. Dieser hatte den Geflüchteten ausfindig gemacht. Schnell wurde eine Colonne zusammengesetzt, um denGeneral Sen- vird" zu fangen. 1500 Mann, 30wälscheGenSdarmen, 70 Jäger zu Pferde. Um Mitternacht trat die Colonne ihren Marsch über Eis und Schnee an, die Hütte ward von allen Seiten umstellt. Von seinem Weibe rasch geweckt, sah Hofer das Verderben, trat heraus »nd fragte mit fester Stimme:Redt aner deutsch?" (Spricht Einer deutsch?) Der Commandant trat vor und ein Gensdarm sagte italienisch, was Hofer verstand: Bist Du Andreas Hofer? Mit lauter Stimme, daß Alle cS hören konnten, erwiederte der Gefragte:I bin's!" Mit ihm möchten sie thun, was sie wollten, aber für sein Weib, für sein Kind bitte er um Gnade. »Betet's und seid's standbaft" sprach er zu den Seinen gewandt. Leidct's mit Geduld, so könnt'S etwas von Euren Sünden abbüßen."

Er wurde nach Mantua gebracht, in dessen Kase­matten schon viele Tiroler gefangen saßen. Ein Kriegs- gericht ward niedergesetzt. Die Stimmen waren sehr getheilt, für den Tod war keine Majorität da, jedoch

aus Mailand wurde sein Tod durch Erschießen binnen ! 24 Stunden befohlen. Hofer war vdn den Franzosen nicht wie ein gemeiner Verbrecher, sondern wie ein Staatsgefangener behandelt worden; zum geistlichen Beistand sandte man ihm nicht den ersten besten Prie­ster, sondern den infulirten Abt »nd Erzpriester von St. Barbara, Josef Manifestst Voll Ruhe und Resig­nation im Glauben an das bessere Jenseits schrieb er kurz vor seinem Tode nach Hause, an sein Weib und gab dieser Anordnung, wie der Gottesdienst für ihn gehalten werden solle, wie die Freunde zum Lcichenmahl bewirthet, wieviel die Frau dem Pfarrer geben solle und schloß: »Und so lebt'S denn Alle wohl auf der Welt, bis wir oben im Himmel wieder zusammen kom­men und dort Gott loben ohne Ende. Alle Paffeprer ! und Bekannten sollen meiner eingedenk sein im heiligen l Gebet und meine Wirthin soll sich nicht gar so beküm- ! mern. Ich werde Gott bitten für Euch Alle. Ade du ! schnöde Welt! So leicht kommt mir das Sterben an, daß mir nicht die Augen naß werden."

Am 20. Februar 18l0 Morgens eilf Uhr wurde er von einem Grenadier-Bataillon zum Tode geführt. Er schritt durch ein Spalier gefangener Landsleute, die weinend und auf den Knien liegend um seinen Segen, wie eines heiligen MärtprerS flehten. Auf einer ^ breiten Bastion, unfern der Porta Ecrcfa machte das i Commando Halt, die Grenadiere bildeten ein nach rückwärts geöffnetes Viereck. Zwölf Grenadiere und ein Corpora! traten hervor, Hofer in die Mitte. Man reichte ihm ein Tuch, sich die Augen zu verbinden, er schlug cS aus; ebenso wollte er nicht nicderknien. Er bat den Corporal gut zu schießen, schenkte ihm noch einen Zwölfer und kommandirte selbst:Gebt's Feuer!" Erst von den tödtenden Kugeln der zweiten Salve ge­troffen sank er zusammen und so endete das Trauer­spiel in Tirol auf den Wällen von Mantua.

Hofers Leichnam wurde im Gärtchen des Priesters von St. Barbara begraben. Nach 14 Jahren brachten ihn drei Kaijcrofsiziere in das Vaterland zurück. Nicht in seiner Dorfkirche wurve der Blutzeuge von Paffcpr, der Repräsendant des tirolischen Gesammtwillens bei­gesetzt, sondern in der Franziskanerkirche zum heiligen Kreuz in Innsbruck neben dem Mausoleum des edlen Kaisers Mar wurde ihm das Denkmal aufgerichtet, ein Denkmal deutscher Treue.

Neuenbürg. Notizen über Preis und Gewicht der zur Schranne gebrachten Getreide-

Gattungen am 3. Oktober 4863.

Quantum.

Gattung.

höchstes.

Gewicht

mittleres.

niederstes.

höchster.

Preis

mittlerer.

^ niederster.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

fl-

kr.

fl-

kr.

fl-

kr.

1 Scheffel

Kernen

268

263

268

6

t2

6

12

6

12

1 Simri

gemischte Frucht

1 Simri

Haber

I Simri

Roggen

1 Simri

Gerste

31

3t

3t

4

12

4

12

12

12

1 Simri

Bohnen

1 Simri

Erbsen

--

l Simri

Ackcrdohnen

In sonstigen Fruchtgattungen kam heute kein Kauf vor.

Stadtschuldheiffenamt. Weßinger.

Aedakliou, Druck und Verlag der Meeh'jchea Buchdruckerei in Ne»r»bürg.