können, allein andere Höfe dachten dieß auch und fuhren schlecht dabei, und mit dem König von Preußen könnte dasselbe der Fall sein.

Ausland.

Amerika.

Friedrich Gerftäcker warnt im Goch. Tage, blatt vor der Auswanderung nach Brasilien und vor Jenen, welche durch falsche Borspiege- lungen dazu verlocken wollen.

Miscellen.

lieber den Werth kaufmännischer Anzeigen.

Horac Greeley sagt am Schluffe seiner Schrift über Anzeigen: »Für den Kaufmann, Kleinhändler oder Krämer, der gewiß ist, daß er Bestellungen und Auf­träge zu Jedermanns Zufriedenheit auszuführcn vermag find Bekanntmachungen seiner Leistungen und Ver­sprechungen rin Gegenstand von größter Bedeutung. Will ein Händler seine Geschäftsbeziehungen über einen gewissen Bezirk ausdehnen, so muß er wirksame Mittel ergreifen, um jeder Familie in diesem Bezirk zu wissen zu thun, was er anzubieten hat und zu welchen Be­dingungen und Preisen. Es ist eine Thorheit von den Losten zu reden; denn ebenso gut könnte man etwas gegen dir Ausgabe für die Mittel sagen, wodurch man die Maaren vor schlechtem Wetter und vor Dieben schützt oder gegen die Kosten des Versandts. Alle anderen Ge­schäftsunkosten find ohne fich rechtfertigende Beweggründe aufgewendet, wenn jene wesentliche Grundlage des Ge­schäfts, die Kundmachung vernachlässigt oder schlecht be­sorgt wird. Geschäftsleute haben oft keine besondere Nei­gung für die Zeitungen und begreifen auch nicht die Macht der Presse in der irrige» Zeit und den großen Kreis, in dem sie Nachrichten zu verbreiten im Stande find. Auf dem Festlandc in Europa hat das Jnseriren noch lange nicht so Plaz gegriffen als in England und Nord- rnerika, wo eS Zeitungen von 40 50,000 Exemplaren täglicher Aussage gibt, während Auflagen von 10 bis 20,000 nichts Seltnes mehr sind. Man kann annehmen, daß eine Bekanntmachung oder Anzeige in einer Zci- tung gegenwärtig mindestens 10 mal so viel Personen zu Gesichte kommt, als vor 20 Jahren. Es hält nicht schwer, eine Anzeige so einrücken zu lassen, daß sie in­nerhalb zweier Tage wenigstens 50,600 Personen in

dir Augen fallen muß oder bei Einrückung in ein Duzend Zeitungen in die Augen von einer halben Million Per­sonen kommt. Wenn eS ausführbar ist, eine solche große Kundmachung mit einem Aufwand von ein Paar Thalern zu bewirken, und wenn es nur zu wahr ist, daß fich schon sehr Viele dieses Mittels erfolgreich be­dienten, wie können denn Solche, die nichts davon wiffewwollen, hoffen, mit einem neuen Geschäfte gegen alte eingewurzelte Geschäfte mit Erfolg anzukämpfen? Ein älteres Geschäft darf sich allenfalls schmeicheln, >o lange zu bestehen, bis die alten Kunden gestorben oder verdorben sind; ein neues Geschäft befizt aber noch gar keine Kunden, von denen es zehren könnte. Dasselbe muß daher daran denken, die in der Zeit liegenden Vorthcile fich anzueigne». Den Vortheil der billigen Anzeigen zu verschmähen, ist gerade so, als wollte man darauf vcr sichten, auf Eisenbahnen zu fahren oder durch den elektrischen Telegraphen zu korrespondiren.«

Ein Dorspfarrer in Polen wird von hungrigen und noch mehr durstigen Kosacken überfallen. Zu­erst gerathen diese Braven in die Küche, wo gerade Viehsutter zudercitct wird.Was macht Ihr da?» Kochen Kartoffeln für die Schweine!»Ach was Schweine, wir haben länger nichts Warmes genossen, als Schweine; her damit!" Bcld ist die edle Frucht der Erde tapfer vertilgt und nun erschallt die Parole: »Wudki, gebt Wudki!« Trotz wiederholter Betheuerun­gen:Wudki ist nicht» w rd das Haus durchsucht, wo­bei die durstige Bande wirklich etliche GlaSkrausen vor- findet, worin der gute Pfarrer verschiedeneanatomi,'che Raritäten in Spiritus aufdewahrtc- Was kann das sein? Man kostet: »Schwernoth. so guten Wudki haben wir noch nie getrunken!» Nach einigen Augenblicken find nur die Embryonen re. noch übrig. Diese werden erst angestaunt, dann berochen und schließlich gekostet; man überzeugt fich, daß sie auch nach Wudki schmecke-: und verschlingt sie als Eingemachtes.

Paris. Wer unter allen Deutschen bängt im Auslande an seiner Muttersprache am zähesten? - Die Juden. So behaupten die Franzosen und beson­ders die Pariser, die gute Gelegenheit haben, Erfah­rungen darüber zu machen. Sie versichern, von den meisten Deutschen, die sich in Paris ansiedeln, könnten oft schon die Kinder kaum mehr deutsch sprechen, jeden Juden in Paris aber könne man getrost in deutscher Sprache anreden, er werde ebenso antworten. ES gebe Judenfamilicn, die seit mehreren Jahrhunderten in Paris ansässig seien und jezt noch deutsch sprächen.

Neuenbürg. Notizen über Preis und Gewicht der zur Schranne gebrachten Getreide-

Gattungen am 6. Juni 1883.

Quantum-

Gattung.

höchstes.

Gewicht

mittleres.

niederstes.

höchster.

Preis

mittlerer.

Niederster.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

fl-

kr.

fl-

kr.

fl.

kr.

1 Scheffel

Kernen

264

264

264

6

27

6

27

6

27

1 Simri

gemischte Frucht

> 1 Srmri

Haber

21

21

21

3

20

3

20

3

20

§ i Simri

Roggen

1 Simri

Gerste

29V,

29'/,

29'/-

4

30

4

30

4

30

j 1 Simri

Bohnen

^ ^ 1 Simri

Erbsen

1 Simri

Ackerbohnen

In sonstigen Fruchtgattungen kam heute kein Kauf vor.

Stadtschuldhcissenamt. Weßinger.

Redaktion, Druck und Verlag der Mceh'scheu Buchdruckerei in Nt»r»dir>>