fiihrung des deutschen Handelsgesezbuches er­schienen.

In dem badischen Oberland ist man mit der Weinernte nach allen Richtungen bin zufrieden, die Lese ist größtentheils vorüber. Am Kaiserstuhl und in der Markgraf- schaft rechnet man im Durchschnitt auf den Morgen 20 Ohm und betrachtet 16 schon als einen geringen Ertrag. Mit dieser Ergiebigkeit steht jedoch die Kauflust in umgekehrtem Ver- hältniß; die Ohm wird für 10 Gulden verkauft. Im Unterland stehen die Preise böher. Aus Straßburg wird gemeldet, daß man den Hektoliter zerstampfter oder ganzer Trauben zu 7 und 8 Fr. verkauft, während man im ver­gangenen Jahr 16 und 12 Fr. zahlte. Der einfache Grund dieser Wohlfeilheit ist die Masse der geherbsteten Trauben, und man hofft, daß die gewöhnlichen Weine sehr billig werden. Im Oberrhein werden sogar die trefflichen Erzeug­nisse von Rappoltsweiler, Reichenweyer u. s. w. zu 18 Fr. der Hektoliter verkauft. Auch am Neckar ist die Lese schon großentheils vorüber; in Staufen ist das Erträgniß sehr gut aus- gefallen; in einzelnen Lagen wurden bis zu 40 Ohm per Morgen erzielt; in den besten Lagen jedoch nur 18—30 Ohm. Der Most wog in der Ebene 72—76 Grad; in den un­teren Berglagen 72—78 und 80 Grad; in den besten Lagen des Schloßverges re. 80—88 Grad. Der Preis stellt sich auf 15—20 fl. per Ohm.

Frankreich.

Paris, 20. Okt. Die von Herrn Drouyn de Lhuy's Italien gegenüber zu befolgende Po­litik soll vom Kaiser auf folgende vier Punkte basirt worden seyn: 1) Die Einheit Italiens, wie man sie in Turin versteht, ist unverträglich mit den Interessen Frankreichs. 2) Es ist besser, auf die Konföderation zurückzukommen, als bei dem jezigen Zustand zu verharren. Wenn aber die Konföderation unmöglich ist, so darf das Königreich beider Sicilien in keinem Fall mit dem nördlichen Italien anncrirt bleiben und

man muß sogleich in Ueberkegung ziehen, was damit zu geschehen bat. 3) Der Kaiser gestattet dem König Victor Emmanuel nicht, einen Krieg wegen der Eroberung Venedigs mit Oestreich anzufangcn. Läßt sich Italien in dieses Aben­teuer ein, so geschieht es auf eigenes Wagniß und Gefahr. 4) Rom wird so lange nicht ge­räumt, bis ein europäischer Kongreß die italie­nische Frage definitiv geregelt hat, insofern eS Verträge sind, welche die Gcseze der Nationen regieren. Mit anderen Worten, der Vertrag von Zürich ist in den Augen des Kaisers noch immer giltig und wird zu rechter Zeit und am rechten Ort wieder zur Sprache gebracht werden, wenn Italien Miene machen sollte, sich dem Einfluß zu entziehen, den wir auf dasselbe ausüben und zum Beispiel sich beigehen ließe, eine Allianz mit England zu suchen.

Ital i e n.

Die Nachrichten über das Befinden Gari- baldi's lauten so ungünstig, daß seine Rettung kaum zu hoffen ist. Garibaldi selbst scheint dies zu fühlen und ließ seinen Freund, den vr. Ber- tani, zu sich nach Varignano rufen; dieser rieth zur Amputation. Die Aerzte fürchten, daß es zu spät sey.

England.

(Ein Unparteiischer.) Vor einem Londoner Polizetgerichtshvf stand dieser Tage ein Irländer als Kläger gegen verschiedene In­dividuen, von denen er jämmerlich zerschlagen worden war. In einem Wirthshause befragt, ob er für den Papst oder für Garibaldi sei, antwortete er, um keine der vertretenen Par­teien zu erzürnen: „Weder für den einen noch für den andern!" Die Folge davon war, daß Garibalbiner und Päpstliche über den unpar­teiischen Mann herfielen und ihn bis zur Be­wußtlosigkeit durchkeilten. Hätte er sich für die eine oder andere Persönlichkeit erklärt, so hätte er natürlich auch Prügel bekommen, aber er hätte Vertheidiger und nur halb so viele Gegner gehabt.

Neuenbürg. Ergebnis des Fruchtmarkts am tl. u. 18. Oktbr. 1862.

Von-

Heu-

Im

HöLster

Niederster

Geaen

Getreide-

Neue

Ge-

tiger

Rest

Durch-

Wahrer

Durch-

Verkaufs-

den vorigen

ger

Zu-

sammt-

Ver-

geblie-

schnitts-

Mittel-

schnitts-

Durchschnittspreis

Gattungen.

Rest.

fuhr.

Betrag

kauf.

den

Preis.

Preis.

Preis.

Summe.

mehr

weniger

Ctr.

Ctr.

Ctr.

Ctr.

Ctr.

ff.

I kr.

ff.

kr.

ff.

l kr.

ff.

kr.

ff

kr.

ff.

Kernen

132

132

132

7

3

6

55

6

48

913

54

3

Gem. Frucht

—

25

25

4

21

_

4

54

19

36

Gerste

7

—

7

7

_

_

4

12

29

24

5

Haber

Erbsen

Ackerbobncn

3

18

21

21

—

4

—

3

39

3

36

76

48

—

—

-

21

_

7

7

7

5

35

Welschkorn

Linsen

Summe

10

182

192

171

21

1074

42

Brodtaxe nach dem MittelprelS vom 11. u. 18. Oktbr. 1862 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 16 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen SV« Loth.

Stadtschuldherffenamt. Wekinger.

Redaktion, Druck und Verlag der Meeh'schen Buchdruckerei in Neuenbür».