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Neuenbürg.
Weißes reines Schweineschmalz
bei
A. Me eh, zum Adler.
Neuenbürg.
Bei Bizer Wittwe sind 2 Fässer zu ver- kaufen, 4 Eimer 5 Jmi und 2'/, Eimer.
Neuenbürg.
Zwei weingrüne Fässer, 11 und 23 Jmi haltend verkauft:
Wilhelm Raußer, zun., Tuchmacher.
Girkenfeld.
3 weingrüne Fässer von 19, 30 u. 33 Jmi, im besten Zustande, verkauft billigst
Kusterer, früher Adlerwirth in Bieselsberg.
Stuttgarter Anzeiger.
Mit dem 1. Oktober beginnt ein neues Vierteljahrs- und MvnatS-Abonnement auf den Stuttgarter Anzeiger.
Der „Anzeiger" wird wie bisher fortfahren, die nationale Reform zu befürworten, die Fahne der Jreiheit auf allen Lebensgebieten hochzuhalten und unsere socialen Zustände zu beleuchten. Alle Diejenigen, denen eS um wirklichen Fortschritt, nicht um politische oder kirch- liche Partei-Interessen zu thun ist, weß Standes sie sein mögen, sinv eingeladen, ihre Gedanken» Wünsche u. Beschwerden in unserem Blatte nieder- zulegcn, dessen aufrichtiges Bestreben eS ist, nur der Wahrheit und dem deutschen Vaterlande zu dienen.
Der „Stuttgarter Anzeiger" erscheint jeden Wochentag unv kostet hier monatlich 12 kr. ohne Bestellgebühr, durch die Post bezogen in ganz Württemberg vierteljährlich 54 kr., im ganzen PostvereinSgebiet 1 fl. 29 kr. Einrückungsgebühr die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum I/, kr.
Man abonnirt gegen Vorausbezahlung: hier bei der Expedition, auswärts bei den nächsten Postämtern und Eisenbahnstationen.
Stuttgart, im September 1862.
Die Redaktion und Expedition.
Ottenhausen.
1000 fl- liegen zum Ausleihen L 4'/- °/> gegen gesezliche Sicherheit parat bei der
Gemeindepflege.
Neuenbürg.
Einige Wagen voll Dünger verkauft A. Me eh, zum Adler.
Neuenbürg.
Mehrere Wagen voll guten Dünger verkauft
Jakob Kuch.
Theater in Neuenbürg.
Im Saale des Gasthofs zum Bären: Lum Benefize des Unterzeichneten. Mit aufgehobenem Abonnement.
Mit obrigkeitlicher Genehmigung wird heute Freitag den 3. Oktober 1tz62 aufgeführt:
Preeiofa,
oder:
Das «Zigeunerlager in Spanien.
Schauspiel mit Tänzen und Chören in 4 Akten, von P. A. Wolf. Musik von Carl Mana v. Weber.
Traum des Benefizianten.
Im Traum Hab' ich jüngst ein Gebild erschaut.
Das hat mich recht herzlich, recht wonnig erbaut, Ich war hoch erfreut, vielmehr ganz entzückt Vom Bilde, das ich da im Traume erblickt:
Ich warf mich am's Lager und sann hin und her. Welch ein Stück zum Benefiz das Beste wohl war ? Ich dacht' bei mir selbst: welch' Freude, welch' Glück — Und schon beim Gedanken ward heit'rer mein Blick — Erblühte mir, wären die Gönner mir hold.
Und stünd' Frau Fortuna treu mir im Sold!
So sann ich und dachte und schlief endlich ein.
Der Schlummer befreiet« mich von meiner Pein: Ich hob mich im Traume auf goldenen Schwingen Empor bis zur Sonne, wollt' höher noch dringen, — Ich strebte und strebte, es war mir gelungen,
Ich hatte im Flug mich in die Wolken geschwungen- Auf einmal ertönte der Ruf in mein Ohr:
»Wie wa^stDu, o W.ltkinv, zu uns Dich empor?" — Auf blickt' ich mit Zittern und konnte kaum schauen Die Pracht, die da herrschte, doch faßt' ich Vertrauen: Es waren die Götter, versammelt im Kreise,
Sie lachten und scherzten in fröhlicher Weise;
Da kam der Gedanke mir plözlich in Sinn:
Ei wirf zu des Tonncrgott's Füßen dich hin Und fleh' ihn um Gnade, dring dein Anliegen vor, Er leiht dir ganz sicher ein günstiges Ohr l — »Beherrscher des Donners,» so sprach ich, »verzeche Und huldvoll Gewährung mir gnädig verleihe —
Du weißt wohl, daß ich bin Künstler auf Erden, Nun soll mir heute ein Benefiz werden,
Und ich weiß noch immer nicht, was ich soll geben, Des Publikums Beifall damit zu erstreben;
Drum fleh' ich. Du wollest mich huldreich bedenken. Und ein gutes Stück mir zum Benefiz schenken!"
Da lachte Herr Zeus, daß ihm wackelt der Bauch, Und sprach dann ganz fröhlich: »Ei feiner Gauch, Du denkst wohl, Hab' ich die Götter zur Seite,
Ist auch das Glück dann zur Zeit ihr Geleite;
Doch weil froher Laun', will deine Bitt ich gewähren, Und zu deinem Vortheil ein Stück dir bescheeren:
Es ist: »Prcciosa", io wird es genannt.
Und ward von dem Publikum als gut anerkannt. — Es ist wohl schon hundert Mal und öfter gegeben. Verbreitet auch stets im Parterre reges Leben;
Das gieb, und damit ist dir geholfen auf Ehr',
Das Benefiz erfreut dich ganz sicherlich sehr."
Die Wolken zertheilt er mit einem Blick,
Vor Freude erstarrte ich über das Glück:
Der erste Plaz, sowie der zweite war voll, Der Lezte erbebte, es ging zu ganz toll.
Vor Freude ganz selig, bemerkte ich nicht,
Daß mich der Herr Zeus beim Kragen gekriegt.
Und schleudert mich mitten in'S Publikum 'nein.
Da bin ich nun und lade ergebenst sie ein.
Ich bitte, machen den Traum sie mir wahr,
Dann bin ich der glücklichste Mensch ganz und gar.
R. F. Wimmer.