Oberniebelsbach.
1300 fl. liegen aus einen oder mehrere Posten zu 4'/- "/> »egen gesczlichc Sicherheit zum Ausleihen parat bei der
Gemeindepflege.
Neuenbürg.
1190 fl. Pflegschafisgeld liegen zum Aus- leihen i» einem oder mehreren Posten parai; wo sagt die Redaktion
Neuenbürg.
Kalender für L8VL
sind angekommen in der
Meeh' scheu Buchdruckerei.
Kronik.
Deutschland.
Württemberg
Stuttgart, 16. Nov. Gegenwärtig cur- siren hier falsche 20 Franken stücke mit dem Bildniß Napoleons III. und der Jahreszahl 1859, deren Acußeres acht ist, während das Innere aus Blei besteht. — Die hiesige, in kurzer Zeit zu großem Flor gelangte Hand- werkerbank hat gestern Abend ihre Generalversammlung gepalten und bei dieser Gelegenheit ihre Statuten auch in der Richtung abgeändert, daß die Anstalt nicht blos eine Handwerkerbank für Stuttgart, sondern für's ganze Land wird. Consequenter Weise wurde» die Beträge erweitert und erhöht, die der Einzelne als seinen Antheil in der Bank niederlegen darf.
Stuttgart. Ein auS Amerika zurück, gekehrter Stuttgarter beabsichtigt hier eine Dampfmühle und Dampsbäckerei zu errichte», und Hai das hiezu erforderliche Areal bereits in der Olgastraße angekauft. Mit den Bauten, deren Ausführung der Baufadrik von Schöttlen u. Comp, übertragen wurde, soll nächstes Frühjahr begonnen werden.
Bayern.
Nürnberg den 19. Nov. heute wurden dahier die Sizungen der allgemeinen deutschen Handelsgesezgebungskonferenz wieder eröffnet.
Sachsen.
Dresden, den 19. Nov. Die hiesige Polizeibirektion macht auf die zahllosen in Sachen der S ch il l e r lo tt e ri e bei ihr eingehenden Anfragen bekannt, daß sie sich nicht mit Veröffentlichung oder gar Versendung der Gewinne, sondern nur mit der Kvntrole des planmäßigen Verlaufs zu befassen habe.
Ausland.
Italien.
Rom den 21. Nov. Die flönigin- Wittwe von Neapel ist mit der Prinzessin und den jungen Prinzen hier angckommen. Die Königin ist in Gaeta geblieben.
Miszellen.
Incognito.
Eine Geschichte aus der Provinz.
(Von Otfried Mylius.)
(Fortsezung.)
»Seine Durchlaucht ist groß — sehr »roß — wohl reichlich kcchS rheinische Fuß; seines blasses Gesicht, hohe Stirne, duukelblondes gelocktes Haar, einen rötblichen Schnurr- und Backenbart, braune Augen, schlanke Figur, blauen Frack, schwarze Beinkleider, weiße Weste und Halsbinde, aufrechte Haltung, aber wahrscheinlich kurzsichtig, denn . . . ."
— „Guten Abend, meine Herren! wie, noch so spät beisammen?" sprach in diesem Augenblick ein unter- sezter beweglicher Herr mit dunklem vollen Bart und langem Haar, der unbemerkt eingetrcten war und sich dem Tische genähert hatte. „Das ist ja ganz ungewöhnlich!"
„Ah, der Herr Baumeister! Also schon wieder zurück mit Seiner Durchlaucht?" *
— „Aufzuwarten! so eben angelangt. Wo ist Frau Hell? Iw muß noch etwas zu Nacht spellen!" Und er entledigte sich des Uebcrrocks und ComforterS, den er umgebunden batte, und wollte eben zu dem Glockenzuge eilen, welcher hinter dem Tische des Fremden angebracht war, als sein Blick diesen streifte, der aufstanv und ihm entgegenging.
„Ah, was seh' ich? Ist eS möglich. Sie hier? ..."
— „Bitte, bester Zwecker, nur keinen Namen! Ich bin incognito hier! Aber ich hörte schon, daß Sie da sepen und freute mich herzlich auf das Zusammentreffen !" sagte der Fremde mit Wärme. „Wie lange, daß wir uns nicht mehr gesehen haben, und nun dieses unvermulheic Wiedersehen in diesem Städtchen ."
„Aber welcher Wind führt Sie hicher?" fragte Zweiter. „Was kann ihnen dieser abgelegene Winkel Deutschlands bieten?"
— „Jcnun, mancherlei — die Kohlengruben, die Eisenwerke, die Oekonomien des Fürsten, und vor Allem die Hoböfen von Hirzcnborn, welche der Fürst angeblich zu verpachten beabsichtigt. — Sie wissen, ich bin sein Konkurrent in diesem Industrie,weige, ich hätte nicht übel Lust, das ausgedehnte Werk von Hirzenborn pachtweise zu übernehmen und mit dem Fürsten in ein VertragS-Bcrhältniß zu treten, und dicß leitet sich am beste» ein, wenn man einander incognito begegnet.."
„Ah, nun begreife ich Alles!" fiel ihm Zwecker in die Rede; „mein Wort darauf, ich werde Sie nicht verrathen. Allein unter welchem Namen wollen Sie hier aufirete»? Einen Namen müssen Sie doch führen!"
— „Sie haben Recht — jenun, so nennen Sie mich — etwa Randeck, Hermann Randes!"
„Trefflid! - Aber erlauben Sie mir doch, mein bester Herr Randeck," fuhr er dann laut fort, „daß ich Sie an jenen Lisch dort cinlade und den Honoratioren der Stadt vorstelle! — Meine Herren, ich habe die Ehre Ihnen einen lieben alten Bekannten vorzustellen, den Herrn Particulier Randcck aus . . . aus..."
„Aus Bayern," ergänzte Randeck und verbeugte sich nach allen Seiten- Die Herren rückten zusammen