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sollten, in seiner Hauptstadt z» bleiben, sich nach > Ancona zurück;» ziehen. Sollte er auch dort, von seinen Gegnern angegriffen oder von seinen Truppen verlassen werden, so wurde er sich nach Triest einschiffen, um von dort aus sich nach Bamberg oder TLürzburg, also an einen der Zufluchtsorte sich zu begeben, welche ihm vom König von Bayern angeboten worden sind.

^ Miszellen.

^ Tempel der Weisheit.

(Ein Kurgast-Scherz.)

Am ersten Tage meines Aufenthalts in Wildbad spazirte ich durch die schönen Baumgänge oberhalb des Städtchens eine kleine Strecke am Bach aufwärts und gelangte dann rechts auf einem Schlangenpfade durch ein kleines Gehölz zur Höhe, wo ich zu einem j offenen SchweizerhLuschcn kam, das eine überraschend schöne Aussicht über das Städtchen und das Thal bietet. Nachdem ich mich lange an der Aussicht erfreut, be­merkte ich, daß ich nicht so allein war, wie ich gedacht. Ich fand mich umgeben von einer Welt voll Menschen­kindern, die ihren Namen oder ihre Gedanken an den Pfosten des Häuschens niedergeschricben. Ich lese zu­nächst wo ich size:

Wo Liebe da Friede,

Wo Friede da Segen,

Wo Segen da Gott,

Wo Gott keine Noth.

Einfach und wahr: und doch erlebten wir vor Kur­zem eine Ausnahme von dieser Wahrheit. Die Völker Europa's haßen sich nicht mehr so wie früher, wo sie sich nicht gekannt, sie lernen vielmehr bei dem so sehr gesteigerten Verkehr nach und nach sich achten und lie­ben. Dennoch entbrannte unter ihnen der furchtbarste Krieg und tausendfache Noth kehrte da ein- wo Friede und Segen wohnen konnten. An anderer Stelle lese ich:

Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen,

Der findet nicht was ihm genügt:

Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden. Der sich an seine Seele schmiegt.

Keine Meisterverse, aber von der schönsten Mensch­lichkeit, von verzeihender Liebe cingegeben. Weiter sieht:

Anna Maria Schecker ist auch hier gewesen und hat vieles Unrechte gesehen und gehört, da kann gewiß auch kein Segen ruhen.

Wildbadl Wildbad! So klein und solltest schon zu den schlimmen Städten gehören!? Gewiß nicht. Die Schrciberin hat wohl durch eine übel gefärbte Brille geschaut, daß sie so vieles Unrechte zu sehen glaubte. Ich lese weiter:

Wenn einer Welt Desiz für dich zerronnen,

Sey nicht in Leid darüber es ist Nichts.

Und hast du einer Welt Best; gewonnen,

Sey nicht erfreut darüber es ist Nichts! Vorüber gehn die Schmerzen, gehn die Wonnen, Geh' an der Welt vorüber es ist Nichts!

Eine andere Hand hat zugefügt:

Bestätigt mit dem Beisaz, daß dieses Gedicht selbst Nichts ist.

Ein Pläzchen trägt die melancholischen Worte:

Ich liebe unglücklich.

Mathilde.

Auch wir sind Lcidensgcnosscn.

B. Z.

Welcher Raum wäre nöthig, wenn alle LeidcnS- genossen und Leidensgenossinnen sich unterzeichnen »voll- l ten! Mögen sie alle nicht zu den ewig Liebenden ge­hören und bald zu glücklich Liebende» werden! Weiter­hin der väterliche Rath ländlich sittlich:

Auf der grünen Wies Steht eine gelbe Blum:

Mädel laß dich küssen,

Später kommst du drum.

Weiter die ernsten Worte:

Welchen der Herr lieb hat, den züchtiget er gesprochen von einem Pfarrer das glaube ich nicht.

Wie Vieles wird heutzutage nicht geglaubt! Des Nichtgeglaubten ist schon fast mehr, als des Ge­glaubten. Glauben und Wissen kämpfen jezt einen > heißen Kampf. Wem wird der Sieg werden? Dem Wissen ohne Zweifel, meinen Viele. Nein keinem von Beiden! Wissen und Glauben, Verstand und Ge- müth, Kopf und Herz, die zwei Hälften des Menschen, werden einen Friedensbunv schließen. Verweilen wir nicht zu lange und lesen noch:

Johann Neuster hat am Montag den 5. Dec. Blauen gemacht, er macht aber keinen mehr.

Er macht aber keinen mehr! Wahre Weisheits-Worte,

! der allgemeinsten Nachahmung zu empfehlen, voraus- gesczt, daß der Schreiber seinen Vorsaz treu gehalten.

Als ich das niedliche Häuschen, wo ich mich so gut unterhalten, verließ, nannte ich es in heiterer Stimmung Tempel der Weisheit. Mancher hätte es vielleicht wegen vieler alberner Notizen Tempel der Thorheit genannt. Doch auch aus der Thorheit läßt sich Weisheit lernen. (Or. Sch.)

Ernst Moriz Arndt.

Werft über ihn die hcimathlichen Schollen

Noch sind sie es und Ruhe diesem Lebe»!

Dem Vaterlandc war es hingegcben Mit seinem Denken, Fühlen, Thun und Wollen.

Den kleinen Mängeln eines Todtcn grollen Ziemt Kleinen nur, die an dem estauve kleben;

Ins große Gan c gieng sei» großes Streben,

Und solches Streben mißt man nicht nach Zollen. Auf Deutschland stund sein Denken und sein Dichten, Deutsch soll der Grund, darin er schlummert, bleiben. Und über den Hügel, den wir ihm errichten,

Kein Franke se sein Roß zum Rheine treiben,

Und auf das Ehrenmal, das wir ihm schichten,

Nie eine Hand ü,,is t-eomunias schreiben.

Mittel gegen den Keuchhusten der Kinder. Ein Herr Gliocho theilt im ,,Repertorium der Thierheil­kunde von Häring" mit, gelesen zu baden, daß die Bauern auf der Insel Pinos im Archipel, den Keuch­husten der Kinder mit Weihrauch (Kumm, Olibanl) ku- riren, indem sie 5-6 Gran dieses Mittels in runden Körnern in einer halben Tbectasse heißen Wassers auf­gießen, während der ganzen Nacht der Lust ausgcsezt stehen lassen und dann des Morgens den Weihrauch mit den Fingern zerdrücken, uud sofort diewS Wasser dem Kinde nüchtern zu trinken geben. Nach 5- dis tztägigem Gebrauche dieses Mittels habe der Husten fast gänzlich aufgehört.

Redaktion, Druck und Verlag der Mee h'fchen Buchdruckerei in Neuenbü rg.