lieber Bazar- und GchlendergefchLfte und wodurch Warenhäuser ihre Erfolge erreicht habe«,

bringt derPforzh. Anzeiger" v. 10. ds. folgenden interessanten Aufsatz: Von einer Seite, die mit den einschlägigen Verhältnissen außerordentlich vertraut zu sein scheint, wird über den inneren Betrieb großer Warenhäuser eine Veröffentlichung gebracht, die all­gemeines Interesse beanspruchen dürfte. Wir geben die Ausführungen wie folgt wieder.

Die Grundidee bei Etablierung eines Waren­hauses ist die, möglichst sämtliche Bedürfnisse des konsumierenden Publikums in einem Raum zum Ver­kauf zu stellen. Jeder Mensch, sei er männlichen oder weiblichen Geschlechts, müsse in den Waren­häusern alle seine Bedürfnisse die er sonst gezwungen war, an 30 bis 40 Orten zu kaufen, an einer Stelle versammelt finden. Mit mathematischer Sicherheit kann der Unternehmer eines Warenhauses darauf rechnen, wenn 100 Menschen namentlich Frauen das Haus besuchen mit der Absicht, nicht zu kaufen, 99 es erst verlassen, nachdem sie etwas ge­kauft haben. Dieser hat ein Taschenmesser so billig gefunden wie noch nie, dieser ein Portemonaie, diese Dame Thee-Seroietten, jene HausstandSschürzen, Bett­vorlagen, Noten, Kleiderstoffe, Schuhe u.s.w. u.s.w. Nun kommt aber die Hauptsache: Wodurch ist es denn den Warenhäusern möglich, billiger zu verkaufen, wie andere große Spezialgeschäfte? Ich werde in Folgendem zu beweisen versuchen, daß man in Waren­häusern nicht nur nicht billiger, sondern teurer kaust, als in Spezialgeschäften.

Der Unternehmer eines Warenhauses, wenn er in Hamburg z. B. ein solches Geschäft eröffnen will, sagt sich, ich brauche ein großes, sehr großes Lokal, wie es Hamburg bisher nicht kannte. Damit imponiere ich zunächst dem Publikum. Ein solch großes Lokal, noch dazu in frequentester Lage, kostet horrende Miete, sagen wir 60,000

Dann kalkuliert er, in einem Lokal für die­sen Preis kann ich in Hamburg, wo man so etwas noch nicht kennt, mindestens 2,000,000 ^ umsetzen. Um 2,000,000 umzusetzen, braucht er aber mindestens 1,000,000 flüssiges Geld, und da in den meisten Fällen dies Geld die großen Banken hergeben, so kostet eS mindestens 6 pCt. Zinsen, macht wieder 60,000

Er gebraucht ein Personal von mindestens 250 Menschen, das durchschnittlich 800 ^ pro Kopf kostet 200,000 ^

An sonstigen Spesen, Licht, Fuhrwerk,

Kutscher u.s.w. muß er mindestens 50,000 ^

aufwenden, in Summe also 37u,ooo ^

für Spesen.

Von einem Umsatz von 2,000,000 macht dies etwa 18 pCt., ein ganz enormer Satz, wie ihn fast kein Spezialgeschäft hat, sei es auch noch so klein. Wie ist eS nun möglich, daß der Unternehmer bei diesem horrenden Spesensatz noch Geld verdienen kann und doch anscheinend billiger ist als sein« kleinen Konkurrenten? Ich werde das mit Zahlen beweisen.

Der Unternehmer fängt damit an, daß er für 200,000 ^ Waren aus allen möglichen Branchen, namentlich billige Massenartikel, Nähgarn, billige Handschuhe, Strickwolle u.s.w. mit 10 pCt. Schaden verkauft. Das macht einen Verlust von 20,000 ^ Dann verkauft er für weitere 200,000 Ware zum Selbstkostenpreise, also ohne Ge­winn oder Verlust. Die nächsten 600,000 ^ kalkuliert er mit 33'/» pCt. Aufschlag, ein normaler Nutzen, wie ihn jeder rcele Detailhändler machen muß. Der Gewinn ist 150,000

Die zweite Million muß ihn für den Ver­lust bei den ersten 400000 Herausreißen.

DaS Publikum ist durch die Billigkeit der ersten 400,000 ^ Ware so geblendet daß es schwört, alles übrige sei auch so billig wie irgendwo, und deshalb kann der Unter­nehmer es wagen, die zweite Million mit 50 pCt Aufschlag zu kalkulieren, so daß ihm davon ein Nutzen von 333,000

im ganzen also 483,000 bleiben.

Der Unternehmer hat also, wenn er seinen Um­satz von 2,000,000 ^ erreicht, 93.000 netto verdient. Er hat sie dadurch verdient, daß er es verstanden hat, dem Publikum durch die ersten 400,000 wie man sagt, Sand in die Augen zu streuen, dadurch, daß er den Mut hat, z. B Hand­schuhe, die ihn selbst 60 Pfg. kosten, mit 55 Pfg. zu verkaufen. Dagegen kann sich der kleine Mann weder durch Selbsthilfe schützen, noch durch Umsatz­steuer geschützt werden. Das Uebcl kann nur beseitigt werden, wenn man die Ursache kennt, und darüber muß das Publikum belehrt und zum Nachdenken an­geregt werden. Ich bin ja überzeugt, daß trotz dieser Ausführungen eS Hunderte geben wird, die nicht zu belehren sind, und namentlich wird es solche kluge Leute geben, die sagen, ich kaufe nur von den ersten 400,000 dann kaufe ich doch billiger als ander­wärts. Ja, wenn das zutiäfe, dann müßten die Warenhäuser bald ihre Pforten schließen, nicht ein

Jahr würde eS dauern und die ganze Herrlichkeit bräche wie ein Kartenhaus zusammen. Das Publikum kann aber nicht unterscheiden, was zu den ersten 400,000 ^ gehört und was zur letzten Million. Die Waren sind so geschickt gemischt, daß es selbst einem Warenkenner oft schwer genug wird, zu sagen, waS mit Schaden und was mit Nutzen verkauft wird. Der Glaube allein macht selig. Wenn man nur glaubt, man habe billig gekauft, dann ist man ver­gnügt und alle Beweise vom Gegenteil fruchten nichts.

Standesamt ßakm.

Geborene:

28. März. Georg Hermann, Sohn des Georg Kienzle, Schneidermeisters hier.

28. Hermann Eugen Karl, Sohn des Karl

Schmid, Stadtpfarrers hier.

Getraute:

26. Jakob Schneider, Kübler und Küfer hier

und Johanna Barbara Grözinger von Malmsheim.

30. Karl Christian Klöpfer, Hilfsarbeiter der

Staatsanwaltschaft Rottweil und Erwine Luise Reichert von hier.

Gottesdienste

am Palmsonntag den 3. April.

Vom Turm: 251. Der Kirchenchor fingt: Jesu wahres Brot des Lebens rc., Gs.B. 251, 6. Prcdigtlied: 361. Eines wünsch ich mir rc. °/i9 Uhr: Beichte in der Sakristei. 9 Uhr Vormitt.-Predigt, Herr Dekan RooS. Feier des heiligen Abendmahls.

2 Uhr: Nachmitt.-Predigt, Herr Stadtpfarrrr Schmid.

Gründonnerstag, 7. April.

9 Uhr: Predigt und Beichte, Herr Stadtpfarrrr Schmid.

11 Uhr: Abendmahl für Leidende und Gebrech­liche im Vereinshaus.

7 Uhr: Beichtandacht und Abendmahl, Herr Dekan Roos.

Karfreitag, 8. April.

2 /»9 Uhr: Beichte in der Sakristei.

Ter Kirchcnchor singt: O Welt sieh hier rc. Predigtlied: 148, Ach sieh ihn rc. 9 Uhr: Vormitt.- Predigt, Herr Dekan RooS. Abendmahl.

2 Uhr: Nachmitt.-Predigt, Herr Stadtpfarrer Sch mid.

Hteklamrteik.

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chinesische etc. in den neuesten DessinS u. Farben, sowie schwarze, weiße und farbige Henneberg Seide von 75 bis Äir. 13.65 p. Meter in den modernsten Geweben, Farben und Dessins. Ln?rivsto xorto- unck stsusrkrs! ins Usus. Muster umgehend.

2. AeuusbsrZ's Leläsu-^LdiMsu <1.u. I. lloH.s 2üricd.

Amtliche Kkkavlltmachimskii

Revier Hirsau.

Suömisstonsverkauf von Wadelstammhotz

aus Ottenbron- nerbergundAlt- lburgerberg Ab­stellung Pflanz- ' schule, Neuhof, Stammheimer- weg, MönchS- loch, Fuchsloch, Tann, Holzwasen, Löffel- schmiede, Pfriemenhau:

Langholz: 1810 St. mit Fm.: 261 I., 453 II., 313 III., 289 IV. und 70 V. Kl.,

Sägholz: 42 St. mit Fm: 11 I., 19 II. und 9 III. Kl.

Sämtliches Holz im Pfriemenhau (Forchen IV. und V. Kl.) ist an die Wege angerückt.

Die Offerte sind in ganzen und Zehntelsprozenten ausgedrückt, verschlos s«n und mit der AufschriftAngebot auf Stammholz" versehen, bis spätestens

Donnerstag, den 14. April d. I., mittags IS Uhr,

-A"s?"i«ramt einzureichen. Zu dieser swdet die Eröffnung der Offerte ÜUM Rößle in Hirsau statt. Obholz ist zu 100°/°'des Remerpre,ses angeschlaaen

for^llare^kän "Nd ^ert-

"°m K. Kameralamt Hirsau bezogen werden.

Gechmgen.

Kichenverkauf.

..""r*". . Aus dem hi«

Isigen Gemeind« izwald kommen ai Mittwoch, (den 8. Apri ^d. I. , zu,

--,-.. . - Verkauf:

52 Stück größere und kleinere Eiche mit zusammen 35 Festmeter. Zusammenkunft morgens 9 Uhr bei, Rathaus.

Gemeindcrat. W i l d b e rg.

Radclstammholz- Berkanf.

Das in den Stadt Waldungen Martins hölzle, Langehald und Kengelwald an gefallene Langholz mi

-... zus. 205,41 Festm

kommt unter den allgemein üblichen Be dingungen im Submissionsweg zum Verkauf und zwar:

I. Langholz,

2,15 Festm. II. Kl., 8,70 Festm III. Kl.. 142,25 Festm. IV. Kl 12,63 Festm. V. Kl.,

II. Sägholz:

16,62 Festm. I. Kl . 16,94 Festm II. Kl. und 6,12 Festm. HI. K! Liebhaber werden eingeladen, ihr Offerte in ganzen oder Zehntels-Pro Men der Revierpreise des Forstbezirk " ' ' in geschlossenem Couvert mi

der AufschriftOffert auf das Nadel­stammholz der Stavtgemeinde Wildberg" bis spälestenS

Mittwoch, de« «. April d. I., vormittags S Uhr,

zu welcher Zeit die Eröffnung der cin- gelaufenen Offerte, welcher die Sub­mittenten beiwohnen können, flattfindet, bei dem hiesigen Stadtschultheißenamt einzureichen.

Auszüge und Abschriften der Ver- kaufsbedingungen können von der Unter­zeichneten Stelle bezogen werden.

Bemerkt wird, daß sämtliches Holz nur 1 bezw. 2 Lw von der Floßeinbind­stelle und dem Bahnhof entfernt ist.

Waldmeisteramt.

Ueubnlach.

Die Erstellung von ca. 300 odw Auttermanern an der neuen Straße von Station TeinachNeubulach soll im Submissionsweg vergeben werden.

Kostenvoranschlag und Bedingungen sind bei dem Stadtschultheißenamt hier aufgelegt.

Offerte wollen bis Montag, de« II. April, nachmittags 1 Uhr, ein­gereicht sein.

Den 31. März 1898.

Namens des BauausschusseS:

Vorstand Hermann.

Vrirrat-Auzeigerr.

Nächste Woche backt

Kaugenvreheln

Crenzberger z. Stern.

Sonntag Abend

Lrbcmungsstunde

im BereinShan-

von 89 Uhr.

Jedermann ist freundlich eingeladen.

Methodistenkapelle.

Sonntag morgen 9 Uhr und abends 8 Uhr Predigt. Mittwoch abend 8'/« Uhr Betstunde.

Jedermann ist freundlich eingeladen.

Nächsten Montag

lunnversammlung.

affee,

roh und gebrannt, letzteren schon per Pfund 1 bis zu den besten Sorten, hält empfohlen

El.

mm Jede Woche wird frisch gebrannt.

ist «ingetroffen.

L. kivongH,