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Lehrlings - Gesuch.
Buben und Mädchen im Alter von 14—16 Jahren, die sich dem Bifouteriefache widmen wollen, werden unter Zusicherung guter Behandlung und gutem Lohne ausgenommen. Die näheren Bedingungen sind bei Herrn Carl Kuch, Damenkleidermacher in Wildbad zu erfragen.
Neuenbürg.
Ich Hobe einen starken, einspännigen, ausgerüsteten Wagen mit eisernen Achsen zu verkaufen.
Den 4. November 1859.
Louis Blaich, Schmidmeister.
Neuenbürg.
Klavier.
Ein sehr gut erhalieneö Klavier wird unter sehr günstigen Bedingungen verkauft. Von wem? sagt die Expedition dieses Blattes.
Besen feld, O.A. Nagold.
Bierbrauerei- und Liegenschaftsverkauf.
Eine neue vollständig eingerichtete Bierbrauerei mit Spei ewirlbschails-Gerechtigkeit mit da,u gehörigem 2,rockigen Wohnhaus, Scheuer, Remise und Stallung, an der Landstraße gelegen wird mit
ca. 23—24 Morgen Aeckern und Wiesen,
nem msver bestellenden Geschäfte eure
Fournier-Schneid Maschine, Zirkular-, Gand- und Durchbruch- Säge errichtet und mittelst Dampfkrafi bereits in Betrieb gesezt hat.
Es können nun Fourniere, sowie geschweifte Hölzer nach fever Zeichnung aus das Pünktlichste und Schnellste mit namhafter Holz - Ersparniß bei mir geschnitten werden.
Auch sind stets geschnittene Fourniere, sowie zuzeschiüttenes Sesselholz von fever Qualität bei mir zu haben.
Zu gefälligen Aufträgen empfiehlt sich bestens
Fritz Bothner, Schreinermeister.
Unterlengenhardt.
Gegen gesezliche Sicherheit oder gute Bürgschaft können sogleich bei Schulmeister Kusterer, in einzelnen Posten oder im Ganzen 14—1600 fl. in Empfang genommen werben.
Den 10 November 1859.
G r u n b a ch.
Gegen gesezliche Sicherheit, hat 600—800 fl. zum Ausleihen bereit
Den 5. November 1859.
die Gemeindcpflege.
Oberlengenhardt.
200 fl. Pflegschafisgeld liegen gegen gesezliche Sicherheit zum Ausleihen parat bei
Ulrich Rentschler.
Kronik.
Deutschland.
Württemberg
Neuenbürg, lt. November. Gestern feierte» wir, wie aller Orten, dos lOOfährige Gcburtsfest unseres großen Schiller. Unser war Er! das prangte im Transparent inmiiten des sinnig cerorirten Saales im Gasthvf zum Och- § sen. Das Fest eröffnte unter Kanonendonner der
> Liederlranz >m> dem schönen Liede: Bi über reicht
> die Hand zum Bunde, worauf Herr Neallehrer Friz die Festrede vertrug, in welcher er mit Begeisterung aus die Verdienste Schillers um die
! geislige Bildung der Menschheit und darauf bin- j wieß, wie, was »och keinem Deutschen gelungen,
I doch unserem großen Sangesmeister gelungen i seye: uns einig zu machen. Der Festrede folgten ! Gesangsverlräge des Liederkranzes und von Di- z lektanlen, Vonrä^e Schiller'scher Gedichte durch Schüler der Realschule und der deutschen Schule, worauf Hr. Stavischuldheiß W eßinger mit einer von Schiller'schen Neminiscenzen durchwobenen würdigen Rede und mit Verlesung der Urkunde über die „Schillerstiftung" den ersten Theil des Festes beschloß.
Den zweiten Theil desselben bildete ein einfaches aber gutes Mahl, welches nicht wenig an Würze dadurch gewann, daß ein anderer auch uns angehörender gefeierter Meister der holden Dichtkunst uns mit bekanntem Humor in gebundener Rede die dichterischen Erzeugnisse Schillers im Geist vorüberfühlte.
Wir glauben im Sinne aller Anwesenden zu sprechen, wenn wir sagen, daß das Fest allseitig als gelungen anerkannt worden und daß ein Ton von ansprechender Gemütblichkeit dasselbe vom Anfang bis zum Ende durchdrang.