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In Metz ist der seltene Fall vorgekommcn, daß eine junge Frau, welche mit 19 Jahre» geheiralhrt ist und eine Tochter geboren hat, die, wenn sie l Jahr wird, außer ihrer 2ljährigen Mutter eine 41 jährige Großmutter, eine 61 jährige Ur-Gnßmuitcr und eine 8 ljähr ge Ur-Ur-Großmuiter haben wird, die alle am Leben sind. Diese vier Frauen haben nämlich sämmt- lich in ihrem 19 Jahre geheirathet und mildem 2«. Jah­re eine Tochter geboren.

Wer sich in Schleswig einen Hauslehrer oder eine Gouvernante zum Unterricht leiner Kinder hält, ist verdächtig als Dänenscind und muß von Zeitzu Zeit seine Kinder, sowie den Lehrer resp. die Lehrerin einem ^ Gramen in der dänischen Sprache unterwerfen lassen, damit sich die Behörde überzeuge, daß die offizielle Spra­che nicht böslicher Weise ungelernt bleibt. So hat der Gutsbeffzer Birkhahn zu Boholz jüngst einen ganz ge­hörigen Wischer belommen, weil seine Kinder und die ' Gouvernante das amtliche Gramen im Dänischen nicht bestanden haben. Das Säcularfest Schill er's wird in Holstein in mehreren Städten gefeiert werden. Auch in Schleswig?

Ein Censor in Warschau strich in einem Hand- buch der Chemie den lateinischen Namen der Blau­säure: ,4LlSum boeussivum (preußische Säure), weil es sich nicht gezieme, rin Gift mit dem Namen eines Staates zu bezeichnen, der mit Rußland verschwägert sep. Das Gefchichtchen ist wahr und ziemlich jung.

Die Chronik der Urwelt find die Steinkoh­len; fie sammelte» allein Abbildungen damals leben­der Tbiere, Pflanzen, Flüchte und Blätter. In Eng­land findet man die Steinkohlen 2000 Fuß, in Frank­reich gar 8000 Fuß unter der Meere? fläche, in Peru dagegen 14,000 Fuß über derselben. Nach den Ver­

suchen, die Bischofs anstellte, braucht die Steinkohle zu ihrer Verkohlung 9 Millionen Jahre, da sich in 1000 Jahren eine Kohlenschicht von nur drei Fuß bildet.

Paris bewundert jezt das Schmuckkästchen einer ägyptischen Königin, welches Herr Mariette in einem KönigSgrabe Aegyptens gefunden hat. Die Arbeit des Goldlchmuckes wird von dem Schönsten, was unsere Goldarbeiter liefen, nicht übertroffen, so originell schön ist die Zeichnung, so meisterhaft die Ausführung. Be­sonders ausgezeichnet ist eine goldene Krone als Haar­schmuck, eine sechs Fuß lange, einen Finger dicke gol­dene Kette und eine bcwundcrnswerth ciselirte Gold- platte mit einem männlichen Bildnisse, wahrscheinlich dem des Gemahls der Königin.

(Rauchfleisch.) Als ein zweckmäßiges Ver­fahren, Rindfleisch zu räuchern, wird in den Annalen der Landwirthschaft 1858 Folgendes empfohlen. Das zu räuchernde Fleisch wird dem frisch geschlachteten Viel» noch warm entnommen, sogleich in einem zuvor berei­teten innigen Gemenge von l Tbeile gepulverten Sal­peter und 32 Lheilen Kochsalz gehörig heiumgewälzt, dann überall mit so viel Roggenkleie (welche die brenz­lich-öligen Brstandtheile deS Rauches abhalten und eine allzustarke auSrörrende Einwirkung der Wärme mäßigen soll) bestreut, als irgend hängen bleiben will, und entweder unmittelbar oder in eine einfache Lage von Druckpapier gewickelt in den Rauch gehängt Das Fleisch soll hiedurch ein dem stark geräucherten Lachs ähnliches Ansehen bekommen, sehr angenehm schmecken und sich sehr lange konseroiren.

Die größten Kamm - Manufakturen der Welt be­finden sich in Aberdeen in Schottland. Großartig find die Vorrichtungen, wie Oefen, Säge-Maschinen u. s-w. ES werden 2000 Sorten Kämme angefcnigt. Man gebraucht dazu jährlich 750,000 Hörner, zwei Millio­nen Hufe, ohne die Schildplattr und die Büffelhörner.

Neuenbürg. Ergebniß des Fruchtmarkts am 8. u l5. Okt. 1859.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest.

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Gc-

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Betrag

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Höchster

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Prcis.

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Preis.

fl. ! kr.

Niederster

Durch-

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Preis.

fl. I kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. kr.

Gegen

den vorigen Durchschnittspreis

mehr » wger. fl > kr. ! fl. j kr.

Kernen,alter

35

39

74

33

4l

15

24

15

49

l5

522

6

9

neuer

-

-

Gem. Frucht

8

8

4

4

l 2

-

12

12

48

12

Gerste

Haber

-

-

-

Erbsen

_

--

Ackerbohnen

-

Linsen

-

-

Roggen

Summe

35

47

82

"37"

45

570

K

Brodtaxe nach dem Mittclpreis vom 8 . u. 15. Okt. 1859 » 15 fl. 49 kr. und nach dem Mittelgewicht von 290 Pfund

4 Pfunv weißes Kernenbrod kosten 13 kr. I Krcuzerweck muß wägen 6^/4 Loth.

Fleischtaxe vom 5 Okt. 1859 an:

Ochsrnfleisch 14 kr., Rindfleisch 12 kr., Kuhfleisch 12 kr., Kalbfleisch 10 kr., Hammelfleisch 9 kr. Schweinefleisch » nadgez og cn 13 kr., a bgezogen 12 kr. Stadtschuldheisscnamt Wrßinger

Redaktion, Druck und Verlag der Me eh'schen Buchdruckern in Neuenbürg.