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langte man allmählig dis zu dem Eingang des Ge­bäudes, und auf verschiedenen Punkten stießen die Arbei­tenden auf schwarzverkohlte, kaum kenntliche Leichen. Um 3 Uhr Nachmittags hatte man ihrer 14 herausze- schafft; bis 7 Uhr Abends sollen noch 3 andere aufge- fundcn worden seyn, aber damit ist die Liste der Ver­unglückten schwerlich geschlossen, und ohne Zweifel wurde die Arbeit die ganze Nacht fortgesezt, da es doch denk­bar ist, daß sich unter dem Schutte noch ein lebendig Begrabener finden lasse- Männer sollen nicht mehr denn 6-8 im Gebäude beschäftigt gewesen seyn. Ei­nem von ihnen war eS gelungen, seine Frau zu retten, aber er selbst wurde von einem einstürzenden Gcbälkc erschlagen. Die Nachbarhäuser kamen mit einigen namhaften Erschütterungen und vielen zerbrochenen Fensterscheiben davon, doch wird es jezt, wo sich der­artige Explosionen binnen kurzer Zeit mehremale wie- derbolt haben, vielleicht dazu kommen, daß die Errich­tung solcher gefährlicher Etablissements nunmehr nur außerhalb der Städte gestattet werden wird.

Miszellen.

Aberglaube und Unglaube gränzen dicht aneinander. Nirgends findet man von Beidcm so viel, wie in der Weltstadt Paris. Nicht bloß in den höchsten Regionen glaubt man an Gcisterseherei, ame­rikanische Klopfgeister und Zauberer (wie Hume), an den besondcrn Glücksstern, sondern in allen Kreisen ist Aberglaube mit frivolem Wesen und Unglauben gepaart Der Wahn, daß die Zahl Dreizehn Unglück bringe und ein Freitag allen Angelegenheiten wenig günstig sep, ist so stark verbreitet, daß am 13. sedcs Monats in Paris die großen Omnibus-Gesellschaften durch­schnittlich 50 Procent weniger und an jedem Freitag 25 Procent weniger einnchmen, wie an allen anderen Tagen.

(Nestaurationliches auSd enProvinzender Centralbahn) Reisende (treten rauchend in den Wartefaal erster Claffe): »Herr Wirt-, eine Flasche Wasser.« Wirth:Soll sogleich kommen. Uebrigens ist den Herren verboten, hier zu rauchen.« Gäste (rau­chen fort, bis die Flasche Wasser anrückt):Herr Wirth bringen Sie jezt eine Flasche Wein." Wirth: So­gleich, rauchen Sie aber so, daß es Niemand bemerkt." Gäste (rauchen wieder, bis der Wein kommt): »Herr Wirth, eine Flasche Champagner.« Wirth: »Sogleich, rauchen Sir nur ungenirt«

(Ein seltsamer Wahrspruch.) Bei einer Geschwornengenchtssizung in Buffalo kam kürzlich der Fall vor, daß die Geschwornen das merkwürdige Ver­dikt fällten:Der Angeklagte ist schuldig; doch zwei­felt man, daß er der wirkliche Thäter sry.«

Einem Privatschretben aus Petersburg Vom 24. Sept. entnehmen wir, daß cs daselbst am 14. Sept. bereits schneite und fror.

(Industrielle Mägen.) Der Verwaltungs­rath der rheinischen Eisenbahngeselllchaft hat zur Ver­herrlichung der Einweihung der Kölner Brücke ein Essen bestellt, welches ohne Wein per Person 7V-- Tha- ler kostet.

Gold-Course. Stuttgart, den 30. Septbr. 1850. Württemberg. Dukaten (Fester CourS) 5 fl. 45 kr. Dukaten mit veränderlichem Cours . . 5 fl. 26 kr. Preußische Pistolen ........ 9 fl- 54 kr.

Andere ditto .......... 0 fl. 30 kr.

20 Franks-Stücke . ..9 fl. 16 kr.

K. StaatSkassen-Berwaltung.

dl e u e n b ü r g. Ergebniß des Fcuchtmarkts am 24 Sept. u I- Okt. 1859.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest.

Schfl.

Neue

Zu­

fuhr.

Sckfl.

Ge-

sammt-

Belrag

Schfl.

Heu­

tiger

Ver­

kauf.

Schfl.

Zu,

Rest

geblie­

ben

Schfl.

Höchster

Durch­

schnitts-

Preis.

fl. I kr.

Wahrer

Mittel-

Preis.

fl. ! kr.

Niederster

Durch­

schnitts-

Preis.

fl. I kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. kr.

Gegen

den vorigen OurchschnittspreiS

mehr ! wger. fl i kr. jff. , kr.

Kernen.alter

19

117

136

101

35

16

15

40

>5

21

1582

19

3

neuer

_

_

-

>

Gem. Frucht

7

7

7

_

12

.2

12

12

12

12

85

24

_

Gerste

_

Haber

_

Erbsen

_

_

Ackcrbohncn

-

_.

E

Linsen

Roggen

6

6

6

12

12

12

12

12

12

73

12

Summe

19

130

149

114

35

1740

55

Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 24. Sept. u. 1. Okt. 1859 L 15 ff. 40 kr. und nach dem Mittelgewicht von 287 Pfund

4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 13 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 6V« Loth.

Fleischtaxe vom 5 Okt. 1859 an:

Ochsenfleisch 14 kr., Rindfleisch 12 kr., Kuhfleisch 12 kr., Kalbfleisch 10 kr., Hammelfleisch 9 kr. Schweinefleisch unabgezogen >3 kr-, abgezogen 12 kr. Stadtschuldheissenamt Weßinger.

Redaktion, Druck und Verlag der Me eh'sche» Buchdruckerci in Neuenbst cg