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Kromk.
Deutschland.
Frankfurt, 19. Mai. Die k. preuß. Regierung hat die Erklärung der Thronrede, daß Preußen entschlossen sey, das europäische Gleichgewicht zu wahren, in Wien und in Paris bereits dahin präcisirt, daß es entschlossen sey, eine Schmälerung des österreichischen Besizstandes nirgendwo zu gestatten.
(Karlsr. Z.)
Die schweizerisch-badische Gränze spürt das Verbot der Ausfuhr von Schlachtvieh empfindlich.
Württemberg.
In Stuttgart ist ein Comite für Annahme von Gaben zur Hilfeleistung an die Familien der Militär- und Landwehrpflichtigen des Landes zusammengetrcten, welches seinen Ausruf an die Mitbürger mit folgenden Worten kinleitet: »Die Einberufung der Militär- und landwehrpflichtigen Man nscha ft unseres Landes beraubt eine größere Anzahl von Familien ihrer Stüze. Es ist eine Pflicht der Ge- ssmmtheit, dafür zu sorgen, daß diese Männer, welche berufen find, für unser deutsches Vaterland, für das Wohl und die Sicherheit von unS Allen ihre Gesundheit und ihr Leben ein- zusezen, ihre Angehörigen vor brüllender Norh gesichert wissen."
Waldrennach, 22. Mai. Wer durch hiesigen Ort kommt, wird, wie es Schreiber dies heute ergangen, angenehm überrasch» seyn, Ln dem sonst so wasserarmen Dorfe, das bisher nur zwei ungenügende Cistcrnen besaß, zwei durch volle Röhren gespeiste laufende Brunnen erstanden zu sehen. — Veranlaßt durch die im Gefolge fortwährenden Mangels an Trinkwasser oder Wasser überhaupt in den lezten Jahren täglich fühlbarer gewordenen Mißstände hat die hiesige Gemeindebehörde unter einigen schon vor 50 Jahren bervorzerufenen aber nie zur Ausführung gebrachten Projekten für Beischaffung von Trinkwaffer eines wieder ausgenommen. Vieler sich entgegenstrllenden Schwierigkeiten in der keineswegs bemittelten Gemeinde unerachtet gelang es der Energie des Ortsvorstehers, mit einem Aufwande von ca. 2000 fl. es dahin zu bringen, daß die Gemeinde voraussichtlich nunmehr für immer mit dem unentbehrlichen Trinkwasser versehen ist. Eine in dem Gemeindewaid Hohenacker gegrabene Quelle ca. Stunde weit hergeleitet, gestattete die Errichtung der obengenannten laufenden Brunnen, von denen man hofft außerdem noch für die umliegenden Wiesen eine Bewässerungs-Einrichtung treffen zu können. Die die Brunnen umgebenden Pläze u. Zugänge sollen, wie man hört, nächstens noch zweckentsprechend gereinigt und geebnet werden. — Möge diese Gemeinde den andern wasserarmen des Bezirks ein Beispiel für ähnliche segensreiche Einrichtungen seyn.
Oestreich.
Wien, 20. Mai. Die Armee wird abermals vermehrt werden, und zwar durch 62 Bataillone Infanterie, 5 neue Jägerbataillone und 35 Batterien. Die Gesammlstärke derselben wird dann 940,000 Mann betragen.
Preußen.
Berlin, 19. Mai. Nach den neuesten hier eingegangenen Nachrichten hat das Wiener Eabinet in Folge der Mission des Generals v. Wtllisen von der Absendung eines Truppencorps nach Süddeutschland Abstand genommen. Es erhält diese Nachricht dadurch einen Anbalt, daß Oesterreich unter den gegenwärtigen Verhältnissen genLihigt ist, für seine eigenen Provinzen 5 Armeekorps (2 für Ungarn, 2 für Galizien, 1 für Böhmen) aufzustellen. (Nat.-Z.)
Köln, 18. Mai. In unserer Stadt sind bis jezt 50 Frauen und Kinder von litberufe- nen Reservisten zur Unterst üzung ange- meldet. Alle 14 Tage erhält jede Frau 2 Thlr. 20 Sgr. (das gesezliche Minimum beträgt 1 Thlr. 10 Sgr.) und jedes Kind 15 Sgr. Beispiele, daß sich Bürger freiwillig angcmeldet, welche Unterstüzungen anbieten, sind nicht selten.
Ausland.
Italien.
Die neuesten Telegramme melden das erste ernstere Gefecht zwischen den Oestreichern und den Franzvsen-Sardiniern. Da die Hauptmittbeilungen darüber bis jezt nur aus französischen Quellen stammen, werden solche bis auf nähere Nachrichten nur mit Vorsicht aufzunehmen und dürfte die Uebcrsicht über die Affcnre am 20. folgende seyn: Nachdem am 19. Mai dieOest- reicher 12—15000 Mann stark unter dem Kommando des Grafen Stadion auf der Straße von Piacenza nach Alessandria von Straballa gegen Casteggio vorgerückt waren und die Sardinier die Straßen von Casteggio schon feit Mittwoch verrammelt und drei Angriffe der Oestrei'cher zurückgeschlagen hatten, scheinen leztere Casteggio genommen und eine forcirte Recognvs- cirung zur Eemitklung der Stärke des Feindes gegen Vogbera zu bis Montebello gemacht zu haben. Dort trafen sie am 20. Mai überlegene Kräfte der vereinigten Sardinier und Franzosen unter dem Commando des Generals Forey; es entspann sich ein heftiger Kampf, in Folge dessen auf beiden Seiten eine größere Anzahl von Tobten und Verwundeten auf dem Kampfplaze blieb. Nachdem die Oestrei'cher ihren Zweck erreicht und rrsehen hatten, daß die Stärke der Franzosen auf diesem Punkte eine bedeutende ist, räumten sie das von ihnen vorher genommene Montebello und Casteggio und zogen sich in bester Ordnung über den Po zurück. Lczteres scheint zu beweisen, daß die Franzosen in so bedeutender Uebermacht auf sie eindrangen, daß eine weitere Verfolgung des ursprünglichen Planes nicht gerathen, ja sogar ein weiteres Zuruckgehen geboten schien.