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Neuenbürg.

Neues braunes Bier von Morgen an bei

Map er.

Neuenbürg.

MO fl. liegen zum Ausleihen ä 4'/- "/<> parat. Wo sagt die Redaktion.

Kronik.

Deutschland.

Württemberg

Die Nummer 18 des Regierungsblattes enthält 1) das Gesez, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen des Volksschulgcsezes vom 29. September 1836. 2) Eine Königliche Ver­ordnung betreffend einige Abänderungen in der Organisation der Oberfinanzkammer. 3) Eine Verfügung des Ministerium für Kirchen- und Schulwesen, betreffend die Vollziehung des un­ter 1) aufgeführten GesezeS. 4> Eine Verfü­gung des Finanzministerium, betreffend die Voll­ziehung der gesezlichen Aenderung in der Lie- zenschaftsaccise.

DerStaatSanzciger" veröffentlicht eine k. Verordnung, betreffend einige Aenderungen in der Organisation der Oberfinanffammer, welche besonders dadurch bemerkenswerib ist, daß als besonderes Collegium eine Eisen- dabndaucommission für die Beaufsichti­gung und Leitung des Neubaues von Eisenbah­nen geschaffen wird, was als Beweis dafür gellen kann, daß die Negierung ernstlich beab­sichtigt, die mit den Ständen verabschiedeten Ei- senbabnbauten zur Ausführung bringen zu las­sen. Dieser k. Verordnung werden ohne Zwei­fel in den nächsten Tagen hierauf bezügliche Ernennungen und das Eisenbahngesez selbst fol­gen. Mit der Legung des zweiten Schienen­geleises auf den Strecken unserer Staaiseisen- bahn von Bietigheim bis Stuttgart, von Cann­statt bis Plochingen und von Geißlingen bis Ulm, deren Konen aus I 638,000 fl berechnet sind, ist schon vor mebnren Wochen begonnen, diese Arbeit aber durch das uner waltet schnelle Einsallen des Winiers unterbrochen worden.

Baden.

Constanz, 31. Olt. Der dießsährige Kometenwein" ist nickt so gut ausgefallen, als man erwartet hatte, besonders in der be­nachbarten Schwei;, wo man den Schoppe» Luser" (neuen Mein) zu 24 kr. aussckenkl. Uebri'gens sieht man jeden Abend ganze Schaar ren von hier nach Westindien, wie man scherz­weise den Kanron Thurgau nennt, binwandern, um wohlfeilen Luser Most zu trinken.

Ausland.

China.

Der Friede mit China ist unterzeichnet; das himmlische Reich steht den Engländern und Franzosen offen, aber an allen Straßenecken

von Canton ist folgende Proklamation des chine­sischen Gouverneurs zu lesen: 1 > Jeder, der

einen englischen oder französischen Häuptling fängt, erhält eine Belohnung von 5000 Dol­lars; 2« Jeder, der einen barbarischen Rebel- lenkops abschneidet, 50 Dollars; 3) Jeder, der einen Rebellen lebendig fängt, 100 Dollars; 4> Jeder, dem es gelingt, ein großes, feindli­ches Kriegsdampfschiff zu verbrennen, erhält 10,000 Dollars rc.

Miszellen.

Kleine Ermahnung zum Schuze nüzlicher Thiere als naturgemäßer Abwehr von Nngezieferschäden und Mäusefraß.

(Fortsezung aus Nr. 89 )

Wo und wann alle diese Vögel die Schmetterlings- Eier zeit- und stellenweise" in so großer Menge finden: das zeigen die Kalle so ungedeuercn Raupenfraßes, wie solche mehrfach in den lczten Jahren wieder vor« gekommen find. Auch da hat man hin und wieder in Staatslorstcn es versucht, die Eier der »Nonne" sam­meln zu lassen; und gewöhnlich find alsdann wöchent­lich 2 Tage zum Einlicfern der gesammelten Eier fest- geiezt. Da geschah es z. B. in Schlesien, daß in der besten Sammelzeit einmal an Einem und demselben LiekerungStage auf mehreren Obcnörsiereien zusammen 4 Scheffel adgeliefert wurden. Das sind, einer leicbten Berechnung zufolge, über 180 Millionen gewesen.

Durchschnittlich je nach der Größe der Bäume, reichen 2 34 oder Höchstens 5,000 Raupen hin, um dieselben kahlzufressen und sie schon in dem ersten Jahre, jedenfalls aber durch wiederholten Fraß im zweiten Jahre zu tökten, In der Provinz Ostpreußen z. B- haben vor 3 Jahren in den Königlichen Forsten, über 3 Millionen Klafter Fichienhol; ganz zur Unzeit und gegen alle sonsti e Bewilthschaitungs-Regel cingeschla« gen werden müssen. weil die entnadelten Bäume ab­starben. Und natürlich sank nun, der plözlich zum Verkaufe kommenden Menge wegen, der Preis des Holzes auf die Hälfte seines gewöhnlichen Werthes herab.

Ehedem, war es Jahrhunderte lang die gewerb­liche Vogelstellern, die auch bei uns jeden Herbst un­zählige nüzlichr Vögel umbrachte und w immer mehr den Grund zu Raupenfraß rc. legte. In Südeuropa, wohin unsere Zugvögel im Spätjahre flüchten müssen ist der Vogelfang seit ein Paar Jahrtausenden eine allgemeine Liebhaberei, die mit der sich mehrenden Ein­wohnerzahl »och zunimmt. Ncu,rlich hat allerdings bei uns wenigstens der gewerbsmäßige Betrieb dieses gröblichen Unfuges gegen die weisesten Einrichtungen der Natur sehr bedeutend adgcnommen. Leider ist dies jedoch nur deßhalb geschehen, weil die Menge der Vögel allmählich so sehr abgenommen hat, daß nun der prokessionirte Vogelfang, ldiescs gemeinschädlichstc aller Mitteldinge zwilchen Arbeit und Müßiggang,) als be­sonderesGeschäft" zu wenig einbringt Naher be- jeden, ist damit aber die Lage der Dinge nicht bloß nicht besser, sondern offenbar noch schlimmer geworden.