Krorrik.

Deutschland.

Frankfurt, 1. Nov. Bis jezt sind hier etwa 64,000 Malter Aepfel für Aepfelwein- bereitung eingedracht worden, wodurch bei einer Abgabe von 30 kr. per Malter 32,000 fl. der Stadtkaffe zuflossen.

Der in Dresden vor einigen Tagen abge­haltene „Deutsche Gerbrrcongreß" har sich, außer mit technisch-chemischen Fragen, na­mentlich mit der Erörterung von Mitteln zur Förderung der Eichencultur beschäftigt. Die ungelöste Preisfrage: „Ueber die chemische Wir­kung des Gerbestoffs" wurde wiederholt und ein ^Preis von 500 Thalern nebst einer golde­nen Medaille ausgesezt. Der Congreß beschloß die Gründung einer Genossenschaft zur billigen Beschaffung von Rohmaterialien durch direkten Bezug aus den Erzeugungsländern und die Un- terstüzung des in Berlin erscheinenden Fach- Journals („Zeitung für Lederfabrikation und Lederhandel"). Im nächsten Jahre gedenkt sich der Congreß in Hamburg, 1860 aber in Wien zu versammeln.

Preußen.

Berlin, 3. Nov. Die „Zeit" erfährt, daß das dänische Kabinet den Bundesgesandten Hrn. >v. Bülow angewiesen habe vertraulich mit- zutheilen: Dänemark sey bereit, die Gesammt« siaatsverfassung für die Herzogthümer kürzestens aufzuheben, und mit den Ständen auf der Basis der Vereinbarung Preußens und Oesterreichs mit Dänemark vom Jahr 1851 zu verhandeln

Düsseldorf. Eine folgenreiche Rivali­tät ist unter den hiesigen Mezgern entstanden. Einer derselben hatte nämlich eine bedeutende An­zahl von Schafen auf einem Gute in der Nähe angelauft und sah sich in Folge dessen in der Lage, das Pfund Hammelstersch, statt wie bis­her zu 5 Sgr. 4 Pf, zu 4 Sgr zu verkaufen. Dadurch entstand nun eine Coalition unter den anderen Mezgern und dieselben beschlossen in ih­rem Acrger, von fezt an das Hammelfleisch zu 3V, Sgr. zu liefern. Gidt'ö anderwärts denn keine Düsseldorfer?

Sachsen.

Zwickau, 28. Okt. Seit einigen Jahren besteht hier unter den Schahmachcrmeistern eine Association zu dem Zwecke, das Leder aus erster Hand zu kaufen. Jezt sind die hiesigen Eti'enarbeiier, nämlich die Huf- und Zcugschmiede, die Schlosser und Windenmacher, diesem Bei­spiele gefolgt und haben unter sich eine Vereini­gung gebildet, um das Roheisen aus den ersten Quellen zu beziehen. Jedes Mitglied zahlt bis Ostern 20Thlr.in die Caffe und außerdem wöchent­lich 5 Ngr. zwei Jahre lang, um einen Neserve- fond zu bilden. Sammtliche Stadtmeister, 26 an der Zahl, sind dieser Association beigetreten, und der Anschluß der 42 Landmeister steht zu erwarten.

Miszellen.

Die Einführung des Zollgewichts als Lan- deögewicht wird in naher Zeit als Gesez verkündet werden und den Eisen- und Messing-Gießereien, sowie den Mechanikern viele Bestellungen zuführen. Für diese Gewerbetreibende hat es daher besonderes Interesse, bald Näheres darüber zu vernehmen, wie die Form und Einlheilung der neuen Gewichtsstücke werden und wie die Einführung des Gewichtes vor flch gehen wird; je schneller bei diesen Gewerben die Anfertigung der neuen Gewichtstückr vorbereitet und in Gang gebracht wird, um so besser ist es auch für das Publikum.

JndE wir dcßhalb nachstehend Einiges hierüber mitthcilen, bemerken wir voraus, daß alle bisher vor­handenen Gewichtstücke aus dem Verkehr verschwinden müssen, indem eS zu Verhütung von Täuschungen nicht gestattet werden wird, die bisherigen Gewichte durch Bleicinguß schwerer zu machen oder Zollgewichtsstücke zu gebrauchen, welche in Form, Eintheilung oder Bezeichnung von der württembergischen Vorschrift abweichen; es läßt sich hieraus ermessen, welch' großes Geschäft in Aussicht steht.

Das bei der kgl. Münze vorhandene neue Münz­pfund bildet die Grundlage für die neuen Gewichte; »ach demselben werden gegenwärtig einige Säze von Gewichtstückcn hrrgcstellt, welche für die Anfertigung der weiteren Gewichtstücke die Norm geben sollen. In nächster Zeit, sobald jene GewichtSsäze vollendet sind, wird die Eentralstelle für Gewerbe und Handel die Lieferung derjenigen Gewichte in Akkord geben, welche für die sämmtlichen Pfechtämter des Landes erforderlich sind. Die Pfechtämter sollen nämlich als Muster und zum Gebrauch beim Pfcchten erhalten:

a) einen Saz eiserner Gewichte Vs- V», V-, 1, 2, 3, 4, 5, lO, 20, 25, 50, >00 Pfd.;

l>) eil en Saz massiver Gewichtstiicke aus Messing von 1 , Vr- V 4 - Vs Pkd. 2 , t Loth, 2. l Quent, 2 , l, Vr Richtvfenning in einem Helzkästchen;

e) einen Saz massiver Gewichtstückr aus Messing von 209. 100, 50, 20, lO, 5, 2, l Grammen, 500, 200, lOO, 50, 20, lO, 5, 2. 1 Milligrammen in einem Holzkästchen;

ü) eiserne Gewichtstücke für Brückenwaagen, in Form viereckiger Scheiben mit gebrochenen Ecken, von 200 Gr. (V.» Pkd-), >00 Gr. (Vw Pfd-). 50 Gr. (V.o Pi».), 20 Gr. (Vr«. Pfd.), 10 Gr. (Vi«> Pfd., 5 Gr. (V,M Pfd-)!

e) Einsazgcwichte, soweit solche als Muster i„ Absicht auf Form und Eintheilung besonders verlangt werden.

Andere Gcwichtstücke, als diejenigen von der vcr- denannten Schwere, dürfen gar nicht Vorkommen und die unter a)-e) genannten müssen, mit Ausnahme der Milligramme, die Form eines Cplinders haben, dessen Ränder abgerundet find; die Stücke von 25, 50 und lOO Pkd. erhalten einen gußeisernen oder ein- gegossenen schmicdeiscrnen Griff, die anderen einen Knopf, aus welchem die Schwere angegeben ist; diese muß auf jedem, auch dem kleinsten, Gewichte verzeichnet werden.