den Transport des Holzes aus dem obern Maingebiet und eben damit die bedeutende Kon­kurrenz von dieser Seite erschwert und ver­mindert. (St.-Anz.)

Ehingen, 2. August. Der Verkauf an dem heutigen Schafmarkt, auf welchem gegen 7000 bis 8000 Stück vorhanden waren, ging zwar ziemlich rasch, aber zu gedrückten Preisen von statten. Der höchste Erlös war 30 fl. für ein Paar, der niedrigste 8 fl. Die selten Hammel werden nach «Straßburg geführt. Un­bedeutender Rest blieb.

Bayern.

Neustadt a. d. H., 1. Aug. Gestern wurden die ersten vollkommen reisen weißen und rochen Trauben aus hiesigen Wingerten eingebracht.

Ausland.

Großbritannien.

Der Kochkünstler Soyer, der sezt eine feste Anstellung von der englischen Negierung hat, eröffnete gestern in einer der großen hiesigen Kasernen seine Musterküche und zeigte, was sich mit guter Methode aus bescheidenen Mitteln Herstellen läßt. AuS den gewöhnlichen Natio­nen der Soldaten, die seit 100 und aber 100 Jahren eine sehr monotone Kost lieferten, be­reitete Soyer folgende Gerichte: Erbsensuppe; Hammel- und Ninderfricasses; Hammel- und Rinderbraten; boeuk » ln moele; !,oeuk saute moutou saute; Reis- und andere Puddings; Gemüse in verschiedener Zubereitung, und Kar- toffelgcrichte der verschiedensten Art. Ein Gar­debataillon wird dieser Tage kommandirt wer­den, ein derartiges Diner einzunehmen und da­rüber seine Meinung abzugeben.

Kleine Ermahnung zum Schuze nüzlicher Thiere als naturgemäßer Abwehr von Ungezieferschäden und Mäusefraß.

'(Fortseziing.)

Im jüngeren Zustande, wo sic im Sommer ziem-, lich hoch an den Wurzeln sizen und fressen, stellen ih. neu zwar eben die Saaikrahcn und häufig auch die Staare sehr eifrig nach; späterhin können cs jedoch beide nicht mehr. So namentlich im Winter nicht, wo diese Vogelarten fortziehen müssen, die Aengerlinge aber viel tiefer in die Erde hinemgehen, und wo sich auch die nackten Schnecken in den Boden verkriechen. Dann kann diesen beiderseits kein anderes Thier bei­kommen, als nur der Maulwurf. Hierbei stößt er freilich da, wo er längere Zeit bleiben will, Haufen losgcarbeiteter Erde heraus: um sich einen schönen, mehrkammerigen Wohnbau anzulcgen. Beides thut er jedoch nur da, wo er viel Nahrung, also viel Un­geziefer findet. Wenn er daher einen Haufen aufwirft,

so kann man bei seiner ungeheuren Gefräßigkeit sicher tcyn. daß er da einen mindestens eben so großen Hau­fen Ungeziefer entweder schon vernichtet hat- oder zu vernichten sich anschickt. Statt aber die Haufen zu ge­höriger Zeit auseinander zu Harken, um fle wegzu­schaffen, ehe sie verrascn, bringt man ihn zum Lohne für seine Wohlthat um! Kann es wohl irgendwo in der Welt einen gröberen, zugleich thörichtercn Undank geben, als diesen? Die Verkehrtheit hierbei ist näm­lich eine doppelte: und zwar darum, weil der Maul­wurf sogar mit seinen Haufen viel mehr niizt, als schadet. Denn in dieser höchst fein zerbröckelten Erde bringt er ja das vortrefflichste Material herauf, um damit, wenn man sie auseinander kehrt, namentlich auf Wiesen und Weidepläzen, die von Schlagrcgcn oder von dem Froste entblößten obersten Wurzeln des Gra­ses u. s. w. auf höchst wehlthätige Weise zu bedecken. Und wenn viele träge oder uneinstchtige deutsche Land, wirthe dieß nicht thun, so trägt hierbei jedenfalls der Maulwurf keine Schuld. Da verstehen sich die engli­schen Landwirthe besser darauf. Sie schäzen den Maul­wurf schon darum, weil er Haufen aufwirft, die man so bequem zu dem benuzen kann, was man dortZu­richtung von oben«,Bekleidung der Oberfläche" nennt.

Andere Vorwürfe, die Manche gegen ihn vorge­bracht haben, oder noch Vorbringen wollen, find ent­weder eben so wenig stichhaltig, oder sogar bloß ein­gebildet. Da sollte er z. B. gar Wurzeln von Ge­wächsen fressen! Das kann er dem Baue seiner Zähne und der Einrichtung seiner Eingeweide zufolge, eben so wenig oder noch weniger, als wir Menschen im Stande seyn würden, von Stroh. Holz ober Baum­rinde zu leben. Man hat ihn hierbei nur eben ver­kannt und mit einem ganz anderen, wirklich höchst schädlichen Thiere verwechselt. Dieß ist die schwarze Wühl- oder Wasser-Ratte, die ihm zufällig der Farbe und Größe nach sehr ähnlich sieht, aber troz ihrem Na­men oft sehr weit von allem Wasser entfernt wohnt. Auch sie macht sich stets ähnliche Höhlen und Gänge unter der Erde, wie er; bei ihr geschieht eS jedoch, um zu den Wurzeln der Gewächse zu gelangen, von welchen sic lebt: wahrend es der Maulwurf thut, um dem Ungeziefer nachzugraben. Daß er hiebei, um lez- tcres zu erreichen, die feinen Wurzeln der Gewächse, an denen cs herumfrißt, ein wenig verlczt oder lockert, ist richtig. Außer dem aber, daß er die Pflanzen von diesen Zerstörern befreit, schadet er ihnen hierbei nickt mehr, sondern sogar viel weniger, als z. B- ein Mensch, der Unkraut ausjätct. Der etwaige Nachtheil erseht sich in beiden Fällen sehr bald von selbst; nur der Borthcil ist bleibend in beiden. Dcßhaib ist cS denn auch noch Niemandem eingefallen, das Jäten als vei-meinilich schädlich zu unterlassen oder zu widerra- tben- Warum also den Maulwurf tadeln über Dinge, welche auch der, sich gern so weise dünkcnde Mensch nicht vermeiden kann?

Ferner beschuldigt man den Maulwurf daß er durch sein Graben Dammbrüche herbeisühre und somit Uebcrschwcmmungen verursache, oder sie doch erleichtere und verschlimmere. Auch das thun aber wiederum thcils jene schwarzen Wasserratten, tbeils die braunen oder Wanderratten; und mehr oder weniger tragen