Neuenbürg.

Ausverkauf.

Gute englische Wagenschmiere das Pfund zu 8 kr. bei

Heinrich L a u t e r w a ß e r.

Lange nbrand.

200 fl. Pfirgschafksgeld liegen zum Ausleihen gegen gcsezliche Sicherheit parat bei

Jehann Hölzle, Maurermeister.

Neuendür g.

Gesangbücher, Lesebücher, Testamente, sowie alle sonstigen gut gebundenen

Schulbücher,

Schreib- und Musilhefte, Notenpapierc sind in Auswahl vorräihig.

M e e h' sche Buchdruckerri.

Kronik.

Deutschland.

Württemberg

Stuttgart, 2l. August. Die nächste Landtagssizung scheint in der That eine wichtige werden zu zollen. In derselben soll auch ein äliercS Projcct zur Sprache kommen, welches die Regierung neuerdings wieder allen Ernstes aufgenommeu hat: das Projekt einer Modiftcation der erste» Kammer. Das Projecl geht im All cmeinen dahin, der exclusiv standes- heirlichen Färbung dieses Staatekörpers durch Einlaß von Großindustriellen und nichlstaiibes- herrliche» Grundbesizern ein Gegengewicht zu geben.

Bayern.

In M it t e l f r a n k e n hat an einzelnen Orten bereits die Hopfenernte begonnen, die, wie es beißt, dort sehr ergiebig ausiallen wird. In Folge des Regens in der vorigen Woche ist das Gewächs in manchen Gärten etwas rvlh geworden.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 24. August. Das halbofficielle „Pays" widmet heute der schleswig-hol­steinischen Frage einen längeren Artikel, in welchem wieder, wie sich von selbst versteht, „von der Mäßigung Dänemarks und der Un­verschämtheit der deutschen Mächte" die Rede ist. Die französische Politik will, daß man an der Donau barbarische Horden zur Wahlurne berufe, während man sich darüber empört, daß Deutsch­land nicht gestattet, daß tue Rechte eines deut­schen Stammes mit Füßen getreten werden! In beiden Angelegenheiten gebt Frankreich Hand in Hand mit Rußland, und man braucht darüber

wohl weiter keine Worte zu verlieren. WaS jedoch in dem Artikel deS heutigen Pays von Wichtigkeit ist, sind die Jntelventions Gelüste in die deutschen Angelegenheiten, die darin wieder hervorirrten. (F. I.)

Großbritannien.

Der Negierung soll jezt ein Plan vvrgelegt wordenscyn, eineP c st verb r n d u n gmit I„dien über die astatische Türkei einznrichteii. Man bar ausgerech ict, daß nach einer getioffenen Ver­ständigung mit den Araberhäuptlingen die Post anö Indien i» ungefähr 14 Tagen nach Kon- stantlnopel gebracht werden könnte, um von dort ihrem Hauptinhalte nach nach London telegraphirt zu werden. Dadurch würde eine Beschleunigung von 10 bis 14 Tagen erzielt.

Tie Direktoren der atlantischen Tele­graph e n - C v m p a g n > e haben sich, wie eS heiß«, entschlossen, die Legung deS Drahtes im Oktober wieder vorzunchmen, und die nächsten Wochen zur Ergänzung des Kabels und zur Verbesserung der Versenkungs-Apparate zu ver­wenden.

Schweiz.

Bern, 25. August. Frankreich und Würt­temberg haben sich bereit erklärt, mit der Eid­genossenschaft eine Vereinbarung zu treffen, wo­nach die beiderseitigen Gerichte mit einander in direkte Korrespondenz treten können.

Miszellen.

Ein Sandkorn.

(Fortsezung.)

«Ich habe Sie rufen lassen, Pahlen,« begann der Czar, auf ihn zuschreitend, in französischer Sprache, in­dem er sich mit verschränkten Armen ihn scharf firirend vor ihn stellte.

-Ich eilte, vor Euer Majestät zu erscheinen, obgleich es bereits späte Nacht ist,- entgegnen der General mit tiefster Blässe im Anili; und unsicherem Blicke, mühsam eine gewisse Beklommenheit verbergend.

Paul blickte ihm wohl zwei Minuten lang in da- Gesicht.

So mochten sich zwei Gladiatoren der römischen Arena gemessen haben, bevor sie die Faust gegen ein­ander stkMINltN.

"Es bildet," begann endlich der Czar mit lang­samer, säst feierlicher Stimme, die Antwort auf jede Sylbe in den eisernen Zügen des Mannes ihm gegen­über erforschend, — «es bildet sich eine Verschwörung gegen mich.« —

»Zch glaube eS," entgegnete kalt der General.

„Aber mein Sohn Alexander,« fuhr Paul mit bewegter Stimme fort, „ist mit de» Verschworenen einverstanden.«

«Man kann es glauben,« rrwiederte Phalrn eben so ruhig.

,Sie selbst gehören dazu," perorirte der Czar weiter, — und sein Auge brannte auf den Lippen ' deS ^Geg ners. ^ .