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regste Detheiligung der betroffenen Klassen selbst gelöst i werden, und die dahin einschlagenden Bestrebungen verdienen Seiten« der Beharren im wohlverstandenen Interesse des Staats die bereitwilligste Förderung.

Schulze gibt einen Jahresbericht über eine ganze Reihe solcher Vorschußvereinc. Einer der Muttervereine Ist der in Delitzsch, einer kleinen Stadt von 5000 Einwohnern in der preußischen Provinz Sachsen. Der­selbe hatte im Jahr >856 300 Mitglieder, und einen zinstragenden Umia; von 21.532 Thalern. Im Ganzen wurden 373 Vorschüsse im Betrag von 10 - 300 Thlru. gegeben. Der Betriebsfond erhob sich Ende 1853 auf 6,039 Tblr. und zwar

2.996 Thlr. vom Vereine aufgenommene, zu 4'/- und 5",o verzinsliche Darlehen,

10 Thlr. unverzinsliche Darlehen der Ehren­mitglieder,

2,730 Thlr. Guthaben der Mitglieder an MonatS- steuern und Dividende,

303 Thlr. Neservefond, Ueberschuß der Aktiva über die Passiva des Vereins.

So hat sich also in einer 4 fahrigen Wirksamkeit daS sehr günstige Resultat herausgestellt, daß gegen- wärtig schon mehr als die Hälfte des ganzen Betriebs­kapitals als Guthaben und Reservefonds den Mitgliedern gehört, so daß m wenigen Jahren das ganze Vorschußgrschäft voraussichtlich mit deren eigenen Mitteln wird bestritten werden können.

Aehnliche günstige Berichte können noch von einer langen Reihe anderer deutschen Städte, deren Zahl mit jedem Tage zunimmt, gegeben werden. Die Vereine find über ganz Deutschland verbreitet und lassen sich bis nach Ungarn und Siebenbürgen hinein verfolgen. Zn Ocstreich muntern namentlich die Gewerbe- und Handelskammern ebenso wie die Organe der Regie­rung in der Tagespreise zur Errichtung solcher Anstal­ten bringend auf. (Gew.Bl.)

Vor der einfachen Thatsache, daß der Magnet das Eisen anzieht und festhält und daß er anderem Eisen durch Bestreichen diese Eigenschaft mittbeilcn kann, stehen

wir immer noch mit derselben Verwunderung, und mit derselben Anerkennung eines tief verschlossenen Geheim­nisses. Achnlichem Gehrimnißvollen begegnen wir indeß auf jedem Schritt und Tritt im Reiche der Natur- anschauungen! Wer sagt uns was die leitende Macht sey, welche die Wanderzüge der Vögel und Insekten, Fische und Lemminge bedingt? Wer erklärt uns daS lezte Grheimniß der Befruchtung? Wer beweist uns die Ursache, warum ein Tropfen Blausäure uns ver­nichtet? ein Atom Schlangengift unser Blutleden fast augenblicklich lähmt? Wer endlich vermag das wunder­bar uns Belangende des Schlafs, obwohl wir täglich es an unS elbst erfahren, überall u»r hinreichend auf­zuschließen ?

DaS Sprüchwort »auf den Hund kommen« soll seinen Ursprung von dem berühmten Wallcnstein haben; als dieser nämlich in Altdorf studirte, war eia neues Gcfängniß für die Studenten erbaut, und man hatte beschlossen, daß es den Namen des ersten Bewoh­ners führen solle. Wallenstci» war der Erste, der dazu vcrurtheilt wurde, er schob aber seinen Hund zuerst hinein. Man lachte über diesen Einsall. und daS Carcer hieß von nun an der Hund In der Folge brauchte man diese Redensart, um damit Jemanden zu bezeich­nen, der in schlechte Umstände gerochen ist.

(Elektricität des Papiers.) Wenn man reines, trockenes und erwärmtes Druckpapier an einen glatten, warmen eisernen Stubcuofen hält und dasselbe mit einem Stückchen elastische» Gummis reibt, so wird es fest am Oken halten. Entkernt man eS darauf schnell, so sprühen knisternte Funke» daraus in die Hand. Diese nicht geahnte Elektricität der Pflanzenfaser wird jeden Versucher überraschen. Es wurde schon mit dem besten Erfolge dickes Papier (im elektrische» Zustande) gegen rheumatische Schmerzen angewandt.

(Frage und Antwort.) Frage: Welches ist dermalen in Deutschland der größte Stein deö An­stoßes?

Antwort: Hol-steinl

Neuenbürg. Ergebnist des Fruchtmarkts am t8. Juli >857.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest.

Sckfl.

Neue

Zufuhr

Schfl.

Ge-

sammt-

Bctrag

Schfl.

Heutig.

Ver­

kauf.

> Sckfl.

Im

Rest

gcblieb

Schfl.

Höchster Durchschnitts- Preis, ff. I kr.

Wahrer

Mittelpreis.

ff. kr.

Nied

Durchs

Pr

fl.

erster

chnittS-

eis.

kr.

Verkaufs-

Summe.

ff. s kr.

Kernen

Gcm. Frucht

23

13

36

32

4

20

24

20

»

20

642

Gerste

1

1

1

_

Ackerbohnev

1

1

1

Erbsen

_

_

Welschkorn

_ '

_

Haber

15

15

15

-

Summe

40

13

53

32

2t

642

In Vergleichung gegen die Schranne am 11. Juli ist der Mittelpreis des KernenS gefallen um 26 kr. Brodtaxcr nach dem Mittelpreis vom 4/lt. Juni 1857 ä 20 fl- 37 kr.

4 Pfund weißes Kernenbrod l6 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 5V» Loch. Fleischtaxe vom 21. Fuli 1857 an:

Ochsenffeisch.

Rindfleisch.. . .

Kuhffcisch.

Kalbfleisch..

12 kr. 10 kr. 9 kr. 8 kr.

Hammelfleisch . ..

Schweinefleisch unabgezogen.

abgezogen ......

Stadt-Schuidheiffenamt. Weßinger.

10 kr. 12 kr.

11 kr.

LruS »ud Verla» der »tr»-'scheu vuchdruaeret tu «eueudltr».