Bitte um Unterstüzung.

Ein gut prädr'cirter Familienvater, welcher da- Unglück batte, in einem Fabiik.Geschäfte eine Hand zu verlieren und nunniebr ausser Stande «st, seine aus Frau und 2 Kindern de» stehende Familie zu ernähren, erlaubt sich auf Viesern Wege edle Menschenfreunde zu bitten, ihn mit milden, wenn auch noch so geringen Gaben zu unierstüzen. Gott der Vergelter alles Guten wolle es ihnen nicht unbelobnt lassen.

Zur Empfangnahme von Gaben sind bereit: in Neuenbürg

Hr. Schreineroberzunstmcister Blaich, in Wild dad

Hr. Joh. Schulmeister, Schreinermstr.

Kronik.

Deutschland.

Württemberg.

Tübingen, 14. Juli. Der Vorgang der Heidelberger Universität, eine Groschcnsammlung zu Gunsten der vertriebenen Schleswig-Hol­steiner zu eröffnen» hat auch hier lebhaften Anklang und thälige Nachahmung gesunde». Gestern Abend wurde zu demselben patriotischen Zweck eine Versammlung von Studirenden ge­halten, deren Ergebmß war, Subscriptiouölisten zu wöchentlichen Beiträgen in einigen öffentlichen Localen auflegen zu lassen, und die Betheiligung daran wird voraussichtlich eine bedeutende werden. Ein holsteinischer Student wußte durch kräftige Worte das Interesse an der Sache seiner un­glücklichen Heimaih in hohem Grade zu spauiieii und fand allgemeinen Beifall.

Gschwend, OA. Gaildorf, 19 Juli. Das größte Brandungluck obne Zweifel, das seit Jahrzehenten im ganzen Königreichevorgelommen, hat ain >5. d. M. die Gemeinde Gschwend be­troffen. Bei der großen Hize des Tages ent­zündete sich nach 2 Uhr Mittags die Dungstätte vor einem Bauernhause und der Brand iheitte sich, ohne daß man cs bemerkte, sogleich dem Gebäude mit. In einer balben Stunde stauben schon alle umliegenden Häuier »n Flamme». Alles, namentlich die hier überall verbreitere Nadelstreu, war io pulvredürr, daß der Brand in fast unbegreiflicher Weise nach den verschie­densten und eiitgegengeseztesten Seiten übersprang. An Widerstand war daher gar nicht zu denken; auswärtige Hülfe kennte überdies bei der ra­senden Schnelligkeit, mit welcher daö Feuer um sich griff, fast unmöglich zu rechter Zeit ein- treffen. Die Noch und Ve>wirrung erreichte den höchsten Gipfel, als auch die Kirche, wohin die Meisten anfangs ihre Habe gerettet hatten, vom Feuer ergriffen wurde und die Geängsteten von einem Ort zum andern flüchten mußten. Kaum 2 Stunden waren verflossen, so standen 28 Gebäude, darunter die Kirche, das Schul« Haus, 4 Gastwirtschaften, 3 Kaufläden, alles

die ansehnlichsten Gebäude, in Flammen oder waren bereits zusammengestürzt. Der Kern des DvrieS ist vernichtet; über 100 Personen sind obdachlos geworden. (St.A.)

Oestreich.

Wien» l4 Juli. Das stille Fro bSdorf bei Wiener Neustadt, seit mehreren Jahren der Aufenthalt des Grafen Chambord ist srit meh­reren Tagen sehr belebt und es bat fast den Aiische n. als ob auch die Legitimisten wie gegenwärtig die Orleanisten in England sich nnlrr cem Einfluß deS Grafen Chamboid verei­nigt hätten zu einer ernsten gemeinsamen De» ralhnng, Vorgestern wurde Vas Namenöfest des Grafen gefeiert, zu welchem Zwecke sich mehiere Legitimisten auf dem Schlosse eilige, fui'den. Es ergibt sich dadurch d>e Vermuibung, daß man den Ausfall der Wahlen zn Paris in den legitimistischen und orleaiirstischen Kreisen für bedeutender ansikhl. als man im Allgemeinen behauptet hat.

Miszellen.

Die Vorfcbußvereine für Handwerker

oder, wie sie sich in Württemberg nennen, Hand- werkerbanken, verbreiten sich immer weiter und ibr Nuzen tritt immer mehr an'S Licht. Wir könnnen darum nicht umhin, b i jeder Gelegenheit wieder auf dieselben zurückzukommen unv namentlich die Gewerbe- Vereine darauf aufmerksam zu machen, welche durch ihre Gründung wesentlichen Nuzen stikten können, wenn sie dabei die in unserem Blatte früher entwickelten Grundsäze (s. Nr. 7 vom laufenden Jahrgang) nicht aus dem Auge verlieren. Wir reihen dem früher Ge­sagten weiter an, was Schulze-Delitsch in einem »Jahres­bericht über Dorschugvereine für !8äü« in Verdeutschen Gew.-Zig (I8ä7, H. 2) sagt: »In der That gibt rS nichts Konscroativeres, als solche Bestrebungen, welche eine Hebung des ArbeiterstandeS in wirthschaftlicher und sittlicher Hinsicht durch Erweckung der eigenen Kraft anl'ahnen, und die Entzweiung von Kapital und Ar­beit, die gefährlichste Waffe, mit welcher der falsche Sozialismus die Gesellschaft bedroht, dadurch am sicher­sten beseitigen. daß sie die Bortheile des KavitalS auch dem Unbemittelten zu Gebote stellen. Auch ist eine solche Belhülfe dem Kleingewerbe im Laufe der Zeit zu seinem Besten geradezu unentbehrlich geworden, in wirklich dem Bcdürfniß entsvrcchenver Weise auf die Dauer aber nur durch solche Vereine zu beschaffen. Denn welche Fonds man auch durch öffentliche oder Privatwoylthäligkeit zu diesem Zwecke aufbringt, so werden sie doch für das Bcdürfniß der großen hierher gehörigen Menge - dieß beweisen die gemachten Er­fahrungen - niemals auch nur annähernd ausreichen, und «die wohttbäiig auch Sparkassen und andere der­gleichen Institute wirken, die eigene Kapltalbildung kann unmöglich in der Art wie bei untern Vereinen vorschreiten. Ueberhaupt kann die ganze inhaltschwere Aufgabe der Hebung der Handwerker- und Arbeiter- Verhältnisse darüber haben Wissenschaft und Prari- längst gerichtet unmöglich anders, als durch die