414
Neuenbürg.
Ein gesätes Frauenzimmer, der deutschen und französischen Sprache mächtig und in allen häuslichen Geschäften erfahren, sucht bis Beginn der Saison eine Stelle. Näheres sagt die Redaktion.
Neuenbürg.
Lieder-AKranz.
Zusammenkunft heute Abend 7'/- Uhr.
Das Erscheinen sämmrlicher Mitglieder ist diesmal vonnöthen.
Kronik.
Deutschland.
Frankfurt, 27. Dezbr. Die Nachricht aus Bern, daß der schivenerische Bundesrath ein Anlehen bei der Stuttgarter Bank gemacht habe, ist dabin zu berichtigen, daß der Direktor der Stuttgarter Lebensversicherungs- bank von dem Bundesrathe, welcher denselben zu diesem Zwecke nach Bern eingeladen hatte, autorisirt wurde, ein Anleben in Süddeutsch, lanv, im Betrage von 12 Millionen Fr, abzu- schließen.
In der Schleswig-Holstein'schen Angelegenheit vermutbet man ein Einlenken Dänemarks. Mit Recht bemerkte jüngst ein Blatt, daß diese Angelegenheit „nicht auf Congrefsen und Conserenzen paradire, sondern bescheiden, ja im Bettlergewande demüihrg auftrete."
Württemberg-
Stuttgart, 23. Dezbr. Seit vorgestern befinden sich einige preußische Offiziere hier auf dem Wege in's schwäbische Oberland und die Schweizergrcnze, um für den Fall, daß Preußen wirklich sich veranlaßt fände, seine Ansprüche an die Schweiz mit dem Schwert zu verfolgen, Terrainstudien in Süddeutschland und an der Schweizergrenze zu machen. — Sicherem Bernebmen nach wird der Landtag nunmehr ganz bestimmt in den ersten fünf Wochen des kommenden Jahres zusammentreten; man ist auf dem Finanzministerium eitrigst mit den Vorlagen in Betreff des Baues der projrktirten Eisenbahnen beschäftigt. Die von e ner französischen Gesellschaft gestellten Anträge wegen des Baues von Schienenwegen, um auf gewöhnlichen Landstraßen und mit Pferden zu befahren, sollen ganz ohne Erfolg geblieben sepn, da noch nirgends ein Beweis geliefert worden ist, daß diese Erfindung sich im Großen bewähre. (F. I.)
Stuttgart, 2lä. Dezbr. Die Schweizer haben, um ihre Reiterei für den immer wahrscheinlicher werdenden Kriegsfall mit Pferden gehörig zu versehen, in den lezten Tagen angefangen, in unserem Lande bedeutende Pferde-
aufkäufe zu machen« was unsere Bauern gar nicht ungern vermerken. Nicht minder angenehm ist ihnen der starke Einkauf der Schweizer an Früchten, waS in einem erwarteten weiteren Nückgehen der Frachtpreise einigen Stillstand bringen dürfte.
Neuenbürg, 28. Dez. In der gestrigen Versammlung des Gewerbevereins bildete die Frage über die Hand werkerbanken den Gegenstand der Unte» Haltung. Dem einleitenden Vertrage über die Bedeutung derselben im Allgemeinen reihte sich ein Vorschlag zur Errichtung einer auf die lrkalen Verhältnisse berechneten Gewerbebank allviei a», welchem ein in großartigeren Anschauungen sich bewegendes Urtheil von rompeteiiter Seite folgte. Dieies und die damit in Anregung gebrachten Bedenken, resp. aneinpfvhlene Beachtung der sich e»r- gegenstellen werdenden etwaigen Schwierigkeiten riefen einen gegensiiiigen Austausch der Meinungen hervor, was dieser für die Kleingewerbe so wichtigen Frage noch größeres Interesse verlieh.
Ueber den wesentlichen Nuzen derartiger Banken blieb nicht der geringste Zweifel und nur der Eine Wunsch, daß die Verhältnisse hier der Errichtung günst ger werden möchten, was freilich zuallernächst nur durch die nöthige zahlreiche Theilnahme mit umfassenden Mitteln erreicht werden könnte. Dem von dem Vorstande in der Schlußbemerkung ausgedrückten Wunsch: es sollte das Gute um einiger Schattenseiten willen nicht fallen gelassen, sondern werterer Erörterung werth erachtet werden, »chloß sich die Versammlung mit Bezug auf diesen Gegenstand allseitig gerne an. Somit dürften dieser Frage weitere Besprechungen so wie in Aussicht gestellte Einholung von Explikationen darüber an geeignetem Orte Vorbehalten bleiben.
Hessen-Darm stabt
Mainz, 22 Dezbr. Vor einigen Tagen starb hier eine ledige wohlhabende Dame. Der zu ihrer Beerdigung eingeladene katholische Geistliche verweigerte das Geleite, weil die Verstorbene obne Beichte ans der Welt gegangen. Die Verwandten schlossen aus diesem Berbalten, daß die Annahme eines von der Verstorbenen zu kirchlichen Zwecken ausgesezten Legats von der Geistlichkeit nun ebenfalls verweigert werden würde, sahen sich aber darin getäuscht. Die Annabme des Geldes der ohne Beichte Gestorbenen und ohne geistliches Geleit Beerdigten ist aus keine Schwierigkei'en gestoßen.
Ausland.
Schweiz.
Bern, 22. Dez. Noch keine entscheidende Wendung. — Fn'edensboffiulng wächst. — Gerücht von Vermittlungsvorschlägkn der Diplomatie und Abordnung derselben nach Bcilin. - Viele diplomatische Conferenzcn beim Bundespräsidenten.
An Geld zum Krieg führen wird es der