Kroruk.

Deutschland.

Württemberg.

Pienllnachrichlcn.

Der Schuldienst zu Reudern, Dek. Nürtingen, wurde dem Schulmeister Monn in Oedenwaldenstetten — der zu Calmbach, Dek. Neuenbürg, dem Schulmeister Schwab m Huzcnbach — der zu Würzbach, Dek. Calw, dem Schulamtsverweser Schömperlen in Dennjächt — der Knabenschuldienst in Ulm dem Knabenschulmeister Hablizel in Reutlingen übertragen.

Im Anschluß an die Telegraphenlinie von Karlsruhe nach Pforzheim ist eine Telegraphen­verbindung zwischen Pforzheim nach Wildbad hergestellt und in Wilddad eine kö'nigl. württcm- bergische Telegraphenvcrcinsstation errichtet wor­den, welche am 15. d. M. dem allgemeinen Verkehr übergeben wird. Es beträgt die Gebühr für eine einfache Depesche nach Wrldbad von den Stationen: Bruchsal, Brette», Maulbronn, Mühlacker, Bietigheim, Besigheim, HeiIbron n, Ludwigsburg, Stuttgart, Cannstatt Eßlingen, Plochingen, Göppingen, Süßen, Geislingen und Lonsee 1 fl. 12 kr. Ulm, Laupbeim, Biberach, Aulendorf, Ravensburg und Friedrichöbafen, sowie von der Grenze bei Romanshorn 2 fl. 24 kr.

Ulm, 6. IM, Nach dem auf dem Turn­tag in Hall gefaßten Beschlüsse wird das dieß- jährige Turnfest in Heilbronn abgehalten werden. Neueren Nachrichten zufolge soll dasselbe am 3. und 4. August stattfindeii, also an den­selben Tagen, an welchen vor 10 Jahren das allgemeine deutsche Turnfest in Heilbronn ge­feiert wurde. Bn der günstigen Lage des Fest- vrtes und im Falle günstiger Witterung läßt sich ein zahlreicher Besuch des Festes nicht nur von allen Theilen Württembergs, sondern auch aus andern Gegenden Deutschlands, wie München, Leipzig, Frankfurt u. s. w. erwarten.

Neuenburg, 13. Juni. Der mit dem Gewit­ter am 10- d. M. verbundene Hagel hat doch in einigen Orten des Bezirks: Conweiler, Pfinz­weiler, Feldrennach und Ottenhausen, hauptsäch­lich an den Halmfrüchten mehrfachen Schaden verursacht; wir sind aber im Vergleich mit Be­richten anderer Gegenden gelinder weggekommcn. — Auf den Markungen Oberjesingen, Kuppingen und Nufringen bei Herrenberg gieng der Ernte­segen ganz, in Gärtringen und Hildrizhausen größtentheils verloren. Schubtiefe Eisbänke bil­deten daselbst die bis zur Größe von Hühner- Eiern gefallenen Schloßen. Mehrere dieser Gemeinden sind arm. — Weitere traurige Be­richte kommen aus Reutlingen, Münsingen, Weil im Schönbuch, Altdorf, Holzgerlingen, Schaich­hof, Dettenhausen re.; mehrere Markungen bei Ehingen sind total verhagelt.

Der berühmte Componist Rossini ist in Wildbad eingetroffen.

Baden.

Die „Wiener Kirchenzeitung,« berichtet, es stehe eine Wendung der Dinge in Baden bevor. Der Köniz von Preußen habe nämlich an die badische Negierung das Verlangen gestellt, der Kirchen streit möge nächstens gütlich und zwar noch vor der Vermählung des Prinzregenten ausgeglichen werden. Ein Hauptpunkt der von dem König gestellten Bedingungen sep aber der: daß die Kirche in Baben wenigstens so frei werde, wie in Preußen, l?)

Hannover.

Von Hannover geht der Vorschlag zur Bildung eines Aktienvereins deutscher Bücher­freunde aus, der, nach dem Beispiele des Stutt­garter Vereins, seltene Druckwerke vom Beginne der Buchdruckerkunst bis zum dreißigjährigen Kriege in korrekten Neudrucken ausgeben soll. Gegen einen jährlichen Beitrag von 5 Thalern wird man Mitglied des Vereins und erhält die im Lause des Jahres erschienenen Werke im Um­fange von 60—80 Druckbogen, sowie das Recht, Werke zum Wiederdrucke in Vorschlag zu bringen. Mit den Schwänken von Hans Sachs soll der Anfang gemacht werden.

Ausland.

Frankreich.

Der päpstliche Legat Mnsgn. Patrizi ist in Paris angelommen.

Die Hauptzerstreuung der Pariser ist jezt die allgemeine Ackerbau-Ausstellung. Das Pari­ser Publikum strömt dem in einen großen Gar­ten umgewandelten Palaste in den elpsee'schen Feldern Tag für Tag in Massen zu. Grüne Mat­ten, Blumen, Sträucher, Fontainen und Statuen, Nichts wurde gespart, um auö diesem ungeheu­ren Saale einen reizenden Spazierplaz zu machen. Prachtexemplare der Viehstände aller Länder er­geben sich unter den Gallerien einem doles knr nieitte, so daß man beim Betreten dieses weiten Gartens ganz erstaunt ist, daß die Azalien- und Nhodoveirdron-Bouquets einen etwas ländlichen Parfüm ausströmen. Aber welche Ochsen, welche Kühe! die kostbarsten Gattungen, enorme, riesen­hafte Thiere! Links vom Haupt-Eingang z. B. bemerkt man einen Ochsen aus der Normandie, dessen Größe und Stärke alle Begriffe übersteigt; man bat ibm den Namen „der Ochs der Apo- calypse" beigclegt. Ueberhaupt soll (so hört man wenigstens in den Gruppen der Züchter und Landwirthe sagen) die Normandie die schönsten Gattungen geliefert haben. Unter den Schaafen re. ist es der Widder Cincinnatus, welcher aller Blicke auf sich zieht, und man versichert, die Londoner zoologische Gesellschaft habe bereits 50,000 Fr. für dieses Thier geboten.

Alten Friseuren, Haarschneidern und Raseu­ren von Paris droht Ruin und Verderben durch ein in der Rue Nivoli neu entstandenes Etablis­sement, wo man von den schönen Händen schöner Mädchen eingescifi, rasirt und frisirt wird. Die - Quantität Därensett, Eau de Lob und andere