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zahl, in einer anderen die Fünfzahl herrscht. Wir können sie danach die Dreizahl- und Fünfzahl-Pflanzen benen­ne». Beim Flachs tritt die lezte Zahl sehr bestimmt hervor.

Ein anderes Naturgesez, welches die Untersuchung der Pflanzen uns lehrt, ist das, daß die Blume eine Sammlung mehrerer Kränze von mehr oder weniger umgebildeten Blättern ist, und daß die Blätter dieser Kränze sehr oft mit einander abwechseln. Beim Flachs sind fünf Kelchblätter, welche nicht sehr von den eigent­lichen Blättern abweichen, dann folgen fünf größere, Irinere, himmelblaue Kronblätter, von denen jedes zwischen zwei Kelchblättern stzt, innerhalb der Kron­blätter befinden sich fünf Staubgefäffe, deren blaue Farbe und feiner Bau ihre Verwandtschaft mit den Kronblättern verräth, und welche mit diesen abwechseln; dann folgen fünf kleine zahnförmige Körper, welche als ein innerer Kranz von Staubgefäßen betrachtet werden müssen, welche unentwickelt und unfruchtbar sind; endlich innerhalb dieser fünf Fruchtblätter, welche zusammengewachsen sind, deren fünf freie verlängerte Spizen aber die Fünfzahl verrathen. Diese Fruchtblät- ter werden später zu einer Frucht, welche in fünf Räume abgetheilt ist, aber jede derselben ist wieder durch eine, von der Mittelader hervortretende Scheide­wand, welche bei dem gewöhnlichen Flachs nur halb die Achse erreicht, in zwei Räume getheilt, so daß zehn Räume in der Kapsel entstehen.

Zellengewebe getrennt. Von geringerer Bedeutung- obgleich dennoch wichtig, ist die Anwendung der Samen, deren Oel (Leinöl) in vielen FabrikationSzwcigen und in der Arzneikunst gebraucht wird.

(Forisezung folgt.)

Im Jahr 1855 ist von 12'/- Mill. Reisenden auf der Eisenbahn in Preußen nur l ohne seine Schuld verwundet worden und Keiner umgekommen und über­haupt kam erst auf 4 Millionen Reisende 1 Verlezung. In England freilich und Amerika, wo man viel schneller und weniger vorsichtig fährt, ist daS Verhältniß un­günstiger; man rechnet dort auf etwa 114 Millionen Reisende 10 tödtliche Unfälle ohne eigene Schuld und über 300 Verlezungen, mit eigner Schuld 18 Todes­fälle und 20 Verlezungen; kann und will aber Einer nachrechnen, wie viel Unglücksfälle sich wohl bei 12 oder 114 Millionen Reisenden Herausstellen, die sich des Wagens und der Pferde oder der andern gebräuch­lichen Arten zu rcilen bedienen?

Aus vielen Gegenden Deutschlands wird berichtet, daß eine Menge Störche ausgeblieben- sind und ihre Nester leer stehen. Als der Grund dieser Erscheinung wird von Hamburg gemeldet, daß ein großer Thcil dieser Zugvögel beim Ausbruch eines gewaltigen Or­kans ins Meer geschleudert und umgekommen sepen.

Die wichtigste Anwendung des Flachses ist die der Fasern, der langen, zähen Fasern, welche das Zellen­gewebe der Stängel durchstreichen. Diese Fasern sind von demselben Bau, wie der Bast in den Bäumen (Lindenbast u. a.), wie die Fasern beim Hanf, beim neuseeländischen Flachs und vielen anderen Pflanzen, welche Bekleidungsstoffe geben. Unter dem Mikroskop zeigen sich die Fasern als sehr verlängerte, röhrenför­mige Zellen, mit sehr dicken Wänden, von mehreren Häutchen gebildet, welche sich innen an das ursprüng­liche Häutchen legen, Bei der Verarbeitung des Flachses werden die Bastzcllen von dem loseren eigentlichen

Ein Bauer ließ bei einem Goldschmied in Köln fünf goldene Eßlöffel, das Stück zu 80 Thlr. an Werth, fertigen und mit seinem Namen bezeichnen. Anfangs fügt man hinzu, habe der Goldarbeiter die Sache nur als Scherz behandelt, als er aber den Ernst und die Zahlfähigkcit deS Mannes eingesehen, habe er demsel­ben willfahrt. Auf die Frage: wofür die Löffel bestimmt sepen und weßhalb er gerade fünf wolle, entgegnete er, weil er gerade fünf Söhne habe und jedem ein paffenres Andenken an das, für den Bauern so heil­bringende Jahr 1855 zurücklafsen wolle.

Neuenbürg. Ergebnis des Fruchtmarkts am 7 Juni 1856.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Nest.

Schfl.

Neue

Zufuhr

Schfl.

Ge-

sammt-

Bctrag

Schfl.

^Heutig. > Ver­kauf.

I Schfl.

Im

Rest

geblieb

Schfl.

! Höchster rDurchschnittö- I Preis, s fl. l kr.

! Wahrer

I MittelpreiS.

I fl- ' kr.

Niederster Durchschnitts- Preis, fl. ! kr.

- Verkaufs- Summe.

fl. ! kr.

Kernen

3

63

66

43

23

20

6

19

48

19

36

852

6

Gem.Frucht

1

1

1

^ 12

12

Gerste

1

1

1

11

.

11

...

Ackerbohnen

7

7

1

8

13

20

13

20

Erbsen

Wicken

'

Summe

12

63

75

46

29

883

26

In Vergleichung gegen die Schranne am 31. Mai ist der Mittelpreis des Kernens gestiegen um fl. 33 kr.

Brodtar«

nach dem Mittelpreis vom 31 .Mai/7. Juni d. I-, ä 19 fl- 29 kr.

4 Pfund weißes Kcrnenbrod 15 kr. 1 Sreuzerweck muß wägen 5V- Loch,

Aleifchtaxe vom 5. Juni 1856 an:

12 kr. Hammelfleisch 9 kr,

Schweinefleisch unabgezogen .... 12 kr.

abgezogen.11 kr.

Ochsenfleisch

Rindfleisch

Kuhfleisch

Kalbfleisch.

10 kr. 10 kr. 9 kr.

Stadt-Schuldheiffenamt. Weßinger.

»dbakti«», Sratk u»d verlas der St e e h's-e» S«H»rirtlerei tu Neueutirrg.