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Jlsfeld, 38. Dez. Bei der heutigen Ver­pachtung der hiesigen Gemeindejagd wurde statt des seitherigen Pachtgeldes von 354 ein solches von 800 ^ erreicht. Pächter für die nächsten 3 Jahre ist Fabrikant Link aus Heilbronn, welcher auch die an­grenzende Thalheimer Gsmeindejagd auf 6 Jahre pachtete. Die Gemeinde Thalheim erzielte statt bis­heriger 605 ^ ein Pachtgeld von 1300

Neresheim, 31. Dez. Stadtschultheiß H. von hier, wurde wegen Unterschlagung vorgestern abend verhaftet. Die zahlreiche Familie desselben ist sehr zu bedauern.

Jagstzell, O.-A. Ellwangen, 30. Dezbr. Auf schreckliche Weise kam der 20jährige Müller Rettenmaier aus Roth, welcher bei Müller Kohnle dahier in Arbeit stand, ums Leben. Derselbe wollte gestern abend vor dem Schlafengehen dis Mühle abstellen. Hiebei rutschte er aus und stürzte ins Wasser. Der Unglückliche wurde so zwischen das Rad und den Mühlkanal eingeklemmt, daß das Werk zum Stehen gebracht wurde. Entseelt und mit starken Verletzungen wurde der bedauernswerte junge Mann heroorgezogen.

Thannhausen, O.-A. Ellwangen, 30. Dez. Großes Aufsehen erregte die Verhaftung des Kassiers des hiesigen Darlehenskassenvereins, Feil. Eine vorgenommene Revision der Kasse ergab einen bedeutenden Fehlbetrag und sonstige bedeutende Ver­untreuungen. Feil hat bereits ein umfassendes Ge­ständnis abgelegt.

Ulm, 31. Dez. Gestern verhaftete die Polizei hier zwei sehr gefährliche Verbrecher. Der eine davon ist der Italiener Minasso, der im Mai ds. Js. in Lyon aus einem Kloster 100 000 FrcL. gestohlen hat und in der Nacht vom 8. und 9. Dezember ds. IS. aus dem dortigen Kriminalgefängnis unter Beihilfe eines früheren Mitgefangenen ausgebrochen war.

Hechingen, 31. Dez. Vorgestern mittag kam ein Arbeiter aus Weilheim beim Eisen so un­glücklich zu Fall, daß er in einen Hacken, welcher zum Eisausfangen benützt wird, stürzte und ihn beide Zinken so schwer verletzten, daß er sofort in den Spital geschafft werden mußte. An seinem Auf­kommen wird gezweifelt.

Paris, 2. Jan. Als Präsident Faure gestern vormittag sich zum Senatspräsidenten begab, um ihm einen Besuch abzustatten, gingen die Pferde des Wagens, welcher dem Wagen des Präsidenten folgte, durch und rannten gegen den Wagen des Prä­sidenten, welcher beschädigt wurde. Der Präsident wurde nicht verletzt, mußte jedoch den Wagen ver­lassen.

Paris. Das Schwurgericht hat nach -in­ständiger Beratung sein Urteil in der Panama-An­gelegenheit gefällt. Sämtliche Angeklagten, Arton einbegriffen, wurden freigesprochen.

Das Publikum begrüßte den Urteilsspruch mit Bei­fall. Der Verteidiger Naquets hat Schriftsätze niedergelegt, um den Gerichtshof zu ersuchen, den ab­wesenden Naquet ebenfalls freizusprechen. Der Sohn Naquets hat den Gerichtshof ersucht, für seinen Vater angesichts dessen Abwesenheit eine Frist von sechs Monaten zu gewähren; das Gericht hat diesen Auf­schub gewährt.

Tiflis, 21. Dez. Ein übel beleumundeter 80 Jahre alter Privatanwalt überfiel gestern auf offener Straße den Landesmarschall Fürsten Bagra- ton Muchransky und verwundete ihn mit einem Dolche an der Hand und durch einen Schuß in die Magengegend schwer. Hierauf tötete sich der Uebel- thäter selbst. Der Fürst wurde nach seiner Wohnung verbracht. Man bringt den Ueberfall damit in Ver­bindung, daß der Privatanwalt eine hohe Schuld­fordsrung an den Fürsten auf Grund eines Schrift­stückes hatte, welches der Fürst für gefälscht erklärte und wovon dieser dem Gerichte Anzeige erstattet hatte.

Vermischtes.

Der fün fhundertjährige Kalender prophezeit für 1898 folgendes Wetter:DaL Jahr 1898 ist insgemein trocken, wenig feucht und mäßig warm. Der Frühling ist ziemlich feucht, im April sehr veränderlich, der Mai ist schön und trocken. Der Sommer ist veränderlich mit Gewittern, die Tage hitzig, die Nächte kühl, größtenteils schön, endet aber mitungestümem* Wetter. Der Herbst ist angenehm, trocken und schön, es reift und gefriert zeitlich, doch tritt nur mäßige Kälte ein. Der Winter wird sich so ziemlich rauh gestalten und endet mit großer Kälte." Das also wäre in großen Zügen die Skizze des nahenden Jahres; möge es ein Jahr des Frieden, der Freude und des Segens sein!

Die traurige Geschichte eines Frem­denlegionärs teilen die Pariser Blätter mit. Ein gewisser August Levy, der aus Ratzeburg im Elsaß gebürtig ist, hatte sich vor mehreren Jahren zur Fremdenlegion anwerben lassen. Nach beendeter Dienstzeit, die er größtenteils im Senegal verbracht hatte, kam er nach Paris zurück, um Arbeit zu suchen. Aber das Sumpffieber das er sich in Afrika zuge- zogen, hatte ihn so geschwächt, daß er keiner halb­wegs anstrengenden Arbeit gewachsen war. Seine Dienste wurden überall zurückgewiesen, und da er schließlich aller Mittel entblößt war, kam er auf die Idee, sich einsperren zu lassen, um nicht Hungers zu sterben. Er führte auch sein Vorhaben aus, indem er in einem dem Polizeikommissariat des 13. Bezirks gegenüberliegenden Restaurant einige Fensterscheiben einschlug. Er wurde sofort verhaftet und der Polizei­kommissär Remougin sah sich genötigt, den bedauerns­werten Exfremdenlegionär nach dem Untersuchungs­gefängnis abführen zu lassen.

Merarisches.

Ei» zuverlässiger Führer durch die gesamte Zeitungs- und Zeitschriftenlitteratur des In- und Auslandes ist der soeben in 31. Auflage erschienene große Zeitungskatalog und Jnsertions« kalender für 1898 der Annoncen-Expedition Ru­dolf Masse. Uebersichtlich angeordnet, enthält der Katalog ein vollständiges Verzeichnis sämtlicher Zei­tungen und Fachblätter Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, sowie aller wichtigen Blätter des übrigen Auslandes. Er informiert den Inserenten über die Verbreitung, Erscheinungsweise, politische Tendenz der einzelnen Organe, über Jnsertions- und Reklamepreis, Spaltenbreite, Spaltenzahl und über die der Anzeigen­berechnung als Basis dienende Grundschrift der Blät­ter nach dem beigefügten Normal-Zeilenmesser. Die Methode, nach welcher man Annoncen durch typographische oder illustrative Mittel am vorteilhaftesten ausstattet, so daß der Blick des Lesers unwillkürlich auf die be­treffenden Anzeigen gelenkt wird, ist besonders aus­führlich und anschaulich behandelt. So wird u. A. ein reiches Material moderner und eigenartiger Ent­würfe dargeboten, die wegen ihrer praktischen Ver­wendbarkeit der inserierenden Geschäftswelt willkommen sein werden. Die Firma Rudolf Masse beweist hier­mit aufs Neue, wie sehr sie fortgesetzt bestrebt ist, den Inserenten wertvolle Dienste zu leisten. Was die äußere Ausstattung des ZeitungskatalogeS anlangt, so ist die beifällig aufgenommene Form einer Pult- mappe mit Schreibkalender für alle Tage des Jahres, unter Verwendung eines neuen und eigen­artigen Einbande», beibehalten. Alles in allem giebt der Inhalt des Katalogs wiederum ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Annoncen-Expedition Rudolf Mosse, während seine typographische Ausführung der Druckerei des Hauses das beste Zeugnis ausflellt. Seinen Zweck, den Inserenten nach jeder Richtung hin zu beraten, gleichzeitig aber ein für den täglichen Gebrauch bestimmtes Handbuch auf jedem Schreibtisch zu sein, erfüllt der Katalog in vollstem Maße.

Gottesdienste.

am ßrfcheinungssest, 6. Januar.

Vom Turm: 220. Der Kirchenchor singt:Lobet de» Herrn, ihr Heiden all!" Predigtlied: 116Werde Licht ec."

9'/- Uhr: Vormitt.-Predigt, Herr Dekan RooS. 5 Uhr: Missionsstunde im Vereinshaus, Herr Stadt­pfarrer Schmid. Das Opfer beider Gottesdienste ist für die Heidenmisfion bestimmt.

BeLkameteil.

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Amtliche KeklMlltmachullgkü.

Revier Liebenzeü.

Stangen-Verkauf

am Mittwoch, den 12. Januar 1898, vormit- stags 11 Uhr, auf dem Rathaus in Liebenzell, aus den Distrikten: Möttlingerhöhe, Hochholz, Simmozheimer- wald, Mvnakamerhang, Haugstetterhang, Bieselswald und Aeußerer Wald:

Baustangen: 938 I., 426 II., 99 III., 4 IV. Kl., Hagsiangen: 378 I., 1303 II., 869 III., 153 IV. Kl., Hopfenstangen: 6539 I., 2497II., 307 IH., 7893 IV., 3058 V. Kl., Rebstecken: 4661 1., 1640 II. Kl. und 1160 Bohnenstecken.

Die Forstwartr in Liebenzell, Kaffee­hof, Bieselsberg und Möttlingen werden die Stangen auf Verlangen vorzeigen.

Ae BMim

der nengewählte« Gem^nderats- mttglieder findet in öffentlicher Sitzung der bürgerlichen Kollegien am

Mittwoch, den 5. Januar 1898, vormittags 11 Uhr,

statt.

Stadtschultheiß

Haffner.

Haus- und Gartenverkauf.

DaS dreistöckige Wohn- hauS deS Drehers Ohn- gemach mitWerkstattgebäude und Garten in der Badgaffe gelegen, kommt am

Freitag, den 7. ds., vorm. 11 Uhr,

auf dem Rathaus hier zur einmaligen Versteigerung.

Stadtschultheiß Haffner.

Hirsau.

Fichtenstangen-

Berkaus.

Am Freitag, 7. Januar 1898, vormittags 10 Uhr, werden auf hiesigem Rat­haus

635 St. fich- tene Bau-, Hag- und Hopfen­stangen

schönster Qualität, aus dem Gemeinde­wald Ottenbronnerberg verkauft.

Abfuhr ganz günstig.

Den 3. Januar 1898.

Gemeinderat.

Monakam.

Holzverkauf.

Am Mon­tag, den 10. Januar, mittags 1 Uhr, werden auf dem hiesigen Rathaus aus Gemeindewald Layle

41,53 Festm. Langholz und 13 Rm. Brennholz

verkauft. Abfuhr für's Langholz sehr günstig.

Gemeinderat.

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