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ihre Geschichte bis ins Mittelalter zurückverfolgt, immer größerer Armuth und schrecklicherem Elend preisgegeben waren. Wir wollen nicht auf die fortwährende Zunahme der mittleren Lebensdauer der Menschen m allen civilisirten Staaten der Gegenwart Hinweisen, weil man diele lediglich den Fortschritten der Heilkunde zu« schreiben könnte, obwohl sie immer am Meisten von dem physischen Wohlieyn, also von der Nahrung und der Wohnung der großen Masse der Bevölkerung, d. h. der Arbeiterklasse, abha'gt. Nur zwei Thatsachen mögen hier hcrvdrgchoben werben, nämlich: der seil den Zeiten des Mittelalters fortwährend gestiegene Arbeitslohn, und die in früheren Zeiten so häufige Wiederkehr der Hungersnot!) und ihrer steten Begleiterin, der Pest, oder irgend einer andern verheerenden Krankveit. Hinsichtlich des ersten Punktes wollen wir nur dieß bemerken, daß früher d r Erbeiter. um ein bestimmies Maß Korn zu verdienen, eine größere Anzahl Tage brauchte, als sezt. Das andere Faktum ist noch bekannter. Bei dem Mangel an Kavital lebte man von einer Ernte zur andern, und hatte niemals über Vorräthe früherer Jahre zu gebieten. Der Mangel an Kommunikanon zwischen den verschiedenen Ländern u d Gegenden verhinderte die gegenseitige Unterstüzung. So hing man mit seiner physischen Existenz noch ganz von dem wechselnden Wohlwollen der Natur ab. In guten Jahren drückte der Ueverflnß die Preise weit unter das natürliche Maß, und in schlechten entstand Noth und in deren Gefolge ansteckende Krankheiten. Die wenigen -strichen kauften die vorhandenen Nahrungsmittel auf, und die arbeitende Masse, die auf dem Lande noch dazu lediglich aus eine Quote der Ernte des für ihre» Grundherrn bebauten Landes angewiesen war, verhu gene. Die Schwankungen der Grtreivepreise waren in früheren Zeiten entsezlich. Ueberhaupt waren die Eigen- thamsverhältniffe der früheren Zeiten viel ungünstiger, und die Zahl der Bcsizlosen viel größer, als jezt. Wir wollen von Griechenland und Rom absehen, wo bekanntlich die Ungleichheit des Besizes und des Einkommens enorm groß war — und nur in Bezug auf das Mittelalter Einiges bemerken. Im Mittelalter war zwar die Zahl der Sclavcn geringer, als im Altexthum, aber der Grundbesiz, fast der einzige Reichthum der Völker, erbte in wenigen Familien fort, und der größte Theil der Bevölkerung, zum Theil unfrei, zum Theil halbfrei, seufzte -in verschiedenen Abstufungen unter dem Drucke der Zehenten, Frohndienste, Bannrechte und anderer Lasten. Nach einer in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts angefertigten Statistik über England machten Diejenigen, welche man in damaliger Zeit allein als Grundbesitzer betrachten
kann, nur 3,3 Proz. der ganzen Bevölkerung aus. Halbfreie dienst- und abgabenpffichtige Bauern gab es unter 300,000 Familienvätern 23,072 oder 7,6 Proz-, Hörige dagegen über 200,000 und Sclaven 25,000. Unfrei und besizlos waren also noch wenigstens drei Viertel der Bevölkerung. Aus andern Ländern fehlen uns genaue statistische Angaben über die Besizverhält- niffe des Mittelalters, aber nichts berechtigt uns, irgendwo anders einen vollkommeneren Zustand vorauS- zusezcn. Wie ganz anders haben sich nrm die gesellschaftlichen Verhältnisse der europäischen Menschheit in neuerer Zeit gestaltet. Keine Sclaven, keine Hörigen, keine Frohndienste und Bannrechte mehr. Jeder iss Herr seiner Person und gilt für eigenthumsfahig. Dre großen, ehedem unveräußerlichen und untheilbaren Guts- berrschafkcn find zersprengt, und in die Hand vieler Eigenthümer gelangt. Alle Befiz- und Arbeitsmonopole sind aufgehoben, und neben dem Grund und Boden jedes Volkes ist ein großes, bewegliches Nationalve»» mögen geschaffen, an dem jede tüchtige Arbeitskraft Anthcil gewinnen kann. In Großbritannien kann man troz der abnormen agrarischen Verhältnisse die Zahl der Eigenthümer, welche außer ihrem Arbeitslohn noch eine Grund- oder Kapitalrente beziehen, allermindestens auf die Hälfte der Bevölkerung anschlagen. In Frankreich ubersteigt die Zahl der ländlichen Grundbesizer die Hälfte der Bevölkerung. In Preußen mag auf die Grundbesizer fast ein Drittel der Bevölkerung kommen. In Nassau hatten im Jahre 1830, abgesehen von den Hauseigenthümcrn in den Städten, 45 Proz- der Familien Grundbesiz. In Hannover gibt es bei einer Bevölkerung von 1,688.285 Seelen (>836) außer dem Staat, den Ritlergutsbefizern und den Korporationen 265,629 Gutsbcfizer, also (4 Personen «uf die Familie gerechnet) 62 Proz. der Bevölkerung, und Belgien umfaßt sogar bei einer Bevölkerung von 3,992,240 Seelen (1839) in den Städten und auf dem Lande 945,659 Grundeigenthümer oder 94 Proz. der Bevölkerung. Man sieht alw, wie ungegründet die Klagen der Sozialisten über die ungleichen Eigenthumsverhältniffe unserer Zeit im Vergleich mit den früheren Perio-en der Geschichte sind, daß vielmehr die bcsizenve Klaffe im Verhältnis zur besizlosen sich allmählig immer mehr vergrößert, die .esizlose dagegen immer mehr verringert hat, obwohl im Einzelnen immerhin Rückschritte Vorkommen mögen. (Bad. Lvsztg.)
Fliegen im Sommer aus den Zimmern zu vertreiben. Man räuchere mit einem Stückchen Kampher, wodurch sie gewiß vertrieben werden.
Neuenbürg. Ergebniß dos Hruchtinarkts am 11. August 1855.
Getreide-
Gasttungen.
Vori
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fl-
Neue j Ge- Zufuhr'sammt- iBetrag Schfl. I Schfl.
Heutig, j Ver- I kauf.
I Schfl.
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Rest
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Schfl.
1 Höchster iDurchfchnittS- j Preis.
I fl- ! kr.
Wahrer
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fl. ' kr.
Niederster Durchschnitts- Preis, fl. > kr.
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Summe.
fl. l kr.
Kernen, alter
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6
6
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21
30
21
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21
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129
Gcm.Frucht
3
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3
3
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15
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15
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15
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45
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Gerste
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Ackerbohnen
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2
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Summe
5
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9
2
174
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In Vergleichung gegen die «Ährannc am 4. August ist der Mittelpreis des Kerums niederer um 14 kr.
Brodtaxe vom 29. Juli 1855 an:
nach dem Mittclpreis der Schranne am 4. u. I I. August von 21 fl. 42 kr.
4 Pfund weißes Kernenbrod 18 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 4^/z Loth.
Kleischlaxe vom 15. Mai 1855 an:
Ochsenfleisch .......... 12 kr.
Rindfleisch .......... 10 kr.
Kuhfleisch.10 kr.
Kalbfleisch ..8 kr.
Hammelfleisch . .. 9 kr.
Schweinefleisch unabgezogen .... >4 kr.
abgezogen ..... 13 kr. Stadt-Schuldhciffenamt. Weßinger.
Redaktion, Druck und Verlag der Meeh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.