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unentgeldliche Abtretung von Grund und Boden und besondere Privilegien für den Betrieb dieser Unternehmungen versprochen werden.

In Brüssel wurde erm 20. Juli nach lOtägiger vollkommener Ruhe wieder ein sebr heftiger Erdstoß verspürt. dem bald mehrere kleinere folgten, die sich seikhei alle Tage bis zum 25., wo oae Erdbeben in der Schwei; und in Deutschland stattfand und von welchem Tage das Schreiben in der Allg. Ztg. datirt ist, sich wiederholten.

Kamiesch wird zu einem Kriegspla; ersten Ranges gemacht, auch bereits offene Vorberei­tung zu einem etwa nöthigen Winterfeld;ug getroffen.

Ueber die Dinge auf dem asiatischen Knegs- schauplaze herrscht vieles Dunkel. Kars ist wenigstens noch ntcht ernstlich angegriffen, auch Erzerum noch nicht verloren; ja neuerdings heißt es, bas Erscheinen drs längere Zeit «odl ge­glaubten Schamyls in der Rahe von Tiflis habe die russischen Pläne gegen jene Städte durch­kreuzt ober gar vereitelt. Man sprach davon, der in Konstantinopel gewesene und vom Sul­tan mit Ehrenbezeugungen überhäufte Omer Pascha habe das Commanbo in Asien überneh­men sollen; er ist nach Eupaioria zurück und soll nach Andern wieder au die Spize der Do­nauarmee treten.

Amerika.

Eine große Spannung herrscht zwischen den Deutschen und Knownothings, wovon die Mäßig keitsgcseze zeugen, welche das Ausschenken von Wein, Bier und andere» Spirituosen verbieten und hauptsächlich gegen die Deutschen gerichtet sind. Bis jezt ist es den Behörden nicht ge­lungen, ihr Gesez burchzusühren — alle Schen­ken stehen nach wie vor offen - aber es läßt sich nicht läugnen, daß dieser offene Widerstand eines großen Theils der Bevölkerung gegen das Gesez nicht nur die Thvrbeil der gesezgebenden, sondern auch die Schwäche der vollziehende» Gewalten beweist.

Miszellen.

Es ist unlängst von einem aus Rüböl gemachten Butterschmalz berichtet worden. — Dinglers politech- nisches Journal bringt folgendes Recept dazu:

Die Bereitung von Schmalzöl und Schmalzbutter.

Von C. Pu sch er in Nürnberg.

Seit etwa zwei Jahren wird in Hamburg und Leipzig ein Schmalzöl und Schmalzbuttcr aus Repsöl fabrizirt. Nach nachstehendem einfachen Verfahren ist es mir gelungen, das Rübsamenöl von seinem unange­nehmen Geruch und Geschmack zu befreien und es da­durch in obenerwähntes Schmalzöl zu verwandeln.

6 Loth fein gepulverte Kartoffelstärke rühre man unter 8 Pfd. RepSöl, erhize solches in einem gut ver­

zinnten kupfernen Kessel, unter stetem Umrühren, mittelst eines hölzernen Spatels, am besten in einem Sand­bade, bis zum angehenden Sieden. Hiebei fängt das Oel zu schäumen an, weßhalb eS räthlich ist, ein zwei­mal so großes Gefäß, als der Raum des Oels ein­nimmt anzuwenden. Nach einer Viertelstunde läßt die­ses Schäumen nach, das Oel kocht ruhig fort, die darin suspendirte Stärke färbt sich schwarzbraun und eine starke Entwickelung des unangenevm riechenden ätherischen Oels finden statt. Leztere Entwickelung ist bei größere» Quantitäten sehr stark und dadurch für den Laboranten höchst unangenehm, daher es rathsam ist, die Ovcration unter einem gut ziehenden Schlot vorzunehmen. Man läßt nun das Oel 2—3 Stunden, bei größeren Quantitäten noch länger fortfieden, bis dasselbe seinen widerlichen Geruch und Geschmack mit einem angenehm süßlichen vertauscht hat. Der Kessel wird jezt vom Feuer entfernt und das erkaltete Oel zum Absczen der gebildeten Stärkekohle in ein Paffen­des Gefäß gegossen. Nach 48 Stunden Ruhe erhält man ein klares goldgelb gefärbtes Oel, welches fich kalt zu Salat, und crhizt zu den verschiedensten Spei­sen anstatt Butter und Schmalz verwenden läßt.

Um ein Entzünden des OelS zu verhüten, wird das Erhizcn desselben im Sandbad vorgenommen; die Feuerung kann dann auch mit dem billigsten Brenn­material geschehen.

Der Verlust bei dieser Reinigung beträgt kaum 2 Prozent.

Ein so zubercitetes, also von Wasser und ätherischem Oel befreites Repsöl hat die Eigenschaft, an der Luft nicht ranzig zu werden; ich habe solches zwei Monate lang der Luft ausgesezt und nach dieser Zeit unver­ändert gefunden. Durch diese Eigenschaft eignet es sich auch als Schmieröl zu allen Maschinentheilen.

Vermischt mau 2 Tbeile von diesem Oel mit 1 Theil frisch ausgelassenem Rindsfett, so stellt dieses Gemisch die oben erwähnte Schmalzbutter dar.

Daß man statt der Kartoffelstärke auch Waizen- stärkeabfälle, Sägespäne rc. anweubcn kann, steht nicht zu bezweifeln. ,

Scherz-Kalender.

Für Mädchen.

Bringt der August ein Mägdelein,

So ist es niedlich, hübsch uno klein.

Es zeigt ein freundliches Gesteht Und scheut fich vor der Arbeit nicht.

Es wird geliebt von Alt und Jung,

Und hört sein Lob mit Mäßigung,

Hat viele Freier, hält lange fle hin,

Wählt aber verständig nach eigenem Sinn.

Für Knaben.

Ein Knabe, im August geboren,

Hat seine Tücke hinrer'n Ohren,

Ist eigensinnig, wenn auch still,

Und thut nicht, was man haben will,

Jagt Pserde und wirft Hunde gern.

Hält fich von guten Knaben fern.

Es schenkt ihm Niemand sein Vertrauen,

Vom Lehrer wird er oft gehauen.

Redatkion, Druck und Verlag der Mee h'schen Buchdrucker« in Neuenbürg.