98V. Klafter buchenes Prügelholz,

I V, „ birkenes Prügelholz,

57V, „ tannenes Prügelholz und

19 „ tannene Scheuer.

A. A.:

Schuldheissenamt. K nöll er.

Privatnachrichten.

Neuenbürg.

Weiße und rothe Weine in verschiedenen Sorten verkauft billig

Küfer Bauer.

Neuenbürg.

Unterzeichneter hat im Auftrag einer Be­schäftigungsanstalt für arme Kinder schöne, gute,

blaue Oberhemden für Fuhrleute, Schäfer re

zu billigen Preisen zu verkaufen.

Jakob Hart mann.

W i l d b a d.

Heute und morgen ist das

zum Leztenmale zur Schau aus­gestellt.

Den 11. August 1855.

«I. LLttlvIriiOr-

Physiker.

Landwirthschastliches.

Die Maul- und Klauenseuche des Rindviehs.

In neuerer Zeit kommt die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh wieder zum Vorschein, daher ich über diese Krankheit folgen­des mittheilen will:

Beim Beginn der Krankheit haben die Thiere Fieber, heißes Maul, starke Speichel- Absonderung und stark geröthete Augen; die Freßlust und Milchabsonderung vermindert sich und am 3. bis 5. Tag zeigen sich in der Maul­höhle weiße Mütterchen, die aufbrechen und an­fänglich eine kleberige, wässerige, später aber eine eiterartige Feuchtigkeit absondern. Bei nach­lässiger oder fehlerhafter Behandlung bilden sich förmliche Geschwüre in der Maulböhle, die die Kranken am Fressen so sehr hindern, daß sie nicht selten in Abzehrung verfallen.

Hinsichtlich der Fußleiden, so zeigen sich die Klauen und die Krone anfänglich sehr warm, die Thiere hinken und am 3. Tage bilden sich an den Ballen und zwischen den Klauen Ge­schwüre, die häufig die Lostrennung der Horn- rände zur Folge haben.

Bei sorgfältiger Behandlung ist an sich diese Krankheit nicht gefährlich, dagegen wenn sich der Milzbrand, was in den heißen Sommermonaten nicht selten geschieht, mit ihr verbindet, dann kann sic höchst verderblich werden.

Was nun die Behandlung betrifft, so gebe man den Kranken täglich einigemal Glaubersalz, lasse den vollblütigen Thieren zur Ader, wasche das Maul täglich 4—6 Mal mit einer Mischung von Essig, Wasser und etwas Salz aus und bestreiche nachher die Bläschen mit reinem Fett.

Haben dir Kranken zugleich Hize in den Füßen ober Klauen, dann sind sie täglich meh- reremal in fließendes Wasser zu stellen, oder es ist ein Umschlag von Leimen mit Essig und Wasser an die Klauen zu machen und derselbe öfters mit Essig und Wasser anzufeuchten; bil­den sich Geschwüre, dann sind dieselben mit Terpentin und schwarzem Stcinöl zu bestreichen und mit Werk zu bedecken.

Schließlich habe ich noch zu bemerken, daß es, wenn sich die Krankheit in einem Stalle, wo ein größerer Viehstand vorhanden ist, zeigen sollte, am gerathesten ist, sämmtliche noch gesund scheinende Thiere zu impfen, bann nimmt die Krankheit einen regelmäßigeren und schnelleren Verlauf, während sie sich selbst überlassen, mehrere Wochen dauern kann, bis alle Thiere vurchgeseucht haben.

Neuenbürg im August l855.

Oberamtsthierarzt

Landet.

Sronik.

Deutschland.

Frankfurt a. M., 2. Aug. Auch in den lezten 10 Tagen dauert die Stille auf allen europäischen Fruchtmärkten fort. Ein starkes Herabgehen der Preise ist nirgends bemerkbar, da die Märkte überall nur schwach befahren sind, eine Folge der Erschöpfung der alten Vor- räthe, so wie der dringenden Feldarbeiten bei Beginn der Ernte. Ueberall zeigt sich, daß die Verkäufer nicht geneigt sind» im Preise viel nachzugeben, die Käufer nicht, über ihren augen­blicklichen Bedarf anzuschaffen. Obgleich die fallende Tendenz der Preise nicht zu verkennen ist, haben doch auch wieder die ungünstigen Re­gentage und der Ausbruch der Kartoffelkrank­heit in vielen Gegenden vorübergehende Steige­rungen auf kleineren und größeren Märkten sowohl Nord- als Süddeutschlands zur Folge gehabt.