Ich glaube," erwiederte der Baron betreten,ich glaube Sie zu verstehen und bin bereit, Ihnen Genug­tuung zu geben, wie Sie es verlangen."

»O Himmel," fuhr der Fremde fort, »o Himmel, wie ungleich würde der Zweikampf zwischen uns beiden seyn! Ich bin überzeugt, daß Sie eben so wie ich den Zweikampf nicht für eine kindische Raserei halten und keineswegs glauben, daß ein paar Tropfen Blut, vielleicht dem gerizten Finger entquollen, die befleckte Ehre wieder rein wasch.» können. Es gibt mancherlei Fälle, die es zweien Menschen unmöglich machen können, auf dieser Erde neben einander zu existiren, und lebte der eine am Caucasus und der andere an der Tiber, xS gibt keine Trennung, so lange der Gedanke die Existenz des Gehaßten erreicht. Hier wird der Zwei­kampf, welcher darüber entscheidet, wer dem andern den Plaz auf Vieser Erde räumen soll, nothwendig. Zwischen uns beiden würde, wie ich eben gesagt, der Zweikampf ungleich seyn, da mein Leben keineswegs so hoch zu stellen, als das Ihrige. Stoße ich Sie nie­der, so tödte ich eine ganze Welt der schönsten Hoff­nungen; bleibe ich, so haben Sie ein kümmerliches, von den bittersten qualvollsten Erinnerungen zerstörtes Da- sepn geendet! Doch die Hauptsache bleibt, daß ich mich durchaus nicht für beteiligt halte. Sie hießen mich gehen und ich ging!"

Die lezten Worte sprach der Fremde mit einem Ton, der die innere Kränkung verrieth. Grund genug für den Baron, nochmals sich vorzüglich damit zu ent­schuldigen, daß, selbst wisse er nicht warum, ibm der Blick des Fremden bis ins Innerste gedrungen sry, daß er ihn zulezt gar nicht habe ertragen können.Möchte," sprach der Fremde,möchte doch mein Blick in Ihrem Innersten, drang er wirklich hinein, den Gedanken an die bedrohliche Gefahr aufgeregt haben, in der Sie schweben. Mit frohem Muthe, mit sugendlicher Unbe­fangenheit stehen Sie am Rande des Abgrundes; ein einziger Stoß, und Sie stürzen rettungslos hinab. Mit einem Wort Sie sind im Begriff, ein leiden­schaftlicher Spieler zu werden und sich zu verderben."

Der Baron versicherte, daß der Fremde sich ganz und gar irre. Er erzählte umständlich, wie er an den Spieltisch gcrathen, und behauptete, daß ihm der eigentliche Spielsinn ganz abgehe, daß er gerade den Verlust von ein paar Hundert LouiSd'or wünsche, und wenn er dieß erreicht, aufhören werde zu pointiren. Bis jezt habe er aber das entschiedenste Glück gehabt.

--Ach," rief der Fremde,ach eben dieses Glück ist Pie entsezlichste, hämischste Verlockung der feindlichen Macht! eben dreses Glück, womit Sie spielen, Baron! die ganze Art, wie Sie zum Spiel gekommen sind, ja selbst Ihr ganzes Wesen beim Spiel, welches nur zu deutlich vcrräth, wie immer mehr und mehr Ihr Interesse daran steigt Alles - erinnert mich nur zu lebhaft an das entsezliche Schicksal eines Un­glücklichen, welcher. Ihnen in vieler Hinsicht ähnlich, 4 °en so begann, wie Sie. Drßhalb geschah es, daß ich mein Auge nicht verwenden konnte von Ihnen, daß jch mich kaum zurück zu halten vermochte, mit Worten das zu sagen, was mein Blick Sie errathen lassen sMe! -- O sich doch nur die Dämonen ihre Krallen­

fäuste ausstrecken, dich hinabzureißcn in den Orkus! so hätt' ich rufen mögen Jch wünschte Ihre Bekannt­schaft zu machen, das ist mir wenigstens gelungen. Erfahren Sie die Geschichte jenes Unglücklichen, dessen ich erwähnte; vielleicht überzeugen Sie sich dann, daß es kein leeres Hirngespinnst ist, wenn ich Sie in der dringendsten Gefahr erblicke und Sie warne.«

(Fortsezung folgt.)

Das wird eine Sprach-Verwirrung in der Krim! Ende Februar sollen auch 15,000 Piemontesen dahin maschiren und schwimmen. Dana schwirrts eng­lisch. französisch, türkisch, italienisch, russisch und tarta- > risch durcheinander und am Ende wirds dort so wenig fertig, als in Babylon beim Thurmbau.

Wie vielfach die Wege sind, welche die Specu, lat ion geht, zeigt die Annonce eines Mr. W. Wahling in der »S. Francisko-Abendzeitung«, der neben der Empfehlung seiner eleganten Leichenwagen sich erbietet, Todtezur weitesten Versendung auf das Solideste und Prompteste" herzurichten.

Die Mode der weiten offenen Aermel an den Da­menkleidern soll nach dem Ausspruch der Aerzte die Schuld tragen, daß jezt der Schnupfen und Husten so permanent regiert.

Scherz-Kalender.

Für Mädchen.

Mädchen, im Februar geboren,

Sind wie zur Schönheit auserkoren,

Sie wissen das Köpfchen schlau zu dreh«.

Und werden bald nach den Männern sehn.

Einen zu kriegen ist ihnen nicht schwer.

Sie lieben Musik und Tanz gar sehr,

Doch in der Küche sind sie nicht gern,

Und bleiben von Scheere und Nadel fern.

Für Knaben.

Ein Knabe, geboren im Februar,

Hat rauhe Haut und borstiges Haar,

Führt gern ein ungebund >eS Leben,

Und ist dem Kinde spiel ergeben.

Er will stets auf die Straß' hinaus,

Und sizt nicht gern am Buch zu Haus,

Allein da thut er gar nicht klug.

Denn er erwirbt nicht Kenntniß genug.

Württembergische Eisenbahn.

Abfahrten in Mühlacker.

Richtung von Bruchsal nach Friedrichshafen:

Morgens 9 Uhr 2 Min.

Mittags 12 Ubr.

Nachmitt. 2 Uhr 25 Min. Eilzug 1. u. 2. Kl.

Abends 5 Uhr 52 M.

Morgens 7 Uhr 15 M. Güterz. ohne Personenbef.

Richtung von Friedrichshafen nach Bruchsal:

Morgens 7 Uhr 25 Min-

Morgens 8 Uhr 40 Min.

Morgens 11 Uhr 40 Min.

Nachmittags 3 Uhr 25 M. beschleun. Zug 1. u. Kl.

Abends 4 Uhr 23 Min. Güterzug.

Redaktion, Druck und Verlag der Mee h'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.