dir, lieber Vater, zur Beendigung dieser Kur bestens gratulircn.«

»Das nehme ich an!" rief ich lachend:denn mehrere solche Kranke könnten dem seligen Asklepios selbst die Praris verleiden.'

»Klage licht, Alter," tröstete Leuchen mild; »du darfst deinen Thee im Garten trinken.» Und ver­gnügt gingen wir hinunter.

' Gegen Zehn ward ich eilend zu LieSbeth gerufen. Ein gewaltiger Eiterherd der Leber, über den sie nie geklagt, dessen Daieyn ich aus keinem Zeichen ahnen gekonnt, hatte, durch Adhäsion beider Organe an's Zwerchfell, den Weg in die Lunge gefunden. »Ich wußt's ja!" rief sie mir, die Hand erhebend, entgegen; eine Viertelstunde später umstanden wir die Leiche.

In ihrem Schrank fand sich ein bis auk's Kleinste vollendetes Sterbkleid, welches die Aermste in einsamen Stunden selbst genäht. Sie ward darin begraben! * » *

Es kann nicht meine Absicht sepn, durch vorstehende Erzählung dem nur zu üppig überall wuchernden Aber­glauben das Wort zu reden; doch verbürge ich die Thatsache, die noch Vielen außer mir bekannt ist. Daß andauernde, dcprimirende Stimmung Leberübel her­vorruft, die sich, langsam unv tückisch heranschleichend, gar oft dem Auge des Arztes lange verbergen, ist all­bekannte Erfahrung.

Die fast unglaubliche Thatsache, daß ein Bestohlener den Dieb seiner Uhr, den er nur wenige Augenblicke gesehen hatte, nach 42 Jahren wicdererkannte. wird von der »Gazette de Lyon«, wie folgt, erzählt: »Am 27. April 18l2 fand zu Lyon die Hinrichtung zweier Falsch­münzer statt. Inmitten deS ZuschauergewühlS fühlte ein Seidenarbeiier, daß ihm eine Hand die Uhr entriß, und cs gelang ihm auch, den Tbaier zu packen. Ein plözliches Gedränge nöthigte ihn, den Dieb loszulassen, und dieser entwischte; seine Gesichtszüge blieben aber dem Gedächtnis des Bestohlenen eingevrägt. Vor einigen Tagen führte ein heftiger Regenguß zwei schon bejahrte Männer unter einem Thorwege der Straße Peyrat schuzsuchend zusammen. Der eine, nachdem

er den sehr wohlgekleideten Nachbar aufmerksam be­trachtet hatte, trat vor ihn hin, und verlangte, seiner Sache gewiß, die gestohlene Uhr zurück, indem er ihm Datum und Umstände ins Gedächtnis rief. Umsonst ! versuchte der stattliche Herr zu läugnen. Als der i Seidenarbcitcr mit dem Polizei-Commissar drohte, gab Jener, der. obgleich durch die Verjährung vor Strafe sicher, doch das Aufsehen scheuen mochte, schnell gute Worte, nahm aus seiner Brieftasche eine Banknote von 500 Fr., reichte sie dem Arbeiter, dessen Uhr 15 bis ' 29 Fr. wcrth gewesen war, und entfernte sich mit i raschen Schritten."

Auch in der Stadt Koburg fängt man an, den Rauchverzehrer sowohl in Privatgebäudcn als auch I in Fabriklokalitäten einzurichten, wodurch 30 Prozent i deS Brennmaterials erspart werden. Diese Erfindung - ist bei den hohen Preisen des Brennmaterials von der größten Wichtigkeit. Die ersten Einrichtungen sind in Koburg von einem Pyrotechniker aus Dresden erfolgt.

(Militärische Logik.) Selbstgespräch eines Veteranen. Wenn nur der einfältige Elihu Burrit mit seinen Olivenblätter» daheim bliebe! Krieg und- Blutvergießen soll unchristlich seyn? Kreuzschwernoth l Wenn Einer mich erschießt , darf ich ihn doch auch erschießen.

Auflösung der Räthsel in Nr. S.

l-

> Der LeonteS, welcher zwischen dem Libanon und

Antilibanon fließt und sich ins mittelländische Meer ergießt. Leo», Stadt in Spanien mit 10,000 Einw.

2 .

Livia, die Gemahlin des römischen Kaisers AugustuS, Olivia Bolivia. Republik in Südame- I rika. 2i),000 Q.M. groß mit etwas über 1 Milk.

! Einw.

! 3 .

! Sau, Nebenfluß rer Donau Pau, Hauptstadt im

> Departement der nieder» Pyrenäen mit 12,600 E.

Zwei Schüler aus Neuenbürg, welche die Räthsel

gelöst haben, erhielten die hiefür bestimmte Prämie.

Die Redaktion.

Neuenbürg. Ergedniß doS Kruchtmarbts am 20. Januar 1855.

Getreide-

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Höchster

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Kernen

49

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23

15

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12

22

48

U37

Gem. Frucht

4

4

2

2

!6

16

16

32

Gerste

1

1

1

Haber

Ackerbohnen

2

2

2

18

40

18

40

18

40

37

20

Summe

3

5

56

53

3

1206

20

In Vergleichung gegen die Schranne am 13. Jannar ist der MittelpreiS deS Kernens höher um II kr.

Brodtaxe

nach dem Mittelrrcis der Schranne am 5 u. 13 Januar von 22 ff. 37 kr.

4 Pfund weißes Kernenbrod IS kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 4Vü Loch.

Fleischtaxe seit II. Dezember 1854:

11 kr. Hammelfleisch.

Schweinefleisch unabgczogen . . . abgezogen . Stadt-Schuldheissenamt.

Ochsenfleisch ......

Rindfleisch.>0 kr.

Kuhfleisch.>0 kr.

Kalbfleisch.6 kr.

Weß

. 9 kr.

. 13 kr. . 12 kr. i n g e r.

Redaktion, Druck und Verlag der M eeh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.