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Neuenbürg.
Ein Logis für eine kleine geordnete Familie hat zu vermiethen
Wilhelm Blaich/ Seilermeister.
Land wn 1 hschaflliches.
(Schluß.)
Deshalb gehen meine Nachschläge dahin:
1 > Den Acker schon dann zu Grasland liegen zu lassen, so lang er noch in Kraft steht, damit sich das Gras gleich im ersten Jahr vollständig bestocken kann.
2» Gras- und Kleesamen oder wenigstens Kleefarnen allein in die vorangehende Sommer- oder Winterfrucht einzusäen, damit die guten Gräser gleich im ersten Jahr in gehöriger Menge ankommen, so daß sie dadurch in den Stand gesezt si.d, gegen die schlechten Gräser den Plaz zu behaupten. Zu solcher Ansaat eignet sich der gewöhnliche rorhe K4ee bloß auf ganz gute Aecker; aus andere Aecker, die nicht so sehr im Dung suchen, i>t der weiße Klee viel besser, weil ihm der Sandboden mehr zu chlägt als dem andern.
Auf 1 Morgen nimmt man 6—8 Pfund weißen oder rochen Klee und dann noch dazu 15—20 Pfund Grassamen. — Die Ausgabe für den Grassamen will man gewöhnlich sparen und streut Heublum'en auf den Acker. Dabei geht man aber in der Regel fehl, denn die Heublumen enthalten nur wenig reifen Samen und zwar nur von denjenigen Gräsern, welche frühe blühen und deren Samen deßhalb noch vor der Heuernte reif werden; die Gräser, welche das beste Futter geben, werden gerade zu der Zeit gemäht, wo sie noch in der Blüihe stehen; von denen ist also gar kein, oder wenigstens kein guter Samen in den Heublumen enthalten. Sodann macht man nicht selten noch den weiteren Fehler, daß man Heudlumcn von nassen Wiesen auf trockene Felder bringt, wer aber die Gräser, die an zwei so verschiedenen Stellen wachsen, aufmerksam mit einander vergleicht, der wird finden, daß es ganz verschiedene Grasarten sind, die aus trockenem und aus nassem Boden Vorkommen; es ist also übel gethan, wenn man Heublumen von nassen Wiesen auf trockene Aecker bringt. Zur Grasiaat eignet sich besonders das sogenannte englische Ray- gras. Die Kosten dafür sind nicht so bedeutend, daß sie von der Anstellung eines Versuchs ahschrecken sollte. 6 Pfund weißer Kleesammen kosten 2 bis 3 ff. und 20 Pfund Raygras 3 bis 4 fl., zusammen also per Morgen höchstens 7 fl., waö durch den Mehrertrag von 7 bis 10 Ctr. Heu bezahlt wird, ungerechnet den größeren Werth, den das Heu durch die Beimischung besserer Futterkräuter erhält. Wie ober schon oben gesagt ist, so kann man auch schon durch die bloße Aussaat von weißem Klee das Grasland sehr verbessern und hat dann keine so große Ausgabe.
3) Als weitere Regel möchte ich dringend empfehlen, die Aecker nicht so lange als Grasland liegen zu lassen. Zwei bis höchstens drei Jahre sind ausreichend; dann be- , hält man ein gutes Grasland und der Acker kommt nicht so sehr herunter, wie dieß sonst der Fall wäre, wenn man ihn 5 bis 6 Jahre lang oder noch länger liegen läßt. Während in den ersten 2 Jahren ein gutes Grasland, namentlich wenn der Acker zuvor in gutem Düngungszustand und tief gebaut war, und wenn man durch Klee und Grassaat nachgeholfen hat, zwischen 30 und 40 Centner Veu per Morgen adwtrft, gibt es in dem 4. und 5. Jahr kaum den 3. Theil, und ausserdem macht sich die Ausmagerung noch bei der Nachfrucht bemerklich; wenn man das Grasland wieder frisch umgebrochen hat, zu dem muß man bann sehr stark düngen, wenn das Grasland lange gelegen hat, während man da wo schon nach zwer Jahren der Umbruch > stanfindet» in der Regel nur ganz wenig mit t Mist nachzuhelfen braucht; da der Rasen, so , lange er noch dicht und fest ist, als ein guter Dünger wirkt. Diese hehren sind anderwärts schon längst erprobt und namentlich auch in unserer Gegend auf dem Gut in Alzenberg bei Calw; es liegt darin eine große Aufforderung, die Sache auch hier zu probiren und wer nicht gleich mit einem ganzen Morgen anfangen will, der probire es wenigstens mit einem halben; aber wie gesagt, wenigstens nicht auf einem ganz schlechten Acker.
C. Fi schbach.
" Sronik. —
Deutschland.
Frankfurt, 10. Jan. Londoner Blätter vom Montag Abend bestätigen die uns bereits vorgestern aus Wien und London durch den Telegraph zugekommene Nachricht, daß Rußland die vier Garantiepunkte ohne Vorbehalt angenommen. Der ministerielle „Globe" berichtet, „daß Rußland die vier Garantiepunkte, welche in dem von den Botschaftern der drei verbündeten Mächte am 28. Dezember übergebenen Protokolle aufgestellt sind, positiv angenommen hat." Die „Times" meldet dasselbe in einer zweiten Ausgabe und fügt noch hinzu, „daß Rußland ohne Vorbehalt annimmt." (F.J.)
Württemberg.
Dienstnachrichten.
Seine Königliche Majestät haben übertragen:
die eoang. Pfarrei Pfarrei Ebbausen, OA. Nagold, dem Pfarrer Roller in Unterreichenbach; entlassen:
den Gießerei-Inspektor Stotz in Wasseralfingen, seinem Ansuchen gemäß.
Ernannt auf die Schulstelle: zu Gellmersbach, Dek. Weinsberg, Schulmeister Steiner zu Schlattstall.