den Acker zn lang mit Kraut, Roggen, Lein, Kartoffeln und andern Gewächsen bebaut, und dabei nicht gehörig mit Dünger nachhelfen kann, wen» man dann das Feld zu Gras liege» läßt, so kommen die guten Gräser gar zu selten, und der Grasfisz wird im ersten Jahr nicht so dicht als es uothwendr'g ist, um den Boden vor unnöihiger Anstrocknung und sonstiger Verschlechterung zu schiizen. (Schluß folgt.)

Sronik.

D eutschlanb.

W ü r t t e m b e r a- Dienstnachrichten.

Seine Königliche Majestät haben übertragen:

die erl. Ratbsstelle bei dein Gerichtshöfe in Eßlingen dem Oberjustizasseffor Hörner daselbst, hie erl. Ratbsstelle bei der Regierung des Neckar- krcises dem Oberamtmanu v. Scholl in Heilbronn, bestätigt:

die dem Pfarrverweser Kielmayer in Mayenfels ertheilte Patron. Nomination zu der dortigen evangelischen Pfarrstelle,

entsprochen:

dem Gesuche des Justizreferendärs erster Klaffe Schloß von Laudenbach um Aufnahme in die Zahl der Rechtskonsulenten (mit dem Wohnst; i« Langenburg).

Dicnstcrledigungen.

Die Stelle eines Assessors bei dem Civil- Senate des K. Gerichtshofes in Eßlingen — das Oberamt Heilbronn — die Stelle eines Gadarztes zu Wildbad — und die Forstamts- Asststentenstelle in Leonberg.

Ueber »die Anlegung von Gekreidemagazinen durch den Staat und die Corporationen" enthält der „Staats-Anzeiger" einen längeren Artikel, worin, unter Durchgehung der Geschichte der früher in Württemberg bestandenen Anstalten dieser Art, nachgewiesen wird, daß dieselb»n

weder in früheren Zeiten ihrem Zwecke wirklich entsprochen haben, noch viel weniger unter der- maligen veränderten Verhältnissen von Bortheik seyn würden; daß vielmehr nur ein durchaus freier Gctrcidehandel den wahren Bedürfnissen entsprechen würde. Eine enorme Thcuerung wie in den Jahren 1816 und 1817 sey bei den jezigen Handels- und Berkehrsverhälmissen nicht mehr zu befürchten, aber auch keine so wohlfei­len Zeiten mehr zu erwarten, wie in den zwanziger Jahren; es werbe sich mehr ein mittlerer Durchschnittspreis auch in gesegneteren Jahren bilden.

Die „Karlsr. Ztg." schreibt aus Stutt­gart, 5. Jan. Es scheint, als ob die Zeit der Vertagung der Kammern nicht allein zu Commissionssiznngen, sondern auch zur Annähe­rung, wenn nicht gar völligen Fusion der Alt­liberalen mit den Demokraten bcnüzt werden sollte. Ob die Verschmelzung, so wie sie ange- ftrebt ist, zu Stande kommt, wird die nächste Zukunft lehren; bis jezl verlautet nur so viel, baß von Seiten der Mittelpartei der ehemalige Märzministcr, Staatsrath Duvernoy, sich sehr viele Mühe geben soll, die Einigung herbeizu- führen.

Ausland.

Rußland.

Odessa, 29. Dez: Massen Mrlitärzuzüge. Schneegestöber, Fröste. Zwei Compagnien Sol­daten und 40 Wägen Kranke sind auf dem Transport erfroren. Therometer 24 Grade unter Null. (F. I.)

T ü r k e v.

Aus Kars sind alle europäischen Offiziere, die meisten verunglückte Freiheitskämpfer auS den Jahren 1848—50, zurückberufen worben; ihre gegenseitige Eifersucht, ihre fortwährenden Zwistigkeiten, gepaart mit gänzlicher Unfähigkeit, der ihnen obliegenden Aufgabe zu genügen, tragen die Hauptschuld an den schlimmen Resul­taten des Feldzuas in Asien.

Neuenbürg. Erqebniß des Fruchtmarkts am 5. Januar >855.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest.

Schfl.

Neue f Ge- Zufuhr.sammt- iBetrag Schfl.! Schfl.

.Heutig. ? Ver­kauf, r Schfl.

Im

Nest

gcblicb

Schfl.

Höchster Durchschnitts- Preis, fl. , kr.

Wahrer

Mittelpreis.

fl. ' kr.

Niederster Durchschnitts- Preis, fl. ! kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. ' kr.

Kernen

13

37

50

35

15

23

—

22

13

22

6

777

48

Gem. Frucht

. —

1

1

I

—

16

—

16

—

16

—

16

—

Gerste

—

1

l!

—

1

—

—

—

—

—

—

—

—

Haber

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

Ackerbohnen

2

—

2

—

2

—

—

—

—

—

—

—

—

Summe

15

39

54

36

18

793

48

In Vergleichung gegen die Schranne am 30. Dezember 1854 ist der Mittelpreis des Kernens niederer um 4 kr.

Brodtaxe

nach dem Mittclpreis der Schranne am 23. u. 30. Dezember 1854 von 22 fl. 21 kr.

4 Pfund weißes Kernenbrod 19 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 4'/r Loth.

Fleischtaxe seit 11. Dezember 1854:

Dchsenfleisch Rindfleisch Luhfleisch.

11 kr. 10 kr. 10 kr.

Kalbfleisch ........... 8 kr.

Hammelfleisch. 9 kr.

Schweinefleisch unabgezogen .... 13 kr.

abgezogen.12 kr.

Stadt-Schuldheiffcnamt. Weßinger.

Redaktion, Druck und Verlag der M eeh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg'