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Physikat Stuttgart mit der damit verbundenen Verpflichtung, bei dem Medicin »Kollegium als außerordentliches Mitglied Dienste zu leisten, dein Dr. Kornbeck in Stuttgart zu übertragen fer­ner das Oberamt Geislingen dem prov. Obe» amtmann Schüz definitiv die Kanzlciassisten- tenstelle bei der Regierung des Rekaekreises dem > Oberainlsaktuar Schweizer in Biberach die Pfarrei Groß-Glattbach, Lek. Vachingen dem Pfarrer Krehl in Derdingcn, Dekanats Knitl- lingen die neu errichtete Pfarrei Gablenberg Stadtbek. Stuttgart, dem Bcrw. ders. Wunder­lich, die Ncallehrstelle in Schrainberg dem seith. Amisverw. ders. Germann gnädigst über­tragen. Die von dem Grafen von Fngger- Kirchberg - Weissenhorn dem Pfarrer August Wolfs in Gießen ertheilre patronatiste Nomi­nation auf die Pfarrei Oberkirchberg ist landes­herrlich bestätigt worden.

Diensterledigungen.

Die Pfarrei Roßwaag, Dek. Vaihingen und die Buchhaltcrsstelle bei der Oekononnever- waltnng der Pfleganstalt Zwiefalten.

Stuttgart, st. Nov. Die K a m in er n sollen, so wird jezt versichert, wo möglich noch auf die erste Hälfte des Monats Januar k. I. berufen weroen, damit die Landlagsarbeiien nicht so lange in den Sommer hinein dauern. Doch läßt sich dies schon darum nicht mit unumstöß­licher Gewißheit sagen, weil es von den noch nicht ganz vollendeten Vorarbeiten abhängt. lieber eine in lezter Zeit hier erfolgte polrzeiliche Ausweisung schreibt die Wärt. Corr : In lezter Zeit ist hier ein Mann ausgewiesen worden, der sich Chevalier H e n r r), Ingenieur aus Lon­don nennt und ganz eigenihümliche L'ebensschick- sale gehabt hat. Derselbe ist aus Breiten in Gaden gebürtig, beißt eigentlich Heinrich Maier und entlief als armer l Üfäliriger Bursche seinen Eltern. Er kam nach England, wurde dort Kaufmann und erwarb sich, vom Glück begün­stigt, ein kolossales Vermögen mit Tabaksbandel, indem er in der Havannas und London die größten Tabaksbandelsbäuser besizt. Er leidet jedoch oft an momentaner Geistesstörung, und läßt sich dann zu solchen Ercentriciläten Hinreißen, daß er lästig wird. Deshalb ward er auch in München t wie eS heißt, während der Anwesen­heit des Kaisers von Oestrcich > und später von vier ausgewieien. Er reiste von hier »ach Paris. <F-J )

Aus zuverlässiger Quelle erfährt die ,,Spen. Ztg.," daß sich die kirchlichen Verhält­nisse zwischen der w ürtte m b ergisch e n Ne­gierung und dem katholischen Clerus günstiger, als dies in Gaden der Fall ist, zu gestalten angefangen haben; namentlich haben der Bischof zu Rottenbnrg und der württembergische Minister v. Wächter-Spittler gleichzeitig die Ueberzeugung ausgetauscht, daß nur auf dem Wege der Ver­ständigung ein beiden Theisten wenigstens er­

trägliches, Resultat erzielt werden kann. In Freiburg dagegen scheint der Mainzer Einfluß nach wie vor wirksam zu seyn.

Bade n.

Nach derBad. L'tsztg." fand man gestern früh im Albthal in der Gegend von Psaffenrvtb einen jungen Mann am Raine erschlagen. AlS des Morts dringend verdächtig wurden drei Fuhrleute aus Rotbensol (Württemberg, O.A. Neuenbürg) gefänglich eingezogen, die wabr- schei, lich beim Ausweichen mit dem Getödketen in Streit gerierhen. ,

2l u s l a n v.

Türke y.

Wie der A. Z. aus Konstaiitinopel geschrie­ben wird, haben sich die Türken sehr lange und in richtigem Fnstinkt ge.,en das Einlaufen der Flotten ge ttäubt. Mehrere Großwiirde»träger sollen sehr ungehalten über ihre Zulassung sevn, so der alte Ehosrew Pascha, der darob so außer sich gerieth, daß er frank wurde und man sein Ende erwartet. Die englische Korrespondenz thcilt, indeß in nicht sehr bestimmter Form, die nach London gelangte Nachricht mit, daß ein bedeutendes Treffen zwischen Russen und Türken in Asien stattgefunven habe. Nach einem amtlichen Bericht in der W. Ztg. sind bei Isak- ischa nur >2 Russen, darunter ein Kapitän ge- löttet werden.

Bukarest, 2. Nov. Nach einem dem Fürsten Gorischakoff beule zug> kommenen Berichte sind gestern um die Mittagszeit 800 bis 1000 Mann Türken vor Giurgevo erschienen und haben diese Stadt beschossen. Es entspann sich ein Gefecht längs des Dammes, wobei einige Russen und mehrere Türken gefallen und einige Civilisten von Giurgevo verwundet wor­den sind. Tie Türke» zogen sich stromaufwärts und russische leichte Cavallerie nebst 'inigenGc- schüzen zogen ihnen in derselben Richtung nach. Bei Kalafat fallen täglich klei re Vorpo­st cngefecht e vor.

Neuenbürg. Ergebniß des Fruchtinarkts am 5. November 1853.

TS wurden verkauft:

Kernen:

10 Scheffel ä 26 fl. 12 kr. . . 262 fl. - kr.

23 » ä 26 fl. kr. . . 598 fl. - kr.

9 » ä. 25 fl. 54 kr. . . 233 fl. 6 kr.

2 " L 25 fl. 30 kr. . . 51 fl. - kr.

9 » L 25 fl. 20 kr. . . 228 fl. - kr.

53 Scheffel l372 fl. 6 kr.

Mittelpreis 25 fl. 53 kr.

Haber:

3 Scheffel ä. 7 fl. - kr. . . 2t fl. - kr. Aufgestellt blieben:

Kernen.12 Scheffel.

Haber.2 "

Brodtaxe vom 30. Oktober 1853:

4 Pfund weißes' Kernenbrod 22 kr.

1 Kreuzerweck muß wägen 4V« Loch.

Stadt-Schuldheiffenamt. Weßling er.

Redaktion, Druck und Verlag der M e eh'schcn Buchdruckerei in Neuenbürg.