Freitag den 4. November Vormittags 11 Uhr einen Theil meines Rindviehs und zwar etwa 10 Kühe und Kalbeln, ebensoviele, großentheils trächtige Rinder und einen Mastochsen gegen baare Bezahlung öffentlich zu versteigern.

Ich bemerke noch, daß mir durch mehrma- ! lige, dieses Spätjahr vorgenommcne Ausiner- !

zungen blos noch lauter ausgezeichnetes, meist neumelkiges Milchvieh, und zur Nachzucht zu empfehlende Rinder übrig geblieben sind. Leztere sind übrigens beinahe alle auch für den Mez- ger gut.

Den 28. Oktober 1853.

Gutspächter H o r y.

Liebenzell.

Meine Wirtschaft bleibt auch den Winter über geöffnet, was ich, unter W höflicher Einladung zu zahlreichen gütigen Besuchen, hiermit ergebenst zur D Kenntniß bringe.

^ Den 1. November 1853.

-es nntenen

K roni k.

Deutschland.

(Hamburg, Ende Sept.) Höchst bedeu­tend ist in neuerer Zeit die Versendung von Luxusartikeln von hier, ganz besonders nach dem Haupthafenorte Australiens, nach Sydney geworden. Die Entdeckung der dor­tigen Goldlager scheint Sydney zu einer höchst verschwenderisch ausgestatteten Stadt zu machen. Wir übertreiben durchaus nicht, wenn wir be­haupten, daß ganze Schiffsladungen, bestehend aus den reichsten Möbeln, aus prächtigen Ta­peten und Zimmerverzierungen aller Art, von hier nach genanntem Hafen versandt werden, und es läßt sich wohl denken, daß Geschäfte solcher Art, weil man sie direkt mit einem gold­reichen Lande macht, auch nicht schlecht rentiren. Uns wäre es freilich lieber, die Kohlenschiff­fahrt zwischen England und Hamburg stünde in gleich gutem Flor, was leider, wie man sagt, gerade wegen der überaus starken Schiffsbeför­derung auch aus englischen Häfen nach Austra­lien nicht der Fall ist. Durch den Mangel an hinreichenden Schiffen sind dann die Frachten für Steinkohlen in wahrhaft erschreckender Weife gestiegen.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Seine n i g l i ch e Ma j e stä t haben vermöge höchster Entschließung dem Kreisgekäng- nißverwalter, Justizassessor Klunzinger in Heil­bronn die nachgesuchte Entlassung von seiner Stelle unter Belastung deö Titels eines Justiz- Assessors gnädigst zu ertheilen geruht und die Pfarrei Neuweiler Dek. Calw, dem Ver­weser derselben, Weigle, gnädigst übertragen.

Tiensterledigungen.

Die Stelle eines Kreisgcfängnißverwalters in Heilbronn.

Zum Direktor der württembergischen Erport- GeselUchaft ist dem Vernehmen nach Hr. Fried­rich Meer aus Erfurt, früher betheiligt in dem Hause der HH. Gebr. Zöpperitz in Heidenheim, ernannt und bestätigt worden.

Stuttgart, 27. Okt. Heute Nachmittag traf Prinz Napoleon Bonaparte hier ein. Ihm wurde ein sehr aufmerksamer Empfang zu Theil.

Es ist auffallend, wie viele Brandstiftun­gen bei den lezten Schwurgerichtssiznngen zur Aburtheilung kamen. Es erfolgten zwar mehrere Freisprechungen, aber doch sind der Verurthei- lungen noch viele, bei oenen sich Habsucht und zerrüttete Vermögensoerhältniffe als die Ursache ergaben, daß eS eine sehr bedenkliche Erschei­nung ist.

Oestreich.

Wien, 21. Okt. Die nunmehr bald ein- trctende Wirksamkeit des deutsch-östreichischen Handelsvertrages har unter der hiesigen größe­ren Industriellen große Thängkeit hervorgernfen. Viele haben Reisen durch Deutschland gemacht, um sich von dem Zustand der Industrie selbst zu überzeugen, Andere besuchten zu diesem Zweck die größeren Märkte u. dgl. Auch haben einige Fabrikanten brauchbare Werkführer und Arbeiter in den industriellen Orten Deutschlands engagirt.

(W.Ll.)

Wien, 28. Okt. Eben hier cingegangenen Nachrichten aus Konstantinopel zufolge ist die Pforte bereit, einen Waffenstillstand abzuschließen, um angeknüpfte Unterhandlungen nicht zu stören.

(T. D. d. F. I.)