Privatnachrrchten.
Neuenbürg.
Lieferung von Hopfenstangen.
Nach Illingen, Maulbronner Oberamts, sind 1660 Stücke Hopfenstangen von 30—36' Länge und 3—4" Dicke am untern Ende erforderlich, welche bis Mühlacker zu liefern sind und deren Lieferung an den Wenigstnehmenden vergeben wird.
Wer daher innerhalb 4 Wochen das niederste Anbot an den Unterzeichneten macht, dem wird die Lieferung der Stangen, die bis in Oktober geschehen muß, zugeschlagen werden.
Zugleich sind 15 Stücke Gerüststangen von 5" Dicke am untern Ende und 40 — 50' Länge für einen Steinhauermeister binnen 4 Wochen, von heute an, frei ans Lamm in Mühlacker zu liefern, deren Lieferung ebenfalls an den We- nigstnehmenden vergeben wird.
Den 20. Juni 1852.
Adlerwirth M'e e h.
Neuenbürg.
Wein-Verkauf.
7 Eimer reingehaltenen 1847r Wein und 2 Eimer 1849r Bergwein verkauft in größeren oder kleineren Parthien billig
Nane Mahler.
Kronik.
Deutschland.
Württemberg.
Dienstnachrichten.
Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung die erl. Aktuarö- stelle bei dem Oberamtsgerichte Weinsberg dem Rechtskonsulenten Fischer in Schorndorf zu übertragen — und dem Gesuch des Professors Dr. Göhrum in Stuttgart um Aufnahme in die Zahl der Rechtskonsulenten (mit dem Wohn- siz in Stuttgart) gnädigst zu entsprechen geruht.
Diensterledigungen.
Die Forstwartsstelle zu Calmbach, Forsts Neuenbürg.
Der Schuldienst zu Kieselhof, Dek. Backnang, (250 fl.) — der Filial-, Schul- und Meßnerdienst in Bittelbronn, OA. Horb, (260 fl.)
Baden.
In Folge der Resultate der lezten Generalversammlung der Spinnerei- und Weberei- Gesellschaft in Ettlingen, sind die Hypothekar- Obligationen derselben abermals gestiegen; vor 1—5 Jahren standen dieselben noch auf etlichen 70 Proz., jezt auf etlichen 90; dermalen hat die Gesellschaft auch ein neues, größeres Bau
wesen für die Sammtfabrikation in Unternehmung. Die Gesellschaft steht nun bei festem Kapital ganz gut. (S.M.)
Die „Bad. Landesztg." meldet, daß die Direktion der Paris-Straßburger Eisenbahn szu der in diesem Monat stattfindenden Eröffnung dieser Bahn Einladungen an die höheren Post- und Eisenbahnbeamten in den benachbarten Ländern hat ergehen lassen, derselben beizuwohnen. Die Eingeladenen erhalten nicht nur freie Fahrt, sondern sind auch während ihres mehrtägigen Aufenthaltes in Paris in allen Stücken Gäste der Direktion. Der Prinzpräsident sselbst wird in der Woche vom 12. bis 17. Juli nach Straßburg kommen.
Bayern.
München, 26. Juni. Im Aufträge der französischen Staatsregierung verweilen die Eisenbahndirektoren Boigneres und Meyer aus Straßburg hier; dieselben hatten bereits Audienz bei dem interimistischen Verweser der äußern und Handelsangelegenheiten, Staatsrath v. Pelkhoven. Der Zweck ihrer Sendung ist, die möglichst baldige Vollendung der Augsburg-Ulmer Bahn und somit den Anschluß an die Straßburg-Pariser Bahn zu erzielen. Die beiden Herrn haben dieselbe Mission an den Höfen zu Karlsruhe und Stuttgart bereits erledigt, und wie ich höre, Zusicherungen erhalten, welche die möglichst baldige Realisirung dieses gerechten Wunsches nicht mehr bezweifeln lassen.
O e st r e i ch.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika beabsichtigt, in den östreichischen Küstenstädten mehrere Konsulate zu errichten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die ernannten Konsule das kaiserliche Exequatur erhalten werden, wie dies kürzlich bei dem neuernannten Generalkonsul in Triest der Fall war, wodurch übrigens der Beweis hergestellt ist, daß die Beziehungen Oesterreichs zu den Vereinigten Staaten nichts weniger als abgebrochen sind.
In Zsambek (nicht weit von Ofen) ward eine seltsame Hochzeit gefeiert. Der Bräutigam Szechey Jstvan, ist 1752 geboren, und zählt somit gerade 100 Jahre. Noch vor kurzem bediente er sich eines Stockes, seit er aber seinem 80jährigen Sohn die überraschende Nachricht von seiner Vermählung (die Braut zählt 30 Jahre) überbracht, legte er den stelzenden Stab bei Seite. Am gleichen Tag werden in Zsambeck drei goldene Hochzeiten gefeiert werden, wobei der bemerkenswertste Fall vorkommt, daß zwei der Bräute Schwestern sind.
Hannover.
Hannover, 25. Juni. Auch die erste Kammer hat in ihrer gestrigen Sizung fast gleichlautende Anträge, wie die der zweiten Kammer, auf Herstellung einer deutschen Kriegsflotte und der verheißenen Repräsentation des deutschen Volks, angenommen.