Der Schwarzwälder Bote

liefert wöchentlich viermal eine Uebersicht der politischen Weltbändel, wodurch der Leser jede größere Zeitung entbehren kann. Mit demselben wird wöchentlich zweimal ein für sich bestehendes

Unterh altu ngs-Blatt

ausgegeben, welches Erzählungen, Novellen, historische Skizzen, Gedichte, größere humoristisch- satyrische Aufsäze mit Abbildungen, Miscellen, Aphorismen, Räthsel und unter der Rubrik Raritäte n-Kästl ein" ein Quodlibet von Anekdoten, Bonmots rc. enthält. Der Jahrgang des Unterhaltungs-Blattes enthält auf 52 Bogen groß Quart lauter Unterhaltungs-Artikel, welche nach vielen Jahren noch den nämlichen Werth haben, wie bei ihrem Erscheinen und deshalb eingebunden zu werden verdienen. Aus diesem Grunde wird nach beendigtem Jahre ein ausführ­liches Register ausgegeben. Die Abonnenten erhalten somit nach und nach eine kleine Hausbibliothek, die nach Jahren denselben wie ihren Nachkommen eine angenehme Lektüre darbietet. (Von den Jahrgängen 1848, 1849, 1850 und 1851 besizen wir noch einigen Vorrath und geben das einzelne broschirte Exemplar zu 1 fl. ab.) Mit dem Schwarzwälder Boten erscheint ferner ein weiteres Blatt:

Genreimrüzige Blätter,

wovon monatlich eine Numer ausgegeben wird. Es enthalten dieselben eine Menge Artikel über Gewerbe, Haus- und Landwirthschast, namentlich über Obstbaumzucht, sowie Recepte und Haus­mittel aller Art. Auch hiezu wird ein Register ausgegeben. (Von den Jahrgängen 1848, 1849, 1850 und 1851 besizen wir noch einen Vorrath und wird das einzelne broschirte Exemplar zu 15 kr. abgegeben.)

Der halbjährige Preis für die genannten drei Blätter beträgt beim Verleger 50 kr. und mit Einschluß der Postprovision 1 fl. 15 kr. Wenn somit einige Bürger 1 Exemplar mit einander bestellen, beläuft sich der Antheil des Einzelnen auf nur wenige Kreuzer. Die Bestellungen wollen in Bälde bei den Postämtern gemacht werden, um die Blätter vollständig liefern zu können.

Auch eignet sich der Schwarzwälder Bote wegen seiner großen Verbreitung zu öffentlichen Bekanntmachungen aller Art.

Oberndorf, im Dezember 1851.

Die Expedition.

S r o n i k.

Deutschland.

Württemb erg.

Dienstnachrichten.

Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung den Oberjustizrath Arnold in Ellwangen auf die bei dem Kriminal- Senat des K. Gerichtshofs in Ulm erl. Raths­stelle, seinem Ansuchen gemäß, gnädigst zu ver- sezen geruht die bei dem Finanzministerium zu besezende Stelle eines Finanzraths dem Re­gierungsrath Schwarz bei der Ablösungskom­mission gnädigst übertragen die Kameralver- walter Jaritz von Reutlingen und Haux von Balingen gegenseitig gnädigst versezt und dem im Er'senbahndienste angestellten Magazins- Verwalter Ziegler in Stuttgart die nachgesuchte Dienstentlassung gnädigst ertheilt.

Diensterledigungen.'

Die Revierförstersstelle zu Gschwend, Forsts Lorch (600 fl.)

Stuttgart, 7. Jan. In den lezten Tagen hat der Abgeordnete Dr. Rep sch er einen Ruf als Professor an die juridische Fakultät in Kiel von der dermaligen holsteinischen Oberbehörde erhalten, denselben jedoch nicht angenommen.

(Schw. M.)

Im OA. Leutkirch soll der Bauer Kohlweiß an einer Arsenikvergiftung gestorben und seine Frau als muthmaßliche Thäterin in Untersuch­ung sepn.

Eßlingen, 3. Jan. Einem hiesigen Bürger und seiner Familie hätte das neue Jahr gleich eine schöne Descheerung bringen können. Derselbe fand nämlich ein Blöckchen auf der Straße und nahm es arglos mit nach Hause in seinen Holzbügel. Als gestern Morgen seine Frau dasselbe beim Einheizen in den Ofen legte, erfolgte ein so fürchterlicher Knall und eine Ex­plosion, daß der Ofen zusammenstürzte und ein Kind das in der Stube war, am Füßchen, allein glücklicherweise nicht gefährlich, beschädigt wurde. In dem Blöckchen war ein Mord sch lag ver­borgen, der in der Neujahrsnacht nicht losge­gangen war. (H.T.)

Baden.

Karlsruhe, 29. Dez. Wie in mehreren Städten unseres Landes wurde auch hier ein Sparverein gegründet. Das Ergebniß, welches er in diesem Jahre lieferte, ist ein sehr gün­stiges. Die Zahl der Sparer beträgt 324 (90 mehr als im vorigen Jahre); die eingelegte Summe dagegen, welche im vorigen Jahre 1002 fl. 2 kr. mit den Zinsen betrug, stieg in diesem Jahre (nebst einem Geschenke des hie­sigen Kreuzervereins von 100 fl.) mit den Zin­sen auf 2208 fl. 24 kr. (Fr.J.)