591
goldene Medaille erteilt wurde, können wir an dieser Stelle noch hinzufügen, daß soeben die Drahtnachricht eingetroffen ist, daß derselbe auch auf der Fachausstellung in Cassel mit der höchsten Auszeichnung bedacht wurde.
sVernünftige Ernährung.^ Welche Nahrungsmittel verhältnismäßig billig, welche teuer sind, ist leider in weiten Kreisen noch unbekannt. Der Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hat jetzt zwei Farbendrucktafeln über „Vernünftige Ernährung" herausgegeben, die von seiner Geschäftsstelle in Hildesheim zu beziehen sind. Daraus liest man z. B. ab, daß man für 1 an Nährwert- einheitcn erhält bei Erbsen 1068, Kartoffeln 766, Reis 545, Hering 382, Schinken 216, Obst 100, Schmalz 335, Zucker 322, Kuhmilch 444, Milchkaffee 311, Schokolade 357, Himbeersaft 90, Bier 50, Wein 3,3, Kognak 1, Branntwein 0. Wer gern volkstümlichen Anschauungsunterricht treibt, sei auf diese Tafel aufmerksam gemacht, die an Plakatsäulen, in Schulen, Werkstätten u. s. w. leicht angebracht werden können.
Zurückerstattet. Zieglermeister G. in Saulgau erhielt durch die Post eine Geldsendung von 15 eingezahlt in Ulm. Der Sendung war ein Briefchen beigelegt folgenden Inhalts: „Empfangen Sie hiemit folgenden Betrag als kleine Entschädigung für das vom Absender und einigen seiner Kameraden in dummen Jugendjahren dem damaligen Ziegeleibesitzer von Saulgau entwendete Obst mit der freundlichen Bitte — uns unfern Fehltritt gütigst verzeihen zu wollen. Ihr ergebenster Schuldner." Dem Empfänger war vor einer langen Reihe von Jahren ein Obstbaum geplündert worden, dessen Ertrag er auf 6—7 veranschlagt hatte.
— Auch ein Gutachten. Vor einiger Zeit wurden die österreichischen Handelskammern vom Ministerium angegangen, ihr Gutachten über das Sacharin abzugeben. Die Kammern wandten
sich wieder an einzelne Kaufleute um deren Ansicht. Ein Befragter sprach sich in seinem Gutachten entschieden gegen das Sacharin aus und führte unter anderem an, daß sein Hund mit Vergnügen Zucker verspeise, das Sacharin aber regelmäßig ausspucke und trotz aller Strafmittel nicht genießen wollte. Das nennt man ein glänzend begründetes Gutachten!
(Prügelstrafe in Delawares AusNew- Nork 5. Okt. schreibt man den M. N. N.: Der altbcrühmte Pranger von Delaware besteht noch immer und zwar von Rechts« und Gesetzeswegen. Während des dortigen Verfaffungskonvents im letzten Frühjahre brachte zwar einer der Delegirten einen Antrag auf Abschaffung des Schandpfahls ein, aber eine Mehrheit der Vertreter der ländlichen Distrikte, in denen das 19. Jahrh. selbst an seinem Ende noch nicht aufgedämmert zu sein scheint, entschied sich für Beibehaltung des Pfahls, an dem Weiberprügler und Diebe immer noch öffentlich ausgepeitscht werden können, wenn es dem Richter so beliebt. Vielleicht wurde der Antrag in der Idee angenommen, daß die Abschreckungstheorie noch immer gut sei. Die neue Verfassung trat letzthin in Kraft und schon 2 Tage später, am letzten Samstag, haben die ersten Opfer die schwere Strenge des aufgewärmten alten Gesetzes an sich gespürt. In den Generalassissen von Newcastle (County) verurteilte der Oberrichter Lore 4 Männer, 3 Neger und 1 Weißen, wegen kleinerer Vergehen zur öffentlichen Prügelstrafe und empfahl bei der Urteilsverkündigung, die gesetzmäßigen Schläge auf den Rücken auch kräftig zu erteilen. Der Gefängnishof war mit Zuschauern überfüllt, die zum Teil von weit her gekommen waren, um das Schauspiel zu genießen. Der letzte Gefangene, der die Prügelstrafe zu erdulden hatte, war der Weiße, der zwei Plätteisen im Werte von 30 Cents gestohlen hatte und dafür außer den 15 Hieben noch ein halbes Jahr Gefängnis erhielt. So lange nur Neger gepeitscht wurden, schienen sich die Zuschauer zu freuen, als aber der
Weiße — Wilson heißt er — an die Reihe kam. änderte sich die Stimmung. Menschen und raffen« freundlich, wie die Leute dort nun schon sind, meinten sie, eine solche Strafe hätte auf Neger beschränkt bleiben sollen. Ende dieser Woche soll das grausame und schändliche Schauspiel an 5 weiteren Gefangenen wiederholt werden, lauter Leute, die lediglich wegen kleiner Diebstähle verurteilt sind. Und noch immer brüsten sich unsere Jingoes und wird den Kindern in unseren Schulen eingeprägt, daß Amerika das zivili- sirteste Land der ganzen Erde sei!
— Ein schwer vergrämter Bräutigam erläßt in der .Greifenhagener Zeitung" folgende Anzeige: „Zur Beachtung! Fühle mich glücklich, daß die (folgt Name) zu Kronheide die Verlobung aufgehoben hat. Denn eine verlobte Braut, welche mit anderen Herren in liebevollem, brieflichem Verkehr steht und von solchen Geschenke entgegcnnimmt, davor mag ich jeden warnen. Denn so ein verliebtes Mädchen zu bewachen, dazu gehören sieben Hunde und sieben Drachen und eine siebenmal festummauerle Burg und wenn sie dann will, geht sie doch noch durch!
Kekkameteik.
Das öeste Mittet gegen Kopf-
IVÜlire'l'ro»? jeder Art ist das von den Höchster ftt/ttkklAr« Farbwerken in Höchst o. M. dar- o-stellte
In den Apotheken aller Länder erhältlich. Acrzt- liches Recept, auf „Migränin-Höchst" lautend, schützt vor Fälschungen.
o-stellte
Amtliche KeklUMtmachuuM.
Liebenzell.
Accord.
Die Maurer-, Schlaffer- und Anstricharbeite«, sowie die Lieferung von ca. 200 lex Walz- und Zores- Eisen zu einer Ueberfahrtsbrücke in hies. Stadt, im Gesamtvoranschlag von 606 Mk>, sowie das Anbriugen eines 38 m langen Sichcrheitsgeländers samt Lieferung desselben, werden am Samstag, -es 23. Oktober, nachmittags 4 Ahr, auf dem hiesigen Rathaus nn öffentlichen Abstreich veraccordiert.
Den 20. Oktober 1897.
Gemeinderat.
Privat-Anzeigerr.
Donnerstag abend 8 Uhr
Bibelstunde
im Beretnshaus
Jedermann ist freundlich eingeladen.
Nächst- Woche backt
Saugenörehetn
Bäcker Lutz jr., Badgaffe.
Verloren
ging gestern von der Bahnhofstraße bis zum Marktplatz ein goldener Ring.
Gegen Belohnung abzugeben bei der Red. ds. Blattes.
Verwechselt.
Am Sonntag abend zwischen 7 und 8 Uhr wurden in den altdeutschen Trinkstube im Gasthof z. „Adler" in Calw 2 Spazierstöcke (braune Hakenstöcke mit weißem Beschläg) verwechselt.
Zweckdienliche Auskunft zum Umtausch erteilt Herr Pflüger z. Adler.
Süße und gestandene
Milch
ist zu haben bei
Hugo Rau,
Calw.
Mistiipftl.
In meinem Hause sind noch sehr schöne Mostäpfel zu haben.
D. Herion.
Bismarckheringe,
sowie
Carnemkert-Kiise
und
Münster-Rahmkäse
empfiehlt billigst
ßar! Sakmarm's Wme.
Neue gntkochrnde
Erbsen,
° Linsen, Bohnen
empfiehlt
Aekung garant. 4. dlov.
Stuttgarter Geldlose ^ 1. —, Münchener Ausstellungslose ^ 1. —, 21 Lose 20. —, 10 Lose 1 Gewinn.
Eßlinger Geld!. 1 11 St. ^ 10.—.
6 Hanptgew. je 15,000 Mk. Porto 10 iz, jede Liste 15 -A empfiehlt I. Svtnvvivkvrt, Stuttgart.
In Calw bei Friseur
Mädchen,
welche das Nähen erlernen wollen, werden angenommen bei
Kalk. 8li»ina,
untere Brücke.
öac)ipäj)>»e, ürlMeei', kür^teMt, kälboliveuin,
IVilll. Voln.
l'enorbs.vb-LtnIlAs.i-t.
«lv« vötLvr 8 ^
stillt augenblicklich den
Zahnschmerz
und füllt die hohlen Zähne so aus, daß sie wie die gesunden wieder gebraucht werden können. Per Flac. L 50 Pf. in der alten Apotheke.
V 0 I-t 6 jIkAft 6
VsrvvSi'tunA
alten WvIIeaeken
bei Entnahme von: Lauskkeider-, AnterroL - Stoffe«, Aamentuchen,
Loden, Mantelstoffen, Flanellen, Decken, Teppichen, Portieren, Strickwolle, Waschkleiderstoffe, Barchend, Handtücher, Hemdentuche. Bettzeuge; ferner Kerre«stoffe in Kammgarn, Cheviot, Buckskin rc. durch
K. Livkinann, Ballenstedt
Annahmestelle u. Musterlager bei Ara» ZS. Aaschold Zvwe.,
Bischoffstraße.
Em tüchtiger, geordneter
Schuhmachergeselle
findet bei hohem Lohn auf Dauer eine Stelle bei
Chr. Zahn. Schramberg.
Lehrling gesucht.
Ein kräftiger Junge, welcher Lust hat, die Bäckerei zu erlernen, kann unter günstigen Bedingungen sofort bei mir eintreten
Wendeli« Herzog,
Bäckermeister.
r« Kleidernähen
empfiehlt sich
I-uisv IlstslLgei»,
Vorstadt.
M. 4S.—
kostet die beste
hocharmige
Nähmaschine,
Fußbetrieb, mit Kasten und allen Neuerungen ausgestattet, mit geräuschlosem Gang, aus bestem Material. Fünf Jahre Garantie. Kleine Mngschlff mlt Kaste« Mk. 7». Kleine Mingschiff ohne Aaste« Wk. «5. Hrößte Kingschiff Wk. 85. Preisliste gratis.
Nürnberger Nahmaschmen-xabrik
Kl. DILniibvng.
Filiale:
Stuttgart, Tiibingerstraße 8.
Euer Wohlgeborcn!
Mit Freuden kann ich Ihnen Mitteilen, daß die Nähmaschine mit Hand- und Fnßbctrieb, die ich nun schon ein halbes Jahr im Gebrauch habe, allen meinen Ansprüchen an eine gute Nähmaschine entspricht. Auch Frl. Josepha Thorwatt, jetzt Frau Höule, ist mit der von Ihnen bezogenen Nähmaschine um 45 Mk. sehr zufrieden.
Unterschneidheini (Württemberg), den 21. Juni 1896.
Sophie Frank, Lehrerin.
Ein gewandter, tüchtiger
Schreinergehilfe
für dauernde Arbeit gesucht.
Zu erfragen bei der Red. d. Bl.
Gesucht
ein jüngeres Mädchen von hier für den Tag über.
Zu erfragen in der Druckerei d. Bl.