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Neuenbürg.

Es ist in der hiesigen Mühle ein halber Scheffel Kernen stehen geblieben. Der bis jezt unbekannte Eigenthümer kann solchen daselbst nach gehörigem Ausweis abholen.

Neuenbürg.

Gute Pfandscheine zu 400 fl., 200 fl. und 145 fl. werden in Bälde umzutauschen gesucht.

Von wem, sagt die Redaktion.

Neuenbürg.

Der Ausschuß des Vereins zur Abstellung des Bettelwesens an die hiesigen Einwohner.

Dem Aufrufe des Ortsvorstehers vom 16. v. MtS. haben die hiesigen Einwohner zu einem großen Theil und durch Unterzeichnung solcher Beiträge entsprochen, daß wir uns veranlaßt finden, hiemit unfern herzlichen Dank und un­sere freundliche Anerkennung öffentlich auszu­sprechen. Wir haben aber auch in unserer heu­tigen ersten Sizung die Ueberzeugung einstimmig ausgesprochen, daß es nicht die Geldbeiträge und die den Statuten entsprechende Verwendung der Vereins-Einnahmen seyn werde, was allein die Abstellung des Bettelunfuges bezwecken könne. Es ist die heilsame Durchführung des Vereins­zwecks auch davon wesentlich abhängig, daß die Einwohner selbst den Bettel in kei­ner Weise mehr unterstüzen und daher keinem Bettler mehr eine Gabe rei­chen. Diß wird nicht nur bei den alten Bet­telleuten von guten Folgen seyn, sondern, um was es uns hauptsächlich zu thun ist, den Bettel-Kindern selbst zum L>egen ge­reichen, wenn sie keine Gelegenheit mehr erhalten, auf das Betteln aus­zuziehen, durch welches sie zum Verderben an Leibund Seele von der ihnen nöthigen Aufsicht und von der Arbeitsamkeit nur abgeleitet, auf Ab­wege gebracht und den Versuchungen ausgcsezt würden, Landstreicher, arbeitsscheue liederliche Bürger, Diebe rc. zu werden. Wir sind der Ueberzeugung, daß diejenigen, welche den Kin­derbettel durch Almosen noch befördern und die Kinder nicht abweisen, wenn auch nicht unmit­telbar zu ihrem Verderben beitragen, doch im­merhin besser daran thun würden, dahin zu wirken, daß solche Kinder vom Bettel Massen und nach Hause zur Arbeit und Erziehung zu­rückkehren. Die Geldunterstüzungen allein reichen nicht aus, unfern Verein bei lebendiger Wirk­samkeit zu erhalten, sondern wir glauben, daß die Einwohner dem ganzen Verein und seinen guten Zwecken schuldig sind, ihn durch solche zweckdienliche Handlungen zu unterstüzen, wie es die ebengedachte Abweisung der Bettelleute und insbesondere der Bettelkinder sicherlich seyn, daß es aber auf jeden Fall als eine widersin­nige und zweckwidrige Handlung gelten muß,

zu Abwendung des Bettel-Unfugs Beiträge zu geben und doch aus der andern Seite zugleich die Bettler mit Gaben zu unterstüzen, und da­durch wieder das Betteln zu befördern.

Wir fordern daher die Einwohner ernstlich und angelegentlich auf, von nun an alle Bettler und besonders Bettel-Kinder, welche von auswärts oder von der Stadt an Personen an­dringen oder in Häuser eingehen, ohne Unterstüzung ab- und fortzuweisen; auch die Unverschämten unter densel­ben wo möglich der Obrigkeit zur Be­strafung übergeben zu lassen.

Neuenbürg den 4. Juni 1851.

Der Vereins-Ausschuß.

Vorstand Stadtsch. Me eh.

Die übrigen Mitglieder:

Dec. N. Ei send ach.

Oderamtmann Baur.

Cameralverwalter Greiß.

Fischer.

Stroh.

Fauler.

K r o n i k.

Deutschland.

Frankfurt, 5. Juni. Heute Vormittag hat die Auflösung der Bundescentralkommiffion und die Uebergabe ihrer Geschäfte an den von hoher Bundesversammlung zu diesem Behufe niedergesezten Ausschuß stattgefunden.

In Warschau soll eine zweite Conferenz über die dänischen Angelegenheiten abgehalien werden.

Mainz, 4. Juni. Die Uebungen der hier liegenden östreichischen Garnison- dauern anhal­tend auf sehr anstrengende Weise fort, indem in nächster Zeit der östreichische Kaiser hier erwar­tet ist. Derselbe wird nach Beendigung der Ol» müzer Konferenzen zur östreichischen Armee in Schleswig-Holstein sich begeben und auf dieser Reise Frankfurt und Mainz besuchen. (.F. I.)

Württemd erg.

In der Ständekammer ist der Eisenbahn- Vertrag mit Bayern genehmigt worden.

Stuttgart, 6. Juni. Gestern Abend fand im oberen Museum eine Versammlung statt, in welcher die Gründung einer Lebensversicherungs­bank in Verbindung mit einer Ersparnißgesell- schast besprochen wurde. Der von Or. Stock­maier und vr. A. Seeger ausgearbeitete Plan, sowie der Statutenentwurf wurde einem in dieser Versammlung gewählten Ausschuß zur Prüfung übergeben. Derselbe besteht aus den Herren: Staatsminister v. Schlayer, Staats­minister v. Herdegen, Direktor v. Hölder, Hof­rath Kaulla und Stadtrath Sick. Nach voll-