der Bursche gefällt mir und ich wünschte, daß er bei mir bliebe." Dasselbe wünschte Eva auch, allein sie that es nicht kund.
Am andern Morgen sah man aus dem Hause des Kobolds den jungen Mann heraustreten. Er war frisch und gesund und ein heiterer Gruß schallte den drei Männern entgegen, die ihn, auf ihren gewohnten Pläzen sizcnd, schon seit einem halben Stündchen erwarteten. «Also ists nichts mit dem Spuck?« rief der Schlosser lachend. "Das Hab ich mir gleich gedacht. Wie einfältig, um nichts und wieder nichts das hübsche Häuschen in Verruf zu bringen! Es gibt doch alberne Memmen und kindische Greise in unserer Stadt. Zu den leztern gehört der alte Isaak, der lezte Besser der Schenke, der die Geschichte mit dem Kobold recht eigentlich erfunden hat. Jezt steckt er in Armuth, und wenn er in dem Hause geblieben wäre, könnte er reich seyn."
«Also wirklich nichts erlebt?" fragte der Bäcker, der jezt, da die Sonne schien, ganz muthig war- "Ja ich Habs wohl gedacht. Es war der Scherz, daß ich gestern mich zaghaft und ängstlich stellte." Der Jüngling crwicderte nichts; er ließ sich auf keine nähere Beschreibung der Nacht ein, sondern schwieg, wenn das Gespräch wieder auf den Kobold kam. Die nächste Nacht brachte er 'wieder in dem Hause zu und nach Verlauf einiger Wochen konnte man ihn für den beständigen Bewohner desselben ansehen. Er richtete sich daselbst häuslich ein und fing an, sein Gewerbe zu treiben, als mit ArfArfsohn verbündeter Zunftgenosse.
(Fortsczung folgt.)
Die Pariser Feilenhauer.
(Aus dem Vercinsblatt für deutsche Arbeit.)
(Fortsezung.)
Die Geschichte der Association tdatcrncllc ües ou- vriers en liines ist bald erzählt. Im Jahre 1848 vereinigten sich vierzehn Arbeiter zu gemeinschaftlicher Arbeit und Theilung der Erfolge. Sie brachten 2280 Fr. an Werkzeugen und 500 Fr. an baarcm Geld zusammen und fingen an gemeinschaftliche Geschäfte zu machen. Auf der Ausstellung im Jahre 1849 wurde ihnen für ihre gute Arbeit die Ehrenmedaille zuer- kannt. Dies begründete ihren guten Ruf am Plaz und bald auch in den Departements. Die französische Negierung ermunterte die Gesellschaft durch ein Darlehen von 10,000 Fr., das in zwei Raten ausge- zahlt wurde und zu einer großartigen Entfaltung des Geschäfts Veranlassung gab. Es meldeten sich in Folge dieser günstigen Entwickelung viele neue Tbeilnahmlu- stige; aber man verfuhr bei der Aufnahme neuer Mitglieder sehr vorsichtig.
Am Ende des Jahres 1849 hatte sich die Zahl der Leztern aus 17 vergrößert, außerdem waren 13 HülfS- arbeiter oder Kupptcmcntaii-s angcstellt; seitdem sind bis etwa vor 2 Monaten, 0 neue Mitglieder ausgenommen, so daß die Gesammtzahl derselben sich auf 23 beläuft, denen 16 Hülssarbeiter beigesellt sind. Nur unbescholtenen Arbeitern ist der Zutritt möglich gemacht; die Vorschriften für die Aufnahme sind außerordentlich streng. Das Einlagekapital jedes Einzelnen
beträgt 300 Frcs. in baarem Gelbe ober an Werkzeugen. Die Hülssarbeiter erhalten außer ihrem Lohn, der etwas höher ist, als in den gewöhnlichen Werkstätten, eine tarifmäßige Dividende vom Gelammtge- winn im Verhältnis zu ihrer Dienstzeit. Die wirklichen Mitglieder erhalten aus der Gcsellschaftskafse nicht mehr als je 45 Fr. im Lauf von 2 Wochen ausgezahlt; der Ucberschuß ihres Verdienstes gehört zur Masse. Manche ziehen das Verhältniß der Hülfsar- bciter dem der wirklichen Mitglieder vor. Die Stückarbeit ist Regel, jedoch festgcsezt, daß auf 2 Wochen 12 Arbeitstage oder 99 Arbeitsstunden kommen; das Minimum der täglichen Arbeitszeit ist auf 8, das Maximum auf 11 Stunden fixirt. In der Werkstatt hängt eine schwarze Tafel mit sämmtlichen Namen der Arbeiter. Jeder Einzelne bemerkt auf derselben täglich die Stunde, um welche er an die Arbeit gegangen, so wie die, um welche er zu arbeiten aufgehört hat. Abwesenheit von weniger als einer Stunde Dauer wird nicht gerechnet. Der Buchhalter trägt auf Grund dieser Ta- felbemerkungcn alle Abend das Guthaben jedes Einzelnen ein. Einige Mitglieder sind mit der Aufsicht des Geschäfts beauftragt. Der Chef hat das Recht, unvollkommene Arbeiten verbessern zu lassen oder ganz auszuschießen; der Name des Verfertigers solcher Gegenstände bleibt verschwiegen. Alle Abend nimmt der Gerant die fertigen Stücke in Empfang und stattet über das Ergebniß der Thätigkeit der Gesellschaft alle 8 Tage Bericht ab.
(Schluß folgt.)
In Maricnthat bei Malatzka (Oestreich) wurde dieser Tage ein Adler riesenhafter Größe mit Eisenschlingen gefangen Mit auSgelpannten Flügeln maß dieser Vogel !7 Schuh; seine Füße waren so dick wie gewöhnliche Mannsarme; der Schnabel hatte eine Länge von 5 Zoll. Er mußte erschossen werden, da es Nie- -mand wagen wollte, ihn aus den Eilen zu nehmen. Einen Fleischerbund, der sich ihm genähert, verwundete er mit dem Schnabel am Kopfe so, daß derselbe nach Verlauf von einigen Stunden endete.
In Bremen leben inehr als 5000 Menschen vom Cigarrenmachen und im vergangenen Jahre hat diese einzige Stadt 250,000 Mal tausend Stück, meist von den feinern Sorten, versandt.
In Spanien will Jedermann, arm und reich, an den -WeihnachtStagcn Tauben essen. So sind denn an dem lezten Wcihnachtsfeste in Madrid allein 36,000 Tauben verzehrt worden Da das Stück 30 Realen kostet, so hat man folglich dafür über eine Million Realen ausgegeben.
Gold- W Silber-Course. Frankfurt, 29. Januar 1851.
fl. ! kr.
9 29-30
9 ! 55-56 9 39-40
5 29-30
9 22-23
11 39-40
1 45-V»
1 45ft«-V4
2 20>/2-'V»
24 26-28
Pistolen ......
Preußische Friedrichsdo'r Holländische 10 fl. L-tücke Rand-Dukaten....
20'Franksstücke....
Englische Souverains . Preußische Tbaler. . . Preußische Kassenscheine 5-Frankenthalcr . . . Hochhaltig Silber . .
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