Neuenbürg.

jOO fl. luven gegen geldliche Sicherheit zum Ausleihen varat. Wo? sagt die Redakiion.

EinlaÄllng zu Kkiträgen

für die

Absendunq jüngerer Männer aus dem Gewerbstnnde

in die

Londoner Industne-LUrssteilnng.

Die Welt-Jndustrie-Ausstellung in London wird ein Bild von den Leistungen menschlichen Gewerbfleißes geben, wie es noch nie da gewesen und wohl auch so­bald nicht wieder zu sehen seyn wird. Von welchen außerordentlichen Folgen für den Gewerbtreibenden und ganz besonders für den strebsamen jungen Hand­werker es seyn muß, wenn derselbe Gelegenheit erhält, das Vollendetste und Gediegenste, was sein Gewerbe bis jezt geliefert hat, kennen zu lernen und des Ziel­punktes sich bewußt zu werden, nach welchem auch er hinstreben muß, um sich und seinen Mitbürgern mit voller Kraft nüzlich zu werden, ist Jedermann klar. Besonders für unser württembergisches Vaterland ist die Hebung der gewerblichen Thätigkeit von der höch­sten Wichtigkeit nicht nur für den Gewerbestand selbst, sondern auch für die Bevölkerung aller Klassen.

Was zur Förderung dieses Zweckes von Seiten der württembergischen Staatsregieruug nur immerhin geschehen konnte, ist erfolgt, und der Leitartikel in Nr. 304 des Staatsanzeigers enthält hierüber das Nähere. Der Zweck, welcher hiedurch erreicht werden soll, wie die Zahl Derer, welchen diese Unterstüzung zunächst zu­fließt, können natürlich nur beschränkte seyn; der Staat kann nur das Allgemeine im Auge haben. Um so wün- schenSwerther muß eS erscheinen, daß, wie in andern Staaten, auch andere jüngere Männer, auf welche die genannte Staatsunterstüzung sich nicht ausdehnt, die aber gleichwohl technische und moralische Gewähr bie­ten, daß ihre Sendung wie ihnen selbst so mittelbar unserem Gewerbestand überhaupt Nuzcn schaffe, mit den nöthigen Mitteln ausgerüstet werden, um eben­falls die Weltausstellung besuchen zu können.

In Erwägung dieses Grundes sind die Unterzeich­neten zusammengetreten, um sich über die Mittel zu berathen, durch welche dieses erweiterte Ziel erreicht werden dürfte. Sie glauben sich nicht zu täuschen, wenn sie auf den regen Gemeiusinn, wie auf die be- , kannte Wohlthätigkcit ihrer Landsleute zählen, daß durch freie Beiträge Einzelner es möglich gemacht werde, Vielen unserer Gewerbetreibenden den Nuzen eigener Anschauung in London wie der damit verbun­denen Anregung zu erneutem Eifer verschafft werde.

Indem sie sich nun erbieten, die von den Beförde­rern dieses vaterländischen Zweckes ausgehenden oder eingesammelten Gaben i» Empfang zu nehmen und darüber genaue Rechenschaft abzulegcn, ersuchen sie noch alle Freunde und Angehörige des Gewerbes, ins­besondere aber alle Gewcrbs-, Zunft- und landwirth- s christlichen Vereine, Lokal-Ausschüsse zu bilden, welche ebenfalls der Sammlung von Beiträgen sich unterzie­

hen. Dabei richten sie an dieselben die Bitte, dahin zu wirken, daß sich, wie dieß namentlich in England mit dem besten Erfolge geschieht, Sparkassen bilden, in welchen diejenigen, welche die Ansstellnng besuchen wollen, durch Wocheneinlagen allmälig eine kleine Summe nieder legen können, welche sie neben guten Attesten zur Unterstüzung besonders empfehlen würde. Die Vertheilnng der Reiseunterstüzungen wird jeden« falls durch eine ans Angehörigen des Gewerbevereines berufene Commission unter Mitwirkung derjenigen Vereine geschehen, welche die Förderung des Unterneh­mens kräftig unterstüzt haben. Jede, auch die kleinste Gabe wird dankbar angenommen werden. Neben der gewissenhaftesten Fürsorge für die Verwendung der einlaufenden Gelder halten sich die Unterzeichneten für verpflichtet, alles Mögliche zu thun, daß die Unterstüz- ten vor und auf der Reise, wie während ihres Aufent­haltes in London, unter der nöthigen Leitung und Für­sorge stehen. Die Beauftragten der Negierung werden es sich gewiß zur Aufgabe machen, auch »ach dieser Seite hin thätig zu seyn. Jeder Rath in dieser Sache wird dankbarst entgegengenommen und weitern Bera­thungen unterstellt werden. Die Correspondenz wird die Redaktion des Staatsanzcigers vermitteln, welche auch von Zeit zu Zeit eine Uebersicht über die einge­gangenen Spenden und später über ihre Verwendung in ihrem Blatt mittheilen wird. Ebenso ist Negierungs­rath Steinbeis erbötig, alle gewünschten Auskünfte zu er- theilen und Anmeldungen und Mittheilungen jeder Art entgegenzunehmen.

Stuttgart, den 27. Dezember 1850.

Oberstallmclster Baron v. Taubenheim. Minister v. Herdegen. Direktor v. Ergen- zinger. Freiherr v. Cotta. Commerzien- rath v- Jobst. Banquier Doktor Dreifuß. Kaufmann Joh. Jak. KirchHofer. Staats­rath v. Linden. Kaufmann Märkle- Jn- strumentenfabrikant Schiedmayer. Mechani- kus und Optikus Geiger. Ebcnist Wirth. Regierungsrath Dr. Steinbeis. Professor Dr. Pressel.

Zu geeigneter Beförderung von Beiträgen aus hie­siger Gegend ist erbötig

Pfarrer Steinbeis in Calmbach.

Kronik.

Deutschland.

Die nach Abrechnung der 6 Stimmen für die Großmächte und die Königreiche noch übrig bleibenden 3 Stimmen in der neuen Exekutiv­gewalt sind nach der D.A.Z. in folgender Weise vertheilt: die Staatengruppe der beiden Hessen und Baden mit Nassau, ferner die Gruppe Braunschweig, Mecklenburg, Oldenburg und die Hansestädte, zulezt die Gruppe der übrigen kleinen Staaten sollen jede eine Stimme be­kommen.

Wür ttemb erg.

Stuttgart, 19. Januar. Mit den Vor­bereitungen zum Bau der Bietigheim-Bruchsaler