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Neunte umgecirbeilete und vermehrte Auf­lage, Erstes Heft. Preis 21 kr.

Das wegen seiner Genauigkeit und Reichhaltigkeit ko beliebte Löffler'sche Kochbuch erscheint in dieser neuen Auflage neu rurchgearbeitet, vielfach verbessert und mit vorzüglichen neuen Recepten vermehrt. Diese Auflage in vier Lieferungen von ie 7 oder 8 Druckbogen zum Preis von nur 2l kr, erleichtert die Anschaffung durch den heftweissn Bezug und ihre Billigkeit, Das voll­ständige Buch mit mehr als 1»00 Vorschriften kostet somit nur 1 fl, 24 kr. Für größere oder kleinere Haus­haltungen over zu Geschenken ist es sehr cmpfehlenswerth.

Das Erste Heft liegt zur Einsicht bereit. Bestellungen daraus, welche bald möglich gemacht werden mögen, werden von uns angenommen und alsbald befördert.

MechPche Buchdruckerei. ^

N r o n i k.

Deutschland.

Hamburg, 17. Jan. Nach einem An­schläge der Börsenhalle sezen die k. k. östreichi- schen Truppen heute bei Artlenburg auf Fähren über die Elbe. Die holsteinischen Truppen ha­ben begonnen, Kantonirungen zu beziehen; da­gegen haben die Dänen heute ihre Vorposten zurückgezogen.

Württemberg.

Stuttgart, !8. Jan. Von Seiten Würt­tembergs wird Obersinanzrath Sigel als Sach­verständiger für Zoll - und Handelssachen zu den Konferenzen in Dresden heute dahin ab. reisen.

O e ft r e L ch.

Wien, 13. Jan. Man hat gegründete Hoffnung, eine Anleihe von 100,000,000 fl. Silber in Rußland auf nicht ungünstige Be­dingungen zu Stande zu bringen, welche zur allmähligen Einlösung der Banknoten verwen­det werden soll.

Bre:rße n.

Der Fr. O.P.A.Ztg. wird geschrieben: die preußische Regierung scheint entschlossen, den Zollverein als einen abgesonderten in sich ab­geschlossenen Verband aufrecht zu erhalten, zeigt sich aber dem Abschlüsse eines förmlichen Han­delsvertrags zwischen diesem Verbände und Oestreich sehr geneigt.

Hessen-Kassel.

In derDeutschen Reform" lesen wir aus Kassel v. 14. d.:Es dürfte hier wohl am rechten Orre seyn, ein Beispiel von großer Menschenliebe zu veröffentlichen, welches ein bayerischer Offizier in diesen Tagen gegeben hat. Zu einem kurhessischen Steuerbeamten in der Provinz Fulda, der sich geweigert hatte, die Steuern zu erheben, wurde ein Offizier mit einer bedeutenden Erekutionsmannschafi geschickt. Der Beamte bewirthete sie so gut er konnte. In wenigen Lugen aber konnte er seine Noch

nicht mehr verheimlichen. Der Offizier bemerkte sie und durch seine Vermittlung wurde die Mannschaft sofort verlegt. Vor wenigen Tagen crbält der Beamte aus Bayern einen Brief mit 80 fl. Der Ilcbcrsender dieser Summe war Niemand anders, als der bayerische Offi­zier, der den Beamten bittet, als Entschädigung für die Kosten, welche er ihm verursacht, die beifolgende Summe anzunebmen."

Ausland.

Großbritannien.

Dem Vernehmen nach werden während der Sommermonate dieses Jahr aus Anlaß der Welt Industrie-Ausstellung täglich Dampfboote zur Beförderung von Passagieren von Newyork nach London abgehen. Auch soll man in Er­fahrung gebracht haben, daß eine Bande Spie­ler und Glücksritter aller Art aus Amerika nach London zu kommen beabsichtige, um hier ihre Industrie auszuüben; einige Agenteist dieser Glücksritter sollen bereits in London angelangt seyn.

Am eri ka.

New-Iork, 1. Jan. Der ö'streichische Gesandte hat gedroht, die Freistaaten zu ver­lassen. Aus den Zeiten des Kriegs gegen Un­garn besteht nämlich noch immer eine Differenz zwischen Oestreich und den vereinigten Staaten.

ATiszeilen.

Das Haus des Kobolds.

Nach einer finnischen Volkssage von A. v. Sternberg.

(Fortsezung.)

"Damals,- nahm der Maurermeister das Wort, »damals war der Spuck noch nicht zum Durchbruch gekommen; er hatte sich gleichsam noch nicht der Welt deklarirt.« "Man munkelte schon damals,« sagte der Bäcker, "daß es im Hause nicht geheuer sep, und vielleicht um meine innere Angst zu übertäuben und niederzuschlagen, machte ich so künstliche und ungewöhn­liche Sprünge. Freunde, die mich damals sahen, be­haupteten, ich habe mir meine jezige Frau ertanzt. Wahr ist's, daß jener Abend mich meiner Life näher brachte; aber ihr wißt Beive, daß ich mit dieser Life nicht glücklich bin, und darum kann also doch der Ko­bold mit mir sein Spiel getrieben haben, indem er mir eine böse Frau gab.« "Das Haus,« nahm Ars das Wort, "fing erst dann an, seinen bösen Ruf zu recht- fertigen, als cs der Jude, der aus Polen kam, mie- thete, wo es die Judenschenke hieß. Die Gäste, die dort einkehrten, wollten allerlei erlebt haben. Der Lärm und die Plage wurde so arg, daß der Jude das Haus verlassen mußte; dann kam ein heruntergekom­mener Wirthschaster aus der Stadt, aber auch dem glückte nichts, und wie ihr wißt, steht es seit der lezten seltsamen Geschichte leer.« "Wir wissen, wir wissen,« sagte der Maurer eilig.Laßt uns jezt in dieser trü­ben Dämmerstunde nicht weiter vom Hause sprechen. Es sieht so drohend mit seinen dunkeln Fensterhöhlen