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München, 9. Sept. Dem Münchener Tierschutzverein, der kürzlich hinsichtlich des be­sonders in Italien herrschenden Vogelmassen­mordes je eine Adresse der Königin von Italien und dem Papste unterbreitete, teilte der königlich italienische Gesandte am bayerischen Hof im Vollzüge des ihm gewordenen Auftrages schriftlich mit, daß die Königin von Italien den edlen Vorschlag des Vereins sehr wohlwollend ausgenommen hat und sich glücklich schätzt, mit ihm in Betreff des Schutzes der Zugvögel die gleichen Gefühle teilen zu können.

Homburg, 12. Sepr. Die Kaiserin ist gestern abend 8 Uhr 50 Min. nach dem neuen Palais bei Potsdam und der Kaiser 9 Uhr 10 Min. nach Totis in Ungarn abgereist. Die Stadt war wieder glänzend beleuchtet, zahlreiches Publikum brachte dem Kaiser und der Kaiserin bei ihrer Abreise lebhafte Huldigungen dar.

Leipzig, 8. Sept. DieLeipziger Zeitung" warnt die Studenten vor der Teilnahme an der für nächsten Sonntag beabsichtigten Fahrt nach Eg er. Unüberlegte Worte würden sie in den öster­reichischen Kerker bringen und ihre Zukunft zerstören.

Wildparkstation, 11. Sept. DieKaiserin ist mit Sonderzug heute früh 8 Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von den kaiserlichen Prinzen empfangen worden. Nach kurzem Aufenthalt begab sich die Kaiserin nach dem neuen Palais.

Berlin, 13. Sept. DasKleine Journal" meldet aus Lille: Zwei 15jährige Mädchen, Freund­innen, haben sich zusammengebunden ins Wasser ge­stürzt, wurden aber herausgezogen. Das eine Mäd­chen konnte ins Leben zurückgerufen werden.

Berlin, 13. Sept. DasKleine Journal" meldet aus Ostende: In einem hiesigen Bankhause entwendeten 2 Engländer 70 000 Frcs. in Banknoten.

Wien, 12. Sept. Anknüpfend an den Be­such des deutschen Kaisers in Ungarn sagt das Fremdenblatt:Die Völker Oesterreichs Ungarns fügen mit froher Genugtuung diesen Besuch als jüngstes Glied in die Reihe der Begegnungen zwischen den beiden eng verbündeten und befreundeten Herr­schern ein und begrüßen den erlauchten Gast des Kaisers Franz Joseph mit aufrichtiger Freude und Verehrung.

Totis, 13. Sept. Gestern nachmittag um 4 Uhr traf der deutsche Kaiser hier ein und wurde von Kaiser Franz Iosef, den Erzherzögen, sowie den Spitzen der Behörden am Bahnhofe unter brausendenEljen"-Rufen empfangen. Kaiser Wil­helm trug die Uniform seiner ungarischen Husaren. Die Monarchen begrüßten sich sehr herzlich, küßten sich zweimal und schüttelten sich wiederholt die Hände. Nach der Vorstellung des Gefolges begann der Ein­zug in die Stadt. Auf dem ganzen Wege bis zum Schloß wurden die Majestäten von einer vieltausend­köpfigen Menge mit endlosen Eljen-Rufen begrüßt.

Vor dem Schloß warteten der Generalstabschef v. Beck, die Minister Krieghammer und Fejerväry, sowie die gesamte Generalität, das Offizierskorps und die Ehrenkompagnie. Nach huldvollster Begrüßung und Abnahme des Parademarsches wurden die Majestäten am Eingänge des Schlosses von Graf und Gräfin Esterhazy bewillkommnet. Nachmittags stattete der Kaiser Wilhelm der Gräfin einen Besuch ab. Um 7 Uhr abends fand ein Diner im Kaiferzelt statt. Rechts vom Kaiser Franz Josef saß Kaiser Wilhelm, dann die Erzherzöge Josef und Eugen, links Erzherzog Rainer und der Botschafter Graf v. Eulenburg, gegen­über der Generalstabschef v. Beck, zwischen den Ge­nerälen Obrutschew und v. Schlüffen. Die Musik spielte den Sang an Aegir; abends war eine herrliche Seebeleuchtung und Illumination der Stadt arrangirt.

Budapest, 12. Sept. Sämmtliche Blätter ohne Unterschied der Parteistellung bringen anläßlich der Ankunft Kaiser Wilhelms, in Ungarn schwung­volle Zeitartikel.

Vermischtes.

Eine Gemsjagd im Großen giebt es demnächst in Schwyz. DieNeue Zür. Ztg." meldet: Die Regierung der Schwyz läßt im Laufe der näch­sten Woche eine Anzahl Gemsen, etwa 70 bis 80 Stück, auf der Bödmeren-, Silbern- und Glattalp durch den Wildhüter Betschart aus dem Muöttathal und einige Jäger aus Schwyz abschießen. Da die genannten Reviere seit einer Reihe von Jahren sogenannte Frei­berge waren, auf denen bei strenger Strafe nicht ge­jagt werden darf, so haben sich die Gemsen derart vermehrt, daß die Bauern und Sennen, die auf jenen Alpen ihr Vieh sömmern, beständig über Kulturschaden zu klagen sich veranlaßt sahen. Eine Menge Jäger von Luzern und Glarus gelangten mit der Bitte an die Regierung, sich an der Gemsjagd beteiligen zu dürfen; doch konnte ihrem Wunsche nicht entsprochen werden. Die Jagd soll ungefähr 10 Tage dauern.

Der Prinz von Wales ist, wie die Zeitungen berichten, mit seinem Aufenthalt in Marien­bad sehr zufrieden, weil er daselbst binnen 14 Tagen 5 Pfund verloren habe. Noch viel zufriedener muß der Prinz in Monaco gewesen sein, wo er binnen wenigen Stunden bis 1000 Pfund zu verlieren im Stand war.

Verwaiste Störche. Im Kreise Pillkallen wurden während des Monats Juli zwei alte Störche auf einer Gutsmai k erschaffen was man im übrigen Deutschland zu thun streng vermeidet! Zweiuner­zogene" Junge blieben verwaist zurück und erregten das Bedauern der Besitzerfamilie, die sich in der freien Zeit damit zu schaffen machte, der kleinen Gesellschaft das nötige Futter zu besorgen. Frösche und Regen­würmer wurden gesammelt und später auch Mehlklöße gefertigt. Die jungen Störche nahmen die Nahrung bald sehr gern an und wurden so zahm, daß sie aus

der Hand fraßen, zur Fütterungszeit auf den Hof geflogen kamen und ihren Pflegern auf Schritt und Tritt folgten. Bei dem in der letzten Zeit erfolgten Abzüge ihrer Genoffen sind sie zurückgeblieben, und so ist es wahrscheinlich, daß sie auch überwintern.

Onkels Studien. Onkel:Na, Karl-

chsn, wo habe ich studiert? In Würz-in

Würz-?" Karlchen:In Wirtshäusern!"

Mutmaßliches Wetter. Heber Groß­britannien, der ganzen Nordsee und Südskandinavien, sowie den norddeutschen Küstengebieten ist der Hoch­druck auf nahezu 775 wm gestiegen und flacht sich langsam süd- und ostwärts ab, so daß nur noch an der Riviera und in der Lombardei das Barometer et­was unter Mittel steht. Für Dienstag und Mittwoch ist demgemäß, abgesehen von mehrfach austretenden Frühnebeln tagsüber trockenes und größtenteils auf­geheitertes Wetter zu erwarten.

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Amtliche Kekmutmchuugtll.

Gerichtstag

wird vom K. Amtsgericht Calw am Montag, den SN. Septbr. ds. Js., vormittags INIS Uhr, auf dem Rathaus zu Neuweiler abgehalten werden.

Calw, 13. September 1897.

Gerichtsschreiber

Nagel.

K. Landgericht Tübingen.

Zurückgenommen

wird der am 30. Juni d. I. gegen den ledigen Taglöhner Karl Kuutz von Hageubach wegen Brandstiftung er­lassene Steckbrief.

Tübingen, den 11. Sept. 1897.

Der Untersuchungsrichter:

Gmelin, Landrichter.

Revier Hirsau.

StcLcltswcrLö

Merkerrhardl.

Das Sträßchen am Kuchenbrückle ist wegen Wegneubaues bis Ende September nicht fahrbar und gesperrt.

Althengstett.

Zwangsverkauf.

Am Ureitag, de« IV. September, nachmittags 1 Uhr,

verkaufe ich

ein Pferd,

sowie

eine «enmelkige Kuh

gegen Barzahlung. Zusammenkunft beim Rathaus.

Gerichtsvollzieher Weil.

Privat-Anzeigen.

Wänner-Hliege.

Das Turnen beginnt nächsten !i I« Mittwoch abends 8 Uhr. ^ ^

Danksagung.

Für die vielen Beweise von Liebe und Teilnahme bei dem schweren Verluste unserer l. Mutter

Friederike Steck geb. Körcher,

für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, sowie den HH. Ehrenträgern sagen herzlichen Dank

die trauernde« Kiulerölieveuen.

Hirsau, 13. Sept. 1897.

Danksagung.

' Für die vielen Beweise herz­licher Teilnahme während dem langen Kranksein und dem Tode unserer unvergeßlichen Tochter .und Schwester Klara Segua,

für die zahlreichen Blumenspenden, für den erhebenden Gesang am Trauerhause und am Grabe und für die ehrenvolle Leichenbegleitung sagen den tiefgefühl­testen Dank

äi« traueraäen Hinterbliebenen.

Allen Freunden und Gönnern

em

herzliches Kebervohl

und besten Dank.

Al. Lentsvlelvr renel

Limburger Aase,

weichschnittig, haltbar, zu ^ 22. pr. Centn», versendet in Kisten von 70 bis 100 Pfund gegen Nachnahme oder Vor­auszahlung

A. GiUd-nst-i«,

Holzkirchen (Oberbayern).